Mit schöner Regelmäßigkeit veröffentlicht Apple neue Updates für das mobile Betriebssystem iOS. Selbstverständlich hat nicht jeder User das Update am Tag nach der Veröffentlichung installiert. Es dauert längere Zeit, bis der Großteil der Nutzer das System geupdated hat. Beim kürzlich stattgefundenen Sprung von iOS 5.01 auf die Version 5.1 war dieser Zeitraum ungewöhnlich kurz, wie eine von dem Entwickler David Smith in seinem Blog (engl.) veröffentlichte Statistik zeigt.
Smith dokumentierte dabei das Updateverhalten seiner Nutzer. Er ist für die App Audiobook verantwortlich, die zusammen mit ihrem kostenlosen Gegenstück bisher ungefähr 100 Mal heruntergeladen wurde. Man kann also durchaus von einer repräsentativen Statistik sprechen. Im Spektrum der gesamten iOS-Versionen lief das neue iOS 5.1 15 Tage nach der Veröffentlichung des Updates auf 61 % der Geräte. Bei früheren iOS-Versionen dauerte es deutlich länger, bis so viele Nutzer das Update angenommen hatten.
Mit iOS 5.0 führte Apple erstmals die OTA-Funktion ein (over the air). Mit ihr muss der User sein iDevice zum Updaten nicht mehr mit dem Mac oder PC verbinden, sondern kann direkt über das WLAN-Netz updaten. Dies dürfte nicht unwesentlich zu der hohen Updategeschwindigkeit beigetragen haben. Zum Beweis: Bei den OTA-fähigen Geräten erreichte iOS 5.1 innerhalb von 6 Tagen eine Verbreitung von fast 50 %.
Die Daten unterstreichen eine der großen Stärken von Apples iOS. Je schneller möglichst viele User auf dem neuesten Stand der Software sind, desto leichter fällt es den Entwicklern, guten Support für ihre Apps zu bieten. Android Updates verbreiten sich deutlich langsamer. Dementsprechend sagt auch Smith in seinem Blogeintrag, er werde sich in Zukunft auf die Entwicklung von Apps für iOS konzentrieren.
Die Statistik hat nicht viel Aussagekkraft, da es nur die User einer bestimmten App sind. Es gibt immerhin Millionen iDevices. Man kann es auch nicht mit Android vergleichen, da es zu viele verschiedene Geräte gibt und die Updates erst vom Provider freigegeben werden.
Aus Entwicklersicht kann man das vergleichen. Dem ist es nämlich egal, woran es liegt, was zählt ist, dass er sich bei Android mit einer viel größeren „Versionsstückelung“ rumschlagen muss. Sagt ja keiner, dass die Schuld daran bei Google liegt. Aber von Entwicklerseite hört man diese Beschwerde öfter.
Und wenn ich mir überlege, dass ernstzunehmende Institute bei potentiellen 40 Millionen Wählern Wahlumfragen mit n=10000 als repräsentativ verkaufen, kann man diese Daten wohl auch repräsentiativ nennen. Vorausgesetzt, die 100.000 User entsprechen der Wahrheit.
Kann ich – was mich angeht – nur bestätigen. Ich habe selten so oft und so direkt „upgedated“ wie bei meinen IOS-Geräten. Blindes Vertrauen ins System? …vermutlich.