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Biografie: Übersetzungsfehler macht Jobs zu Porno-Held

Steve Jobs und die Philosophie der Einfachheit. Aber gewiss nicht so: Mehrere bittere und peinliche Übersetzungsfehler in der deutschen Erstausgabe der Steve Jobs-Biografie von Walter Isaacson erregen zur Zeit die Gemüter. So wird der Apple-Gründer nicht nur unfreiwillig zum Sprengstoff-Attentäter, sondern muss sich als Porno-Mogul bezeichnen lassen.

Als Steve Jobs am 5. Oktober des vergangenen Jahres nach langer und schwerer Krankheit verstarb, hielt die Technik-Welt für einen kurzen Moment den Atem an. Die kurz darauf veröffentlichte Biografie wurde zuerst in den USA, dann auch in Deutschland und Europa zum Verkaufsschlager und dominierte wochenlang die Bestsellerlisten.

Doch die deutsche Erstausgabe enthält Fehler. Fehler, die nicht in das Gesamtbild des Visionären Steve Jobs passen. Scheinbar sollte die Biografie von Walter Isaacson so schnell auch in Deutschland auf den Markt gebracht werden, dass nicht genug Zeit für eine geordnete und detaillierte Übersetzung blieb. Der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer (BDÜ) kritisiert viele Flüchtigkeitsfehler. Besonders zwei Passagen werden dieser Tage immer öfter genannt.

So wird Steve Jobs an einer Stelle des Buches bezichtigt, mit einem Schuldfreund einen Anschlag vorbereitet zu haben. Im Original heißt es: „Einmal brachten wir unter dem Stuhl unserer Lehrerin Mrs. Thurman Sprengstoff an. Das hat sie wirklich fertiggemacht.“ Der „Sprengstoff“ wird in der amerikanischen Fassung als „an explosive“ bezeichnet, was im deutschen eher einem harmlosen Böller gleichkommt. Ob der Vorfall die werte Mrs. Thurman direkt „fertiggemacht“ hat, ist auch zweifelhaft. Das Original meint wohl eher eine erhöhte Wachsamkeit der Lehrerin gegenüber Jobs und seinen Freunden.

Einen dickeren Fauxpas haben sich die Übersetzer aber an einer anderen Stelle geleistet. Gleich im ersten Kapitel heißt es: „Für Steve Jobs beginnt der Aufstieg zum strahlenden Olymp der Erfinder mit dem Bericht über zwei Elternpaare und die Kindheit in einem Tal, das gerade lernte, wie man Silikon in Gold verwandelte.“ Nicht wenige Leser werden an dieser Stelle stutzig geworden sein. Mit Recht, denn ein „Silikon Tal“ existiert in der Nähe von Los Angeles tatsächlich. „Silicone Valley“ ist allerdings eher ein traditioneller Sitz der Pornofilm-Industrie und hat mit dem gemeinten „Silicon Valley“ nicht viel gemein. Steve Jobs habe also schon seit frühster Kindheit im Porno-Gewerbe sein Unwesen getrieben. Der fleißige Englischschüler weiß: Derartige Fehler sind sogenannte „false friends“, also falsche Freunde. Schon im Englischunterricht in der Schule lernt man, wie solche peinlichen Übersetzungsfehler zu vermeiden sind.

Die erste Auflage der Steve Jobs-Biografie wurde in Deutschland rund 250.000 mal verkauft. In der zweiten Fassung sind die Fehler bereits behoben. Doch bleiben Worthülsen, lange, verstümmelte Sätze und andere Schönheitsfehler bestehen. Nicht nur der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer in Vertretung von Alexander Heyne ist darüber erbost. Jobs Ehefrau Laurene war von Beginn der Biografie viel an einer ehrlichen und schnörkellosen Beschreibung ihres Mannes gelegen. Ob die deutschen Fans daran angesichts der vielen Übersetzungsfehler teilhaben dürfen?

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11 Kommentare

  1. Kann ich meine Erstauflage umtauschen?

  2. Man sollte die Kirche im Dorf lassen. Sicher sind die „Fehler“ nicht gerade schön in der Biographie aber deswegen so ein Fass aufzumachen ist übertrieben.

