Der Internetgroßhändler Amazon hat gestern eine neue Runde im Kampf um den digitalen deutschen Büchermarkt eingeläutet. Auf dem Schlachtfeld des elektronischen Buchhandels brachte das Unternehmen einen deutschen Ableger seines Kindle Shop in Stellung.
Ab sofort können deutsche Leseratten aus insgesamt 650 000 eBooks, darunter über 25 000 deutsche Titel auswählen. Ganz nebenbei verkauft das Internetunternehmen mit sofortiger Wirkung auch noch sein elektronisches Lesegerät Kindle auf dem deutschen Markt und versucht damit Apples Streben, das iPad auch als eBook-Reader zu etablieren, zu unterbinden.
Zwar schenkte Amazon auch gleichzeitig seiner iPhone- und iPad-Applikation ein Update, bei einem Kampfpreis von 139 Euro für die Kindle WiFi-Version wird allerdings deutlich, wohin der Weg gehen soll. Zu berücksichtigen ist indes, dass es sich bei dem Kindle um eine internationale Version mit englischsprachiger Tastatur und Benutzerführung handelt.
Dies dürfte eBook interessierte Kunden allerdings wenig davon abhalten, sich das digitale Lesegerät aus dem Hause Amazon zu holen, ist das Produkt in den USA doch längst zum gängigsten Artikel des Internethändlers avanciert. Damit dürfte Amazon ein genialer Schachzug gelungen sein, der dem iPhone- und iPad-Hersteller diesbezüglich das Leben schwerer machen könnte, ist doch sowohl das Tablet als auch das Smartphone aus Cupertino dafür bekannt, dass bei dem gegenwärtigen Sommerwetter ein Lesen mit dem Display in freier Wildbahn nahezu unmöglich ist. Im Gegensatz zum Display des Kindle.
In weiser Voraussicht legte auch der Computerbauer aus Cupertino nach und schenkte der iBooks App heute Nacht ein kleines Update zur Fehlerbereinigung. Ob dies allerdings genügt, um den Kampf des digitalen Büchermarktes in Deutschland für sich bestreiten zu können, lassen wir besser mal dahin gestellt.