So wie es sich derzeit darstellt, wird es in absehbarer Zeit doch keinen Tablet-PC aus dem Hause Microsoft geben. Das Entwicklungsprojekt unter dem Namen „Courier“ werde vorerst nicht auf den Markt gebracht, berichteten heute zahlreiche Medien.
Zusammen mit Hewlett Packard (HP) hatte Microsoft eigentlich Großes vor. Vor der Veröffentlichung des iPads kündigte man bei Microsoft bereits zum zweiten Mal (das letzte Mal 2002, noch unter Bill Gates) einen Tablet-PC und hoffte offenbar es im Windschatten von Apple zum Erfolg zu bringen. Ein auf Windows 7 basierender Kleinrechner mit Touchscreen sollte dem iPad zusetzen und vor allem die Kunden abgreifen, die sich für das Unternehmen Apple nicht begeistern können aber dennoch Bedarf an einem Tablet sehen.
Der eigentliche Grund weshalb Microsoft nun den Rückzieher macht ist offenbar der Ausstieg von HP. Abgesehen von der X-Box (360) und einigen Peripheriegeräten ist Microsoft nämlich nicht als erfolgreicher Hardwarehersteller bekannt. Vielmehr basiert die Firmenphilosophie darauf, mit Softwareprodukten wie Windows, Visual Studio oder den Office-Pakten über Lizenzen am Erfolg anderer mit zu verdienen. Einen Tablet selbst zu bauen, passt dem Unternehmen also nicht ganz ins Konzept. Von daher suchte man den Schulterschluss mit HP.
Hewlett Packard verabschiedete sich jedoch nun von seiner „Slate-Plattform“. Verschiedene Tests verliefen offenbar nicht zufrieden stellend und wes wird gemunkelt es gäbe Uneinigkeiten mit Microsoft. Außerdem kam das Ganze bislang nicht über ein Konzept hinaus und nach wie vor bekam die Öffentlichkeit keinen funktionierenden Prototypen zu sehen. Weiterhin kündigten zudem einige andere Unternehmen wie zum Beispiel Dell eigene Tablet-PCs an.
Alles in allem werden dem Vorhaben also keine großen Erfolgschancen mehr zugesprochen.
Quelle: http://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/0,1518,692234,00.html