Auf Drängen des russischen Konzerns AFK Sistema kontaktiere die russische Regierung mehrere westliche Handy- und Smartphonehersteller, darunter offenbar auch Apple. Das Anliegen: Man sollte nicht nur das amerikanische GPS-System nutzen, sondern auch das russische Gegenstück Glonass. Unternehmen die sich weigerten einen entsprechenden Chip in ihre Geräte ein zurüsten, würde angeblich ein Importverbot drohen.
Die russische Wirtschaft nennt sich selbst zwar seit fast 20 Jahren eine „Marktwirtschaft“, doch hat sie nach wie vor so ihre Eigenheiten. Der Konzern AFK Sistema wird von vielen auch spöttisch als „Moskau AG“ bezeichnet. Entsprechend groß soll auch der Einfluss auf die Regierung sein.
Wie ernst das drohende Importverbot zu nehmen ist, ist derzeit eher unklar. Es wurde weder eine Frist gesetzt, noch irgendetwas dazu konkretisiert. Zeitnah wäre es wohl nicht vorstellbar. Schließlich kann wohl kaum ein Handyhersteller seine Produktion von heute auf morgen einfach so umstellen. Auch gibt es mit Glonass noch Probleme…
Das Glonass-Satelitensystem wird bereits seit 1976 aufgebaut. Seit dem versucht man zum US-System GPS auf zuschließen. Der Hauptgrund, weshalb es heute nur sehr selten genutzt wird, dürfte wohl die Tatsache sein, dass es nur über 20 funktionsbereite Satelliten verfügt. Für eine wirklich präzise Positionsbestimmung werden jedoch mindestens 24 Satelliten benötigt.
Quelle: http://diepresse.com/home/wirtschaft/eastconomist/582268/index.do