Im Streit Apple gegen Samsung überschlagen sich weiter die Ereignisse. Nachdem ein australisches Gericht das Verkaufsverbot für das Galaxy Tab am Mittwoch letzter Woche vorerst verlängerte (wir berichteten), unterlag Apple dem Konkurrenten aus Korea in Australien nun doch. Gleichzeitig entschied ein Gericht in Paris gegen einen Antrag Samsungs, den Verkauf des iPhone 4s in Frankreich zu unterbinden.
Nachdem ein australisches Gericht bereits im September das Verkaufsverbot des Galaxy Tabs in Australien aufhob, legte Apple das Rechtsmittel der Aussetzung ein und hinderte so Samsung weiterhin daran, das hauseigene Tablet unter die Weihnachtsbäume im Land der Kangaroos bringen. Heute jedoch scheiterte Apple in der höchsten Instanz, das Galaxy Tab findet also nun doch noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft den Weg in die Regale der Elektronikhändler. Ein endgültiges Urteil wird erst im kommenden Jahr erwartet. Bis dahin kann Samsung seine Tablets in Australien ungehindert verkaufen.
Zwar konnte Apple durch das aggressive Vorgehen einen Vorsprung gegenüber Samsung gewinnen, ob sich diese Maßnahmen aber auch in den endgültigen Verkaufszahlen für das Weihnachtsgeschäft auszahlen wird, bleibt abzuwarten.
Das Verfahren in Australien könnte ein Indikator für den Ausgang des Verfahrens in den Vereinigten Staaten sein. Dort entschied ein Gericht vergangene Woche gegen Apples Antrag auf einstweilige Verfügung, um den Verkauf des Galaxy Tabs in den USA zu stoppen. Apple legte Berufung ein, die Hauptverhandlung findet im kommenden Sommer statt. Das Urteil in diesem Verfahren wird mit besonders großer Spannung erwartet, da der US-Markt für beide Konzerne besonders wichtig ist.
In Frankreich jedoch konnte Apple einen Sieg für sich verbuchen. Ein Gericht in Paris lehnte Donnerstag Samsungs Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen den Verkauf des iPhone 4s ab. Begründung für den Antrag war eine angebliche Patentrechtsverletzung Apples bei der Lizenzierung des UMTS-Chips in Apples neuestem Smartphone.
Das französische Gericht entschied nicht nur, dass die Chips ordnungsgemäß lizensiert seien, es bezeichnete den Antrag Samsungs auch als „unverhältnismäßig“ und wies den Konzern an, Apples Verfahrenskosten in Höhe von etwa 100.000 € zu übernehmen.
Diese beiden Urteile verdeutlichen, wie aggressiv die beiden Elektronikkonzerne gegeneinander vorgehen. Momentan sind sie in über 30 Verfahren in mindestens 9 Ländern verwickelt, in denen sie sich gegenseitig diverse Patentverletzungen vorwerfen.
Der Markt im Elektroniksektor bleibt also weiter hart umkämpft. Während Samsung im Bereich Smartphones die Nase vorne hat, liegt der Konzern was die Verkaufszahlen für Tablet-PCs angeht hinter Apple.
Abgesehen von dem Verkaufsverbot für das Galaxy Tab in Deutschland ist es bisher allerdings weder Apple noch Samsung gelungen, ein Produkt des Gegners für längere Zeit vom Markt zu nehmen. Es bleibt fraglich, ob die Auswirkung, die die diversen Verfahren auf die Marktsituation haben im richtigen Verhältnis zu dem betriebenen Aufwand stehen.
Wir werden euch selbstverständlich auch weiterhin auf dem Laufenden halten.
Mein Gott, dann soll Apple endlich Nägel mit ganzen Köpfen nutzen und Samsung die Handy/Computer-abteilung abkaufen. Dann wäre endlich Ruhe im Karton.
@BlueFalcon,
da macht das Kartellamt nicht mit…
Es ist schon lustig wie die sich alle „kloppen“…
Ich hoff mal Apple gewinnt…
Bei den vielen berichten um irgendwelche Klagereien weiß man bald gar nicht mehr um welche Klage es sich gerade handelt. Mir geht das ganze so langsam auf die Nerven. Sollen die das doch stillschweigend unter sich ausmachen. Der Kunde verliert so langsam aber sicher den Überblick.
die klagerei geht mir schon sowas auf den sack!
apple wird sicher gewinnen denk ich, samsung hat nichtwirklich was in der hand und die brauchen siech auch nicht rausreden zu wollen…