Die New York Times kritisert in einem jüngst erschienen Artikel heftig an den Foxconn-Arbeitsbedingungen in China herum. Ehemalige und aktuelle Mitarbeiter betonen, dass man die widrigen Arbeitsbedingungen seit vielen Jahren bewusst ignorieren würde.
Der Artikel der New York Times “In China, Human Costs Are Built Into an iPad” (auf deutsch: “In China werden menschliche Werte in iPads verbaut”) greift die vielfach kritisierte Arbeitssituation des Produktions-Partners Foxconn auf und an. Insbesondere die Explosion in einer Foxconn-Produktionsstätte, wo gerade das iPad 2 hergestellt wurde, wird an den Pranger gestellt.
Es herrschen “lebensgefährliche Sicherheitsbestimmungen” und “Mitarbeiter machen unzählige Überstunden”. Einige Mitarbeiter lassen durchsickern, dass sie so lange stehen müssen, bis ihre Beine anschwellen und sie sich kaum noch aufrecht halten können. Außerdem sei es Gang und Gäbe, Minderjährige zu beschäftigen Im Zulieferer-Report, der Mitte Januar veröffentlicht wurde, stellte sich heraus, dass man eine “Null-Toleranz-Politik” bezüglich Kinderarbeit habe. Gesundheitliche Beschwerden entstanden auch im letzten Jahr, als 137 Mitarbeiter verletzt worden sind, nachdem sie angewiesen wurden, eine bestimmte Chemikalie zum Säubern der iPhone-Displays zu verwenden. Letztes Jahr kam es innerhalb von 7 Monaten zu 2 Explosionen in iPad-Fabriken. Es gab 4 Tote und 77 Verletzte.
Schneller, höher, weiter!
Ehemalige Apple-Mager werfen dem IT-Unternehmen vor, immer schnellere Produktionen zu fördern. Gerade Foxconn könne die iPhone- und iPad-Produktion nach Apples Bedürfnissen steigern. Voraussichtlich wird Apple Foxconn “treu” bleiben und Foxconn wird in China bleiben.
Als wären die Arbeitsbedingungen nicht schon schlimm genug: Die Notwendigkeit immer schneller mehr Produkte zu produzieren, hindert Apple nicht daran, auch nach den jüngst erschienen Rekordergebnissen einzuräumen, dass die Verkaufszahlen noch höher hätten sein können, wenn man mehr Produkte hergestellt hätte. Ein weiterer Manager gibt an, dass er sich in einem arbeitsrechtlichen Streit mit Apple befinden würde, da Apple sich nie um etwas gekümmert hat, das die Arbeitsbedingungen hätte verbessern können. Lediglich Produktion und niedrige Preise seien wichtig gewesen. Sobald ein Vertrag mit einem Zulieferer abgeschlossen ist, verliert Apple das Interesse an Arbeitsbedingungen – so der Manager.
Nicht nur Apple arbeitet mit Partnerunternehmen wie Foxconn zusammen, sondern auch viele andere IT-Unternehmen. Die NYT erwähnt, dass Apple laut Zulieferer-Report bestrebt ist die Zustände mit Hilfe von Audits zu verbessern.
Apple selbst hat noch kein Kommentar zum Artikel abgegeben.
Bildnachweise:
http://www.iphone-news.org/wp-content/uploads/2011/05/foxconn-chengdu.jpg
http://apfeltech.net/wp-content/uploads/2010/10/foxconn12.jpg
Als ob nur apple dort produzieren würde!diese Moral haben fast alle unternehmen und keinen Scheren die Arbeitsbedingungen!traurig aber wahr!und das wird sich auch nicht nach diesem Artikel ändern!!und eigentlich um es hart auszudrücken sind die Arbeiter selber Schuld!wenn alle einfach die Arbeit niederlegen würden und protestieren dann würde sich vielleicht auch was ändern aber solange jeder dort sich für seine stundenlange Arbeit mit Cents bezahlen lässt den kann man nicht mehr helfen…
Gut das ich kein iPad besitze ;-D
@Charlie: hast du den bericht gelesen?
@Elen: Als Chiropraktiker kann man sich das ja auch nicht leisten;)
@Mich: ich hab eins und um ehrlich zu sein, die arbeitsbedingungen sind in China eh sehr schlecht. Ich werde mich auch nicht darüber aufregen, da ich sonnst nicht einmal meine Klamotten tragen dürfte, diese werden alle im Asiatischen Raum hergestellt mit genauso miserablen bedingungen.
Lediglich meine Seidensticker Hemden wurden in Deutschland hergestellt…
Langsam glaub das die Berichte über foxconn gefaket sind!!!
Traurige Geschichte, und demnächst geht das auch in Brasilien los. Schlimm ist aber – und da kann sich keiner ausnehmen – das wir das mit unserem Kaufverhalten indirekt auch noch unterstützen, denn nicht nur Apple lässt in Billig-Lohnländern zu teilweise unsäglichen Bedingungen produzieren.
Abgesehen von meinen Apple-Produkten kann ich mich z.B. nicht erinnern, wann ich einen Sportartikel in der Hand hatte, der nicht in einem dieser Länder produziert wurde.
@ Froody
Ja hab ich!!worauf willst du hinaus?
Sicherlich sind die Arbeitsbedingungen in China nicht gerade die besten, aber mal ehrlich wer wäre wirklich bereit weit mehr für die ohnehin nicht preisgünstigen Produkte die bei foxconn zusammengebastelt werden zu zahlen? Richtig, kaum jemand!
Und zu der aussage das sie mit audits dagegen wirken wollen sag ich nur das die audits für den Arsch sind!das ist wie ein angekündigter Besuch!das heißt foxconn schickt alle minderjährigen an den Tag nach Hause und ändert für den einen Tag ein paar Sachen und fertig!apple geblendet Mission erfüllt!