In den letzten Monaten hat sich immer mehr gezeigt, dass Tim Cook sich nicht davor scheut, in seiner Rolle als CEO von Apple einen anderen Führungsstil zu zeigen als Steve Jobs dies seinerzeit tat. So fallen uns zum Beispiel die detaillierten Prüfungen nebst entsprechenden Berichten von Zulieferern oder der offenere Umgang mit Investoren ein. In der erst kürzlich angekündigten Konferenz über die Verwendung von Apples 100 Milliarden Dollar Barvermögens wurde erneut deutlich, dass Tim Cook seinen eigenen Stil pflegt. Er kündigte an, Apple werde ab Juli eine Dividende in Höhe von $ 2,65 pro Aktie und Quartal an die Aktionäre auszahlen. Außerdem werde Apple in den nächsten 3 Jahren Aktien im Wert von 10 Milliarden Dollar zurückkaufen.
Damit beantwortete er auch die Frage, was Apple mit seinem riesigen 100 Milliarden Dollar Barvermögen plant.
Mit dieser Ankündigung bricht Cook erneut mit dem Führungsstil seine Vorgängers Steve Jobs. Dessen Einstellung zu Apples Barvermögen und Dividenden ist bekannt. Im Februar 2010 machte Jobs seine Meinung zu dem Thema unmissverständlich klar:
Bargeld gibt uns enorme Sicherheit und Flexibilität. Wenn man Risiken eingeht, ist das, als würde man hoch in die Luft springen und es schön ist zu wissen, dass der Boden noch da sein wird wenn man wieder landet. Was die Finanzen angeht, so führen wir unsere Firma auf konservative Art und Weise, denn wir wissen nie, welche Möglichkeiten sich hinter der nächsten Ecke verbergen. Wir können uns sehr glücklich schätzen, dass wir, wenn wir etwas kaufen müssten, einfach einen Scheck ausstellen könnten und uns kein Geld leihen müssten.
Auch die Auszahlung von Dividenden lehnte Jobs kategorisch ab.
Diese Haltung ist verständlich, wenn man sich klar macht, dass Apple kurz vor der Zahlungsunfähigkeit stand als Steve Jobs 1997 zu der Firma zurückkehrte. Ein „Sicherheitsnetz“ im Hintergrund behalten zu wollen ist in Anbetracht dessen nur zu verständlich. Allerdings ist unklar, ob Jobs diese Ansicht heute noch vertreten würde.
Die Dividende von 2,65 US-Dollar, die Cook und sein Chief Financial Officer Peter Oppenheimer festgelegt haben entspricht etwa 1,81 % des aktuellen Börsenkurses. Damit liegt sie im Vergleich mit anderen Firmen – Verizon zahlt 5,09 %, Microsoft 2,42 % – relativ niedrig, es gibt aber auch Firmen, die weniger ausschütten. Nur um die Zahl in Relationen zu setzen: Der Blog Cult Of Mac (engl.) hat ausgerechnet, dass man knapp eine Millionen US-Dollar in Aktien investieren müsste, wenn man damit den kalifornischen Mindestlohn von 8 US-Dollar die Stunde verdienen wollte.
Nachdem man für einige Jahre Dividenden ausgeschüttet hat und die Rückkäufe abgeschlossen sind, wird im Jahr 2015 immer noch ein Barvermögen von 50 Milliarden Dollar bleiben. Das Sicherheitsnetz ist also stark genug.
In meinen Augen beweist Tim Cook mit seinen Verhalten in den letzten Monaten, dass er eine gute Wahl als Nachfolger von Steve Jobs getroffen hat. Die Firma braucht einen CEO, der sich traut, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht bei jeder Amtshandlung still und leise die Frage zu stellen „Was würde Steve tun?“ Ein gewisser Respekt vor dem Vermächtnis seines Vorgängers ist sicherlich mehr als angebracht. Dennoch: Der Markt ändert sich. Die bedürfnisse der Kunden ändert sich. Wenn Apple sich nicht mit ändert, wäre das Unternehmen in Gefahr, über kurz oder lang auf der Strecke zu bleiben.
Quellen: Maclife (engl.), GigaOM (engl.)
Also füttert Apple die Aktionäre um in Zukunft mehr Druck auf die Börse auswirken zukönnen (Mittelfeistig) versteht sich.
Ist das nicht schlecht fürs Geschäft ??
Was soll da schlecht für das Geschäft sein? Oo? A) das macht beinahe jedes Börsenorientierte Unternehmen und B) hat Apple immer noch genug Geld .. Tendenz steigend ;)
Also wenn Apple mit Rekordumsätzen, Rekordaktienwert und als erfolgreichste Firma keine Dividende ausschütten kann, weiß ich es auch nicht. Ein Großteil von dem Geld soll auch in die Forschung und Retail Stores fließen hatte Cook bereits vor Wochen preis gegeben.