  3. Ichpoopppeallebitvhed

    Haha ihr habt doch selber ein Fehler silikon Valley und Silikon Tal
    Für mehr Apple Cydia jailbreak Tipps. Bitte hier: youtube.com/HALLOLOUIS

  4. Eben deswegen habe ich mir die englische Version besorgt. Liest sich gut und vor allem authentisch ;-)

  5. kleinigkeiten an dem sich manche echt aufhängen müssen^^ es ist eiegtnlich arm das man sich an sowas aufgeilen bzw. aufhängen muss aber gut wenn man sonst nix zu tun hat beim abhartzen :D

  6. Wenn Ihr schon auf Fehlersuche geht, dann bitte auch im eigenen Text ;-)
    Die „die wehrte Mrs. Thurman“ ist sicherlich wehrhaft, aber man schreibt das „werte“ ohne „h“ ….

  7. Sorry, aber ich sehe das nicht als Bagatelle. „Silicon“ mit „Silikon“ zu verwechseln und dergleichen mehr – das darf einem professionellen Übersetzer einfach nicht passieren, schon erst recht nicht, wenn er sich einigermassen mit der Materie auseinandergesetzt hat, und das erwarte ich als Käufer, wenn ich des Englischen nicht mächtig bin und mit einer Übersetzung vorlieb nehmen muss.
    Mir ist es dabei ganz egal, ob es sich um Steve Jobs dreht oder sonstwen oder -was. Von einer professionellen Arbeit darf man mehr verlangen. Ärgerlich!!!

  8. Also die Übersetzungsfehler sind ja mal echt mehr als peinlich. Es ist ja nicht so, dass ein Verlag das professionell macht und von daher deutsch können müsste. Geld verdienen wollen sie ja auch nicht damit.
    Sicherlich kann man mal Fehler machen, z.B. Druckfehler, aber diese Sorte von Fehlern darf sicher nicht dabei sein.
    Wobei, wieso heißen die eigentlich Druckfehler? Da hat doch nicht die Druckmaschine auf einmal gesagt „Ach, hier mach ich jetzt mal einen anderen Buchstaben hin, der sieht da viel schöner aus.“ Da hat jemand sich vertippt oder war total müde und niemandem ist es bis zum Druck aufgefallen.

    mal was in eigener sache:

    lest ihr eure artikel eigentlich selber gar nicht mehr durch bzw. lasst die mal eben gegenlesen? es stört echt den lesefluss wenn man über die fehler stolpert und dann ne sekunde nachdenkt „hmm, das wird doch anders geschrieben!“.
    das ist mir nicht nur hier sondern auch in fast allen anderen eurer artikel aufgefallen. lese hier eigentlich echt gerne, aber sowas muss doch nicht sein. vor allem, weil das oft fehler sind, die man teilweise schon beim überfliegen findet.
    bitte, wenigstens einmal korrekturlesen und lesen lassen. danke.

    hier was ich gefunden habe (bin noch müde, könnte also noch mehr versteckt sein):
    „…Visionären…“ – schreibt man immer noch klein
    „…Schuldfreund…“ – da war wohl eher ein „Schulfreund“ gemeint, oder?
    „…was im Deutschen…“ – auch klein, das „deutschen“
    „Mit recht,…“ – immer noch DAS Recht und daher groß
    das mit der werten frau wurde ja schon erwähnt.

  9. @esage aka Soistr

    Fick dich alter, mach deinen eigenen blog auf du kümmerlicher Schwanz!

  10. Geht’s dir noch gut? esage hat mit mir nichts zu tun, denn so wie der schreibt, würde ich das nie tun. Außerdem kannst du dich selbst ficken, wenn du willst.

    Die Fehler kommen doch gerade vom lockeren Umgang mit der heutigen Sprache. Haupsache ein paar Anglizismen irgendwo eingeworfen, weil das klingt ja „cool“ und intelligent, aber dann an einfachen Übersetzungen scheitern. Dagegen sind offensichtlich auch Dolmtscher nicht gefeit. Genauso tragen solche „Blogs“ und Internet-Foren zur Verrohung der Sprache bei.
    Vergleicht einmal alte, amerikanische Filme und heutige, wie beide synchronisiert sind. Da besteht ein himmelweiter Unterschied. Heutzutage gibt man sich überhaupt keine Mühe mehr. Dadurch schleichen sich in die deutsche Sprache solche unsinnigen Begriffe wie „macht Sinn“ oder „in 2012“ ein.

  11. Hier tummeln sich ja richtig kritikfähige und intelligent argumentierende Leute.

    Ihr habt’s drauf!