So wie es derzeit aussieht wird Apples Kopierschutzpaket Fairplay einen neuen Frühling erleben. Laut Angaben der „Los Angeles Times“ verhandeln derzeit mehrere Verlage mit Apple darüber einen sehr restriktiven Kopierschutz bei eBooks die über den iBook-Store vertrieben werden sollen einsetzen zu können.
Apple selbst hatte sich 2009 bereits teilweise von dem Kopierschutzpaket verabschiedet. Mit dem iTunes-Store hat man eine der letzten verbleibenden Plattformen vorzuweisen die DRM-ähnliche Maßnahmen noch bei digitalen Waren wie Hörbüchern und Videos einsetzen.
Im Großen und Ganzen werden restriktive DRM-Standards vor allem von der Musikindustrie als Fehlschlag angesehen. Die meisten Verkaufsplattformen setzen also keine Kopierschutzverfahren mehr ein bei dem eine Datei technisch an ein bestimmtes Gerät gebunden wird. Vor einigen Jahren gingen die DRM-Maßnahmen sogar noch so weit dass viele Nutzer schon nach dem Formatieren ihrer Festplatte Probleme bekamen ihre zuvor herunter geladenen (und bezahlten) Dateien noch zu nutzen.
Letztendlich kristallisierte sich also heraus dass der DRM-Standard bei den Nutzern nicht gut ankommt. Seit dem die meisten Plattformen nicht mehr auf restriktive DRM-Pakete setzen, erlebt das bezahlte Download-Geschäft einen bislang nie da gewesenes Wachstum.
Doch es sieht so aus als würde man beim iPad zumindest teilweise das Fairplay-Paket wieder verstärkt nutzen. Einige Verlage wollen einfach nicht akzeptieren dass ihre Werke ohne Weiteres kopiert und anderweitig genutzt werden können. Dennoch gibt es auch einige die vermutlich freiwillig auf Fairplay verzichten. Gut möglich also dass im iBook-Store zukünftig durch Fairplay geschützte Werke neben ungeschützten zum Kauf bereit stehen. Dies wäre ein bislang einmaliges „Experiment“ in dem deutlich zu erkennen wäre, wie stark der Verbraucher restriktive Kopierschutzmaßnahmen akzeptiert bzw. verneint.