Es handelt sich um einen der größten Elektronikgiganten aller Zeiten, der bislang eher in der zweiten Reihe blieb, wenn es um Medienwirksamkeit ging. Doch durch die Selbstmordserie innerhalb der Arbeiterschaft des Konzerns und mehreren öffentlich gewordenen Skandalen, steht man nun im Mittelpunkt des weltweiten Interesses.
Solche Dimensionen gibt es in kaum einem anderen Konzern: Allein in dem Werk in Shenzhen arbeiten etwa 300.000 Menschen! Die Löhne dieser Angestellten wurden „mal eben“ verdoppelt, statt dass man sie, wie bislang angekündigt, um „nur“ 30 Prozent anhebt. Damit reagiert die Leitung des Foxconn-Konzerns noch wesentlich drastischer als von vielen Experten erwartet.
Dennoch sollte man nicht glauben, dass die in dem Werk arbeitenden Menschen nun (nach europäischen Maßstab) im Reichtum schwimmen würden. Der ab 1. Oktober bezogene Lohn von 2.000 Yuan entspricht umgerechnet lediglich 244 Euro monatlich. Neben dieser Lohnsteigerung um 100 Prozent kommt man den Arbeitern auch in anderen Punkten näher. So sollen Überstunden fortan lediglich auf „freiwilliger Basis“ geleistet werden können und regelmäßig Gespräche über die Zufriedenheit geführt werden. Für Mitarbeiter, die seelische Schwierigkeiten haben, steht ab sofort eine Telefonhotline bereit.
Foxconn-Gründer Terry Gou fasst es so zusammen:
Die Ära der billigen Arbeit in China ist nun vorbei.
Bei den beschlossenen Maßnahmen, sollte allerdings die Frage erlaubt sein, weshalb man offenbar so viel Spielraum bzw. Gewinnspanne hatte, dass einfach so eine Lohnverdoppelung von 300.000 Beschäftigten vorgenommen werden kann. Eine derartige Maßnahme wäre in fast jedem anderen Unternehmen völlig undenkbar…