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Safari-Nutzer klagt gegen Google wegen Verletzung seiner Privatsphäre

Vor einigen Tagen berichteten wir euch, wie Google unter Nutzung bestimmter Safarieinstellungen die Funktion des Browsers,  die die Installation von Cookies verbietet, umging. Dies nutzte Google, um trotz entsprechenden Einstellungen seine Webtracking-Cookies zu installieren. Nun hat ein Safari-Nutzer aus Amerika seine Konsequenzen gezogen und gegen den Suchmaschinenriesen wegen Verletzung seiner Privatsphäre verklagt.

Die Anwälte von Matthew Soble haben am Dienstag vor dem Federal Court in Delaware eine Klage eingereicht, in der sie Google vorwerfen, die Sicherheitseinstellungen von Safari bewusst umgangen zu haben, um das Surfverhalten der User auszuspionieren. Dieser Klage könnten sich weitere Nutzer anschließen und diese so in eine sogenannte „class action suit“ umwandeln. Je mehr Nutzer sich der Klage anschließen, desto weitreichender – vor allem in finanzieller Hinsicht – können die Konsequenzen für Google sein.

In der Klage heißt es:

Google’s willful and knowing actions violated” federal wiretapping laws and other computer-related statutes

Dem Internetriesen wird demnach vorgeworfen, gegen mehrere Datenschutzgesetze und Gesetze zur Computersicherheit verstoßen zu haben. Dies ist nicht das erste Mal, das Google ein lockerer Umgang mit Datenschutz und Pivatsphäreeinstellungen vorgeworfen wird. So können sich mit Sicherheit viele an das Debakel um die Einstellungen bei der Einführung von Googles Social-Networking-Service „Buzz“ im Jahr 2010 erinnern. Außerdem wurde gestern bekannt (via Gizmodo), dass Google eventuell ähnliche Umgehungsstrategien bei Microsofts Browser Internet Explorer verwendet. Dies entbehrt nicht einer gewissen Ironie, schließlich nutze Microsoft die Lücke in Safari, um die Sicherheit des eigenen Browsers zu promoten.

Die Cookies, die Gegenstand der Klage sind, installieren sich über Googles Werbeplatform DoubleClick beim Besuch von 22 der von Quandcast gelisteten 100 meistbesuchten Websites.

Google stritt die Vorwürfe ab und erklärte:

The Journal mischaracterizes what happened and why. We used known Safari functionality to provide features that signed-in Google users had enabled. It's important to stress that these advertising cookies do not collect personal information.

Angeblich werden über die Cookies also keine persönlichen Informationen gesammelt. Außerdem werden diese nur bei eingeloggten Google-Usern wirksam.

Ob das Gericht dieser Argumentation folgen wird, bleibt abzuwarten. Zieht Google den kürzeren, so könnten Schadenersatzzahlungen in Millionenhöhe fällig werden.

Quelle: Businessweek (engl.)

 

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5 Kommentare

  1. haha gefällt mir :D warum soll nicht auch einmal ein kleiner einen großen klagen? ist ja echt eine frechheit was google da abzieht

  2. Ich finde auch, dass google manchmal viel zu sehr in die privi eingreigt.

  3. Und auch gleich die Fratzenkladde mitverklagen, die machen das nämlich auch.

  4. Diese Klage halte ich für lächerlich. In diesem Fall sollte Apple eher verklagt werden. Schließlich ist die Sicherheitslücke in ihrem Browser.
    Der Wohnungseigentümer hat ja auch mindestens Mitschuld wenn ich für den Einbrecher meine Wohnungstür auf lasse.

  5. Die Tür war zu (schließlich konnte man nicht einfach Cookies setzten) aber gegen einen Dietrich hat man keine Chance.