Für viele iPhone- und iPad-Besitzer ist es sehr verlockend im App Store einzukaufen und immer nach neuen Apps zu suchen. Man neigt zu Spontankäufen, was oft kein Loch in die Geldbörse reisst, sind doch fast ein Drittel aller Apps kostenlos und wenn die Entwickler Geld verlangen, meist nur 79 Cent. Im Vergleich zum Anschaffungspreis von iPhone und iPad also nur ein verschwindend geringer Betrag, müsste man doch 796 0,79 Euro Apps kaufen um auf die 629 Euro zu kommen, die Apple offiziell für das 16 GB Modell des iPhone 4 verlangt.
Ein gänzlich anderes Bild zeichnet allerdings der Mac App Store, in dem laut einer Studio von Distimo nur etwas jede achte App kostenlos ist. Weniger als zwei Monate nach dem offiziellen Launch gibt es im Mac App Store 2.225 Apps. Im Vergleich dazu gab es im mobilen App Store zwei Monate nach dem Start des iPads der ersten Generation 8.099 Apps, die speziell an das Betriebssystem und Display des iPads angepasst waren. Der Durchschnittspreis der Mac App Store Apps liegt bei 7,90 Euro, das Siebenfache des durchschnittlichen Preis einer iPhone App (1,10 Euro) und fast das Dreifache des Durchschnittspreises, den Benutzer für eine iPad App bezahlen müssen (2,95 Euro).
Daher lässt sich vermuten dass bald ein Preiskampf im Mac App Store ausbrechen wird, der früher oder später für deutlich günstiger Apps sorgen wird. Durch die Einführung von Mac OS X 10.7 Lion, das besonders auf den Vertrieb von Apps über den Mac App Store angewiesen sein wird, werden viele Apps für den Mac auftauchen, die bisher nur auf dem iPhone und/oder iPad zur Verfügung standen. Das wird besonders die Entwickler in Zugzwang bringen, die bisher nur Mac-Software auf dem traditionellen Wege und über den Mac App Store vertrieben haben. Den wie bereits der App Store für iOS gezeigt hat, kann nach der altbekannten Devise „Kleinvieh macht auch Mist“ die schiere Quantität von Downloads günstiger Apps auch Geld in die Taschen der Entwicklerstudios spülen, so dass viele Apps für den Mac deutlich im Preis sinken dürften um ein breiteres Publikum ansprechen zu können.