Bei der Vorstellung des iPhone 4S im vergangenen Oktober war Siri der Hingucker schlechthin. Der clevere persönliche Assistent liest SMS vor, schreibt E-Mails, checkt das Wetter oder verwaltet euren Kalender. Dass Apple Siri im Beta-Stadium vorgestellt hat, ist ein ungewöhnlicher Schachzug für eine Firma, die sonst die Öffentlichkeit von Beta-Versionen ausschließt. Mit der Deklarierung als Beta deutet Apple an, dass die Technik noch nicht vollkommen ausgereift ist und zudem in Zukunft noch deutlich erweitert werden wird.
Ein häufig gewünschtes Feature ist eine direkte Übersetzung des Gesagten in eine fremde Sprache. Da Siri selber jedoch bisher nur Englisch, Französisch, Deutsch und Japanisch spricht, wäre die Auswahl hier sehr begrenzt. Wie es funktionieren kann, zeigt aktuell die App iTranslate Voice, welche seit heute im App Store zu erwerben ist. Für einen Einführungspreis von nur 0,79€ bekommt man hier ein wahnsinnig hübsche App mit einer beinahe perfekten Stimmerkennung. Die Entwickler sind keine Unbekannten, denn sie gelten mit dem kostenlosen iTranslate als alte Hasen im App Store.
Optik und Technik von Siri
Das Interface der App erinnert stark an Siri, denn neben den bekannten Sprechblasen findet sich hier auch der runde Mikrofon-Knopf wieder – zweimal. Der Clou der App ist, dass die beiden Buttons auf eine unterschiedliche Sprache reagieren und innerhalb weniger Sekunden die passende Übersetzung sowohl vorlesen, als auch per Text anzeigen. Das funktioniert in unseren ersten Tests erstaunlich gut. Die Spracherkennung im Hintergrund übernehmen nämlich hier die Profis von Nuance, die sich auch für die Spracherkennung von Siri verantwortlich zeigen.
Funktionsumfang
Im Vergleich zu den üblichen vier Sprachen, welche man von Siri kennt, ist die App ein wahres Multitalent. Über 20 Sprachen versteht sie per Spracheingabe, wenige Sprachen bisher jedoch nur als Texteingabe. Diese 20 Sprachen umfassen unter anderem Englisch, Spanisch, Französisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Mandarin und Kantonesisch (beide China), Portugiesisch, Dänisch, Niederländisch, Koreanisch, Norwegisch, Polnisch, and Schwedisch. Das sind eine ganze Menge an Sprachen, mit denen man sich zumindest in den üblichen Urlaubsländern gut verständigen kann.
Um mit der Übersetzung zu beginnen, tippt man einfach auf eines der beiden Mikrofone, je nachdem welche Sprache man als Ursprung für die Übersetzung wählen möchte. Ist man gerade in einer ruhigen Umgebung, kann man mit einem längeren Drücken auf das Mikrofon die Tastatur einblenden lassen, um die gewünschte Textpassage per Hand einzugeben. Hat man seinen Text fertig gesprochen, erkennt iTranslate Voice dies in der Regel an dem geringen Geräuschpegel und löst die Übersetzung aus. Sollte es etwas lauter sein, kann man die Übersetzung mit einem kurzen erneuten Tippen auf das Mikrofon auslösen. Hat die App euer Gesprochenes nicht richtig verstanden, könnt ihr die Eingabe mit einem kurzen Tipp auf die Sprechblase korrigieren. Die Übersetzung wird daraufhin erneut ausgelöst. Die Übersetzung selber findet auf den Servern des App-Anbieters statt. Der Vorteil hierbei ist, dass die App mit gerade einmal 3MB wirklich sehr klein ausfällt, der Nachteil ist, dass man für eine Übersetzung eine Internetverbindung benötigt. Gerade das kann teuer werden, sollte man die App wirklich im Ausland einsetzen wollen.
Der große Vorteil der App ist, dass ihr damit komplette Konversationen führen könnt. Dank der beiden Mikrofon-Buttons mit den verschiedenen Sprachen, kann der Gesprächspartner schnell auf eure Eingabe reagieren. Die Sprachen lassen sich völlig beliebig mit einander kombinieren, weswegen ihr auf so ziemlich jeden Gesprächspartner vorbereitet sein dürfet.
Gerade vor der anstehenden Urlaubssaison sollte diese App auf keinem iPhone fehlen. Da sie in ersten Tests auf ganzer Linie überzeugen konnte und die Optik zudem deutlich hübscher ist, als die der Konkurrenz, ist iTranslate Voice von uns eine ganz klare Kaufempfehlung.
Genial. Apple, kaufen und in Siri integrieren! Das wäre doch das nächste Feature das den Vorsprung vor allen anderen wieder auf Monate bis Jahre anhebt. Ein Universalübersetzer in der Jackentasche, und die weite weite Welt kann kommen.
Bringt aber nur was, wenn ich im Ausland eine Datenflat habe. Ansonsten nur im Notfall verwenden – zum Beispiel, wenn man von der Polizei gestoppt wird.
ohne roaming sicher geil, wobei sich der gesprächspartner sicherlich doof vorkommt
Zitat schsch ↑:
Naja, richtig eingesetzt könnte es auch Telefonate übersetzen. Außerdem wäre es zum Beispiel in meinem Job hilfreich. Ich arbeite und lebe zwar in Deutschland, bin aber ständig mit Kunden konfrontiert die im wesentlichen nur den einen halbwegs deutschen Satz „Du mir helfen“ unfallfrei über ihre Lippen kriegen. Den Rest des Gesprächs versucht man dann aus einer Mischungs aus Lauten, Gesten und Gesichtsausdrücken herauszubekommen ob das Gegenüber versuchen will eine Kartoffel schmackhaft über einem Gasgrill zuzubereiten oder doch nur eine Toilettenbrille in den Nationalfarben seines Herkunftslandes sucht.