Mit der wachsenden Popularität von Webmail-Diensten wie Gmail und MobileMe, die neben reiner E-Mail auch Kontakt- und Kalenderverwaltung bieten, in Kombination mit immer leistungsfähigeren Smartphones werden E-Mails immer öfter direkt online abgerufen, statt wie früher üblich, mit Mail oder Outlook vom Server geladen.
Doch mit Facebook, das ausschließlich im Webbrowser aufgerufen wird, hat sich eine neue Form der Kommunikation entwickelt, die immer weniger mit Telefonnummern, SMS-Empfängern und kryptischen E-Mail Adressen gemein hat. Nämlich das direkte Senden einer Nachricht an eine Person, über ihren Namen.
Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hat Facebook am heutigen Montag eine neue Form von Nachrichtendienst vorgestellt, womit Facebook-Nutzer noch einfacher Kontakt zu ihren Freunden und Familienmitgliedern halten können.
Bei der Neuvorstellung mit dem Codenamen “Projekt Titan” handelt sich dabei in erster Linie nicht nur um eine E-Mail-Adresse bei Facebook, sondern eine komplette Überarbeitung der bisherigen Nachrichtenfunktion (damaliger Codename: Gigabox).
Facebook versucht die neue Funktion anhand eines Beispiels zu beschreiben, das wir alle aus Studenten-WGs oder auch modernen Großfamilien kennen dürften:
Ein Teenager, der sich nur noch durch SMS mit der Außenwelt verständigt, der ältere Sohn, der per Facebook-Nachricht regelmäßig Kontakt mit Kommilitonen und Freunden auf anderen Unis hält, während die Eltern die “gute alte” E-Mail nutzen, um mehr oder weniger lustige Bilder im Bekanntenkreis zu veröffentlichen.
Dieses Beispiel soll verdeutlichen, wie sehr doch Technik immer noch eine Barriere darstellen kann, wenn ständig auf verschiedenen Kanälen gefunkt wird. Wenn man Jemandem eine Nachricht zukommen lassen möchte, sollte man nicht erst lange überlegen auf welches Gerät man die Nachricht senden möchte, sondern eher was man sagen möchte.
Facebook bietet nun diese Möglichkeit. Man wählt lediglich den Names des Empfängers, bzw. der Empfänger aus und schickt die Nachricht ab. Der Empfänger wird die Nachricht nun auf dem Gerät erhalten, das er zuvor definiert hat und kann durch Antworten auf die Nachricht eine Konversation in Echtzeit beginnen. Dabei kann man die Nachricht als herkömmliche Facebook-Nachricht, als E-Mail oder auch als SMS erhalten, je nachdem welche Einstellungen zuvor vorgenommen wurden.
Obwohl diese Funktion mit der herkömmlichen E-Mail nicht viel gemein hat, können Facebook Mitglieder trotzdem eine @facebook.com-Adresse wählen.
Alle Konversationen werden automatisch gespeichert, so kann man auch Jahre später noch auf die ersten Nachrichten zurückblicken, die man vor Jahren gesendet und empfangen hat.
Mit der Idee der Social Inbox werden Nachrichten automatisch in verschiedene Ordner eingeteilt, so kann man sofort zwischen den Nachrichten von Freunden und langweiligen E-Mails wie Newsletter, Werbung oder Einladung zum Kaffeekränzchen bei der Schwiegermutter unterscheiden. Durch diverse Filter kann dieser Vorgang angepasst und auf persönliche Präferenzen eingestellt werden.
Messages wird nicht sofort allen Nutzern zur Verfügung stehen, sondern laut Aussage Facebooks “in den nächsten Wochen und Monaten” schrittweise eingeführt. Sobald man zu den Glücklichen gehört, erhält man von Facebook eine Einladung und kann den neuen Dienst nutzen.