Im Laufe des gestrigen Tages veröffentlichte Apple überraschend die erste Public-Betaversion des neuen Browsers Safari 4 für Mac und Windows. Neben rein äußerlichen Veränderungen, zählt Safari 4 einige neue Funktionen, die wir euch im folgenden Artikel vorstellen möchten. Safari 4 haben wir in der Redaktion nun rund 10 Stunden im produktiven Einsatz. Apple titelt in der zugehörigen Pressemitteilung „schnellster und innovativster Browser der Welt“. Doch was macht Safari 4 so besonders? Was sind die wesentlichen Neuerungen gegenüber der Vorgängerversion Safari 3?
Top Sites
Safari 4 zählt die Aufrufe aller Seiten und stellt die am häufigsten besuchten Webseiten visuell sehr eindrucksvoll dar. Aktuell funktioniert diese neue Funktion sehr gut. Allerdings benötigt Safari 4 unter Umständen ein wenig Zeit, bis eine entsprechende Vorschau angezeigt wird. Zugleich kann die Vorschau-Seite übrigens individuell angepasst werden. So können bestimmte Seiten „angepinnt“ oder gelöscht werden, zudem können Thumbnails in drei verschiedenen Größenstufen (Klein, Mittel und Groß) angezeigt werden.
Cover Flow
Diese Funktion ist bereits aus iTunes bekannt und macht dort in Hinblick auf Albumcovers durchaus Sinn. Inwieweit hier Cover Flow das Durchblättern durch History und Lesezeichen verbessert, muss wohl jeder selbst entscheiden. Optional lässt sich die Funktion auch abschalten.
Full History Search
Die Entwickler haben sich hier in erster Linie auf das Wiederfinden von bereits besuchten Webseiten spezialisiert. So werden alle besuchten Seiten nach Tagen unterteilt aufgelistet. Die gesuchte besuchte Seite kann dann über Web-Adressen, Überschriften oder komplette Texte gefunden werden. Auch hier wurde die Cover Flow-Ansicht integriert.
Tabs on Top
Mit dieser Funktion möchte man das Tabbed-Browsing nochmals intuitiver und einfacher gestalten. Aktuell erinnert diese Tab-Anordnung sehr stark an den Browser von Google.
Tipp: fscklog hat für Anwender, die die Tabs da haben wollen, wie sie es bereits aus Safari 3 kennen, eine Möglichkeit via Terminal veröffentlicht. Wer die Tabsbar wieder unter der Adresszeile haben möchte, muss lediglich im Terminal folgenden Befehl eingeben: defaults write com.apple.Safari DebugSafari4TabBarIsOnTop -bool NO
Dank neuer Nitro JavaSkript Engine, soll JavaSkript in Safari 4 im Vergleich zum Vorgänger rund 30 Prozent und gegenüber Firefox 3 Prozent schneller sein. Zudem setzt Apple auf aktuelle, innovative Webstandards wie HTML5 und CSS3, was in der gegenwärtigen Postition für Offline-Anwendungen sehr zukunftsweisend ist. Windows-Anwender dürfen sich im übrigen über eine überarbeitete in Windows integrierte Oberfläche freuen.
Apple beschreibt den Browser in der zugehörigen Pressemitteilung übrigens folgendermaßen:
“Apple hat Safari entwickelt um Innovation, Geschwindigkeit und offene Standards zurück in Web-Browser zu bringen und heute machen wir einen weiteren großen Schritt nach vorne”, sagt Philip Schiller, Senior Vice President Worldwide Marketing von Apple. “Safari ist der effizienteste und schnellste Browser für Mac und Windows, mit einer hervorragenden Integration von HTML 5 und CSS 3 Web-Standards, die die nächste Generation von interaktiven Web-Anwendungen möglich machen.”
Erstes Zwischenfazit: Safari 4 macht trotz bisheriger Beta-Phase einen sehr guten und vorallem flotten Eindruck. Dabei macht sich die Nitro Engine durchaus bemerkbar, auch das Surfen innerhalb mehrere Tabs verläuft spürbar flüssiger. Aber ganz besonders haben uns die neuen Funktionen „Top Sites“ und „Cover Flow“ gefallen, im produktiven Einsatz erspart dies viel Arbeitszeit und sieht nebenbei auch noch echt schön aus. An die neue Tab-Anordnung muss man sich zunächst gewöhnen. Ich persönlich setze auf die alte Tab-Anordnung, weil sie für mich einfach übersichtlicher und besser zu bedienen ist. Ein Blick auf Safari 4 ist in jedem Fall lohnenswert.
Die aktuelle Safari 4 beta könnt ihr direkt über die Apple-Website herunterladen. Safari 4 für Mac OS X setzt Mac OS X Leopard 10.5.6 und das Security Update 2009-001 oder Mac OS X Tiger 10.4.11 voraus.