Als ich neulich wieder einmal eine geschlagene Stunde beim Arzt warten musste, bin ich auf einen durchaus Interessanten Bericht der Wirtschafts-Woche (WiWo) gestoßen. Motiviert durch die Überschrift „Technik von der Rolle“ in Kombination mit der Abbildung, welche eine Batterie als Meterware darstellte, verschlang ich die anschließenden Seiten mit Genuss. Kurz gesagt, handelt es sich bei dem Bericht um die Kernproblematik des Druckens von Miniprozessoren auf Folie.
Dabei können nicht nur Joghurtbecher zum Leben erweckt, Tabletten mit einem Chip der Lebenswichtige Informationen an ein Pflaster sendet sobald dieser mit der Magensäure in Kontakt kommt versehen werden, sondern auch in absehbarer Zeit ganze Lautsprecher auf Folien gedruckt werden. Die führenden Unternehmen, welche bereits einige Forschungsjahre im Bereich druckbarer Elektronik tätig sind, prognostizieren weiterhin dass in den nächsten zehn Jahren sogar Tablets und ganze Fernseher auf Folie gedruckt werden können. Das iPad 12 könnte daher 2020 bereits einrollbar sein…
Zugegeben das hört sich alles noch sehr nach Science Fiction an. Schließlich kann man sich nur schwer vorstellen, dass Prozessoren auf hauchdünne Folien gedruckt werden können. Dennoch ist es bereits möglich, Medikamentenpackungen mit Mini-Chips zu bedrucken. Per Funk wird hier eine Smartphone Software über den aktuellen Einnahmezyklus informiert. Entnimmt der Patient eine Tablette aus der Medikamentenverpackung, wird dies genau Protokollisiert.
Neben Folienlampen, werden wohl auch schon die ersten Plastik-Bildschirme, im Prototypenstadium, produziert. Ein Tablet zum Einrollen scheint daher gar nicht mehr so abwegig zu klingen, bedenkt man den aktuellen Stand der Forschungen einzelner Hightech Firmen.
Das kuriose an der gedruckten Elektronik ist zudem der Fakt, dass diese überhaupt nicht teuer ist und sich daher auch bei Wegwerfprodukten wie Konzertkarten, medizinischen Teststreifen oder Magazinen rechnen könnte. Peter Harrop vom US-Marktforscher IDTechEx sieht den Kostenfaktor jedoch als netten Nebeneffekt an, vielmehr geht es darum „völlig neue Produkte zu schaffen.“ Nicht nur der Fakt, dass die gedruckte Elektronik allgegenwärtig und zudem unsichtbar sein werde, sondern auch der damit einhergehende Fortschritt im Vergleich zu herkömmlichen Technologien ,setzt absolut neue Maßstäbe in der Industrie und Konsumwirtschaft.
„Dagegen sieht der Silizium-Chip aus wie ein Feuerstein aus der Steinzeit“, so Harrop weiter.
Die Firma Mascotte, verbaut sogar schon biegsame Solarzellen in die hauseigenen Kamerataschen. Teststreifen aus dem Druck, zeigen Ladespannungen von Batterien an und spezielle Sensoren messen den Blutzuckerspiegel. Es ist also schon einiges möglich. Was die Rechenleistung der „Plastikelektronik“ anbelangt ist diese jedoch noch um den Faktor tausend geringer im Vergleich zu aktuellen Silizium-Chips. Dennoch ist das Leistungs-Niveau mit ersten iBM Rechnern aus den 80er Jahren schon gleich auf.
Canvas, das renommierte US Branchenblatt, schoss zu Beginn des Jahres bereits den Vogel mit der ersten „Multimedia“- Zeitschrift ab. Kurzzeitig fühlten sich die Leser der „Hightech“ Ausgabe in ein Traumland versetzt, als durch das Knicken des aus einer dünnen Folie bestehenden Covers, schließlich das Titelblatt mit Leben und blauer Schrift gefüllt wurde.
Bildquelle: www.inotec.de
Was im Bereich gedruckter RFID Chips noch alles möglich ist, zeigt eine weitere Studie des britischen Herstellers Warwick Audio Technologies (AUT). Noch in diesem Jahr sollen hier die ersten auf Folie gedruckten Lautsprecher die Produktionshallen verlassen. Diese auf dem ersten Blick sich keinster Weise von Alufolie unterscheidenden Hightech Boxen sollen (nahezu unsichtbar), schon bald das Leistungsniveau in Sachen Lautstärke und Klangfarbe von Markenboxen erreichen.
Bildquelle: http://diepresse.com/
AUT-Chefingenieur David Hoare äußert sich wie folgt zu der Thematik : „Damit werden nicht nur extrem dünne, sondern auch extrem effiziente Lautsprecher möglich. [..] Um ein Wohnzimmer zu beschallen, brauchen wir statt 40 Watt nur 2,5 Watt.“
Ein störendes Küchenradio würde dann beispielsweise der Vergangenheit angehören, weil dieses nur noch wenige Millimeter dünn sei.
Bildquelle: Wiwo.de
Ist AUT im Bereich der Akustik ambitioniert, gehören die Zukunftsbestrebungen der Münchner Firma Schreiner Group eher dem Licht an. Hier kommen bereits Kunststoffe zum Einsatz, welche bei Zufuhr von Strom zu leuchten beginnen. Im Porsche Cayenne Topmodell finden die sogenannte Elektroluminiszenz-Folien bereits ihren Prämieren-Niederschlag und bringen den Dachhimmel, Armlehnen und Trittleisten zum Strahlen.
„In drei bis fünf Jahren könnten auch gedruckte, leuchtende Bedienelemente in die Autos Einzug halten. [..] Langfristig werden Schalter dann auch in gebogene Oberflächen integriert und sie leuchten nur in Situationen auf, wenn wir sie wirklich brauchen.“, so Christian Senninger Leiter der Druckelektroniksparte Schreiner Printonics.
Bildquelle : http://www.oled.at
Nun kommen wir aber zu den für uns als Apple Blog wesentlichen Fakten und bereits bestehenden Möglichkeiten, bezugnehmend auf die druckfähige Elektronik. Die Arbeiten an farbig gedruckten Displays laufen zudem dank einer weltweiten Kooperation mehrerer Firmen weiterin auf Hochtouren. Samsung präsentierte sogar schon einen Monitor, der aufrollbar ist und zudem Videos flüssig abspielen kann. Auch Sony ist weiterhin bemüht, die noch in den Kinderschuhen steckende E-Paper Technologie weiterhin zu Perfektionieren um ebenfalls einen einrollbaren Bildschirm bald vorstellen zu können.
OE-A-Geschäftsführer Hecker ist sich sicher, dass in knapp zehn Jahre Tablets und Billigfernseher als „Meterware“ zum Aufrollen angeboten werden können.
Youtube Clip zum „flexible“ TV
[youtube Z73xv-b8als]Das iPad für die Hosentasche könnte also doch bald realisiert werden. Es ist schon verblüffend, welchen Stand die Technik bereits erreicht hat. Die gedruckte Elektronik wird in Zukunft weiterhin ein interessantes Forschungsgebiet bleiben. Schließlich liegt hier großes Potential den stets hecktischer werden Alltag des modernen Menschen wenigstens etwas zu erleichtern, Informationen schneller und effizienter an den Mann bzw. die Frau zu bringen und zudem Energie-Kosten zu sparen.
Was haltet ihr von einem einrollbaren iPad, das zudem noch deutlich günstiger wäre als das aktuelle Modell? Ist ein zusammenrollbarer iFernseher wirklich lukrativ?
Wir sind gespant, was da noch auf uns zu kommt und geben nun das Zepter an euch weiter.
Super Blog ;)
Also ich kann mir sowas nicht Vorstellen. Vielleicht die Lampen… aber der Rest?
Ein Lautsprecher ohne Resonanzkörper? Ein Fernseher zum einrollen? Wofür?
Wie will ich auf einem iPad schreiben, welches vom Wind weg geweht wird.
Ich sag dazu: Vielen Dank, für sich bitte nicht :)
Der Mehrwert wird vermutlich nicht in der Verwendung der Geräte liegen, sondern in ihrer günstigen, effizienten und ressourcenschonenden Produktion. Und genau darauf sind wir in den kommenden Jahrzehnten angewiesen. Sicherlich wird ein ipad zwar gedruckt sein, aber immer noch stabil genug, um sich nicht dauernd zu verbiegen oder wegzufliegen.
Man sieht auch hier wieder spannende Transformationsprozesse: Die Grenzen zwischen Telefon, iPad und Fernseher werden zunehmend kleiner – bald kann ich auch den an der Wand hängenden, kleinen Fernseher einfach mit ins Auto nehmen und dort an der Rücklehne für die Urlaubsfahrt und die Unterhaltung der Kinder anschließen.
Die mobilere Nutzung der Geräte ist doch auch in diesem Sinne positiv.
Genau wenn ich an die „Höllenmaschinen“ Denke die früher kein Mensch brauchen sollte und die heute aus unserem Altag nicht mehr wegzudenken sind Stichwort : Eisenbahn Auto Nähmaschine ….. Die Lüste würde endlos bin gespannt wie lange es noch dauert bis wir alle „Magie“ wie selbstverständlich nutzen. Selbst die heutige Technik ist schon sehr magisch finde ich daher lasst die gedruckten Tabletts kommen ;-))
Also ich möchte schon noch was handfestes in meiner Hand haben. Es sieht natürlich mega cool aus, aber die Handlichkeit schwiundet mit jedem mm. Und wenn es dann noch knickbar ist, wie will man dann den Screen bedienen wenn es dauernd nachgibt ^^
Das Problem ist halt: wo kommt die Kamera, der Akku, der Speicher, ect. hin?
Die Technologie hat Vorteile aber nicht überall. Pc und iPads werden kaum bis überhaupt nicht davon profitieren.
Ich freue mich aber auf die iLampe :).
naja abwägig ist das nicht wenn ,man bedenkt das es auch das schon länger gibt nur nicht voll ausgereift…
ob es wirklich sinn macht nunja, ich fände eher nicht aber das immer ansichtssache :)
ich glauba auch noch daran das wir bald nicht mal mehr smartphones haben werden sondern nur noch sowas wie ne uhr oder so mit hologramen usw.
Nur weil es Elektronik auf Folien gibt, heißt es noch lange nicht, dass man draus ein Smartphone baut und jeder einen „Zettel“ in der Hand umherknittert… Bleibt doch ein wenig realistisch.
Displays werden zZ auf OLEDs hinorientiert. Elektronik auf Folien spart enorm viel Platz und kann viele Dinge kleiner machen wo es SINN macht. Ein Handy ist für die Hand und sollte deshalb handlich sein…sagt ja schon alles. Die Folienelektronik ist vielleicht dann im Gehäuse, damit noch nette andere Sachen Platz finden können…zB mehr Platz für stärkere Akkus, mehr Schnittstellen wenn man nicht immer alles per WLAN zufunken will etc.
Also über Anwendungsprobleme der Folienprints mach ich mir keine Sorgen.
lg
Kritiker
Irgendetwas muss die Technik ja neues bringen, sonst wird es ja langweilig. Aber diese Fortschritte würden erhebliche Vorteile bringen!
Wäre zwar eine super Idee sieht jedoch nach meinem Urteil „beschissen“ aus . Ich würde mir sowas nie und nimmer kaufen