Viele Branchenkenner sind sich einig: Den VoIP-Diensten gehört die Zukunft. Dass hiervon auch der Mobilfunkriese AT&T überzeugt ist geht aus dessen neuster Pressemeldung bezüglich VoIP-Freigaben für das iPhone hervor. In den USA ist AT&T, der dortige Exklusiv-Vertriebspartner der US-iPhones nun also einen weiteren Schritt auf diese Technologie zugegangen. Von jetzt an ist das UMTS-Mobilfunknetz des Betreibers direkt für VoIP-Telefonate geöffnet. Bisher mussten Applikationen die VoIP nutzten sich mit über WLAN aufgebauten Verbindungen begnügen.
Laut Geschäftsführer Ralph de la Vega sei die Entscheidung nach sorgfältiger Prüfung und Auswertung der Kundenerwartungen im Bezug auf das iPhone getroffen worden. Auch kommt AT&T mit diesem Schritt der Federal Communications Commision (US-Telefonaufsicht) zuvor, die in den USA eine Netzneutralität und Gleichbehandlung unterschiedlicher Übertragungsverfahren im Datenverkehr fordert. Unter anderem wird in dieser Institution der Ausschluss des Telefondiensts Google Voice aus der AppStore Vertriebsplattform untersucht.
Die Situation der VoIP-Nutzung in Deutschland sieht derzeit noch recht unterschiedlich aus. Kunden von Vodafone und T-Mobile müssen für VoIP-Dienste nach wie vor spezielle Tarifen buchen, die mit zusätzlichen Kosten verbunden sind, während o2 im August dieses Jahres eine allgemeine Freigabe erteilt hat. Die Chancen für zusätzlichen Gewinn durch VoIP-Nutzung im Verhältnis zu den Risiken durch Verluste an konventionellen Telefonaten scheinen doch recht unterschiedlich bewertet zu werden.