Apple ist auf der ganzen Welt in Patentstreitigkeiten mir Samsung verwickelt. Egal ob das Streitobjekt nun die Smartphones oder die Tablets der beiden Firmen sind: Irgendeinen Grund, sich gegenseitig zu verklagen finden die beiden Streithähne immer. Ein gern genommener Klagegrund für Apple ist die Ähnlichkeit von Samsungs Galaxy Tab Serie mit den Ipads aus Cupertino. Samsung habe das Design angeblich abgeguckt, Stein des Anstoßes ist unter anderem die „viereckige Form mit abgerundeten Ecken“. Ein englisches Gericht hat nun ein Urteil in diesem Streit geführt, das dem Management in Apples Firmenzentrale nicht gefallen dürfte.
Gericht vergleicht das iPad mit früheren Tablets
Das Urteil entstammt der Feder des Richters Colin Birss vom High Court of England & Wales. Er entschied, dass die Galaxy Tab Serie das Design nicht vom iPad abgeschaut habe. Um das Urteil zu untermauern, verglich das Gericht das iPad mit ähnlichen Geräten, die vor seiner Einführung veröffentlicht wurden. Dabei kam Birss zu dem Schluss, dass viele der Designmerkmale des iPads sich auch schon in früheren Tablet-Designs fanden und somit nicht selbstständig genug seien, um für Copyright-Klagen herangezogen zu werden. Außerdem fielen dem Gericht genug für das Auge sichtbare Unterscheidungen zwischen den beiden Tablets auf, um die Klage abzuweisen. Vor allem die Rückseite, die den Designern viel Freiraum für Kreativität gebe, unterscheide sich deutlich.
Dies ist ein nicht unerheblicher Sieg für Samsung. Schließlich ist der Vorwurf des „Designklaus“ ein wichtiger Punkt von Apples Klagekampagne gegen Samsung. Entsprechend enthusiastisch und anti-Apple fiel auch die Presseerklärung aus, die der koreanische Konzern heute veröffentlichte.
Das Galaxy Tab ist nicht so cool wie das iPad
Eine Formulierung von Colin Briss dürfte auch in Cupertino jedoch positiv aufgenommen werden. Der hohe britische Richter sagte wörtlich:
The Galaxy tablets do not have the same understated and extreme simplicity which is possessed by the Apple design. They are not as cool.
Oder, um es mit anderen Worten auszudrücken: Wenn Samsung abgeguckt hätte, dann hätten sie es besser gemacht.
Dennoch ist davon auszugehen, dass Apple gegen das Urteil Berufung einlegen wird. Dies kann innerhalb der nächsten 21 Tage geschehen. Außerdem darf man nicht vergessen, dass es sich lediglich um das Urteