Die von Apple beauftragte Organisation zur Überprüfung der Arbeitsbedingungen bei Foxconn, gab nun schon erste Eindrücke bekannt. Demnach sei der Zustand besser als angenommen und sogar über dem asiatischen Durchschnitt.
Wie in den letzten Wochen bekannt wurde, stieg der Druck auf Apple betreffend ihrer Zulieferer. Auch wir berichteten mehrfach über die schlechten Arbeitsbedingungen bei Foxconn und der besorgniserregenden Selbstmordrate innerhalb der Firma.
Apple beauftrage nun eine externe Organisation, um sich ein Bild von den vorherrschenden Bedingungen zu machen.
Die Fair Labor Association, welche den Auftrag erhielt, schilderte nun ihre ersten Eindrücke, die deutlich positiver als erwartet ausfielen. So betitelte der vorsitzende President des Unternehmens Foxconns Fabriken als „erstklassig“ im Vergleich zu Textilherstellern in Asien. Zwar ist dieses „erstklassig“ nicht mit einem europäischen Standard zu vergleichen, doch für asiatische Verhältnisse scheint diese Umschreibung durchaus zu zutreffen.
War also der ganze Trubel nur eine Medienhetze und viel Rauch um Nichts? Wohl eher nicht!
Das Problem liegt wohl weniger an der Arbeitsintensität der Werktätigen bei Foxconn, sondern vielmehr an den stupiden Arbeitsvorgängen, die in stiller Monotonie sich ständig wiederholen. Arbeiter bei Foxconn müssen ähnlich wie Roboter, Tag ein Tag aus die selben Handgriffe ausführen. Hierbei ist Langeweile und Tristes wohl vorprogrammiert. Es wäre interessant zu wissen,ob sich die FLA auch mit der Frage beschäftigt, wie oft ein interner Wechsel des Arbeitsplatzes innerhalb Foxconns stattfindet, um ein wenig Abwechslung zu gewährleisten.
Jedoch scheint es derzeit noch ein weiteres Problem zu geben, welches von der FLA noch nicht abgedeckt wurde. Laut Motherboard setzt Foxconn massiv auf Praktikanten aus Universitäten und Schulen. Diesen ungelernten Arbeitskräften braucht man nur die Hälfte des eigentlichen Lohns zu bezahlen und kann sie dennoch mit den „echten“ Aufgaben vertraut machen. Bei den ungelernten Arbeitern soll es sich laut Angaben um eine Gruppenstärke von 180 000 handeln.
Die FLA hingegen ist mit 30 Prüfern vor Ort und möchte in den nächsten 3 Wochen insgesamt 35 000 Interviews mit Mitarbeitern führen. Diese sollen anonym stattfinden und Antworten zu Verträgen, Anwerbeprozessen und Versorgungseinrichtungen geben.
Die Ergebnisse werden dann im März vorgestellt und auf Apples Webseite veröffentlicht.
1OO% Medien.
Hm, das wird stressig.
30 Prüfer, 3 Wochen, 35000 Interviews.
Das heißt das round about 55 Interviews pro Tag auf jeden Prüfer kommen.
Bei einem 10 Stunden Tag (ohne Pause) wären das knapp 11 Minuten pro Interview.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll.
qp
Bei dem Arbeitspensum der Prüfer und der vielen Befragungen sollte man eher mal deren Arbeitsbedingungen genauer unter die Lupe nehmen. So aufwändig dürften die Interviews aber nicht sein, da die Foxconn Angestellten die Befragung schnell auf einem iPad machen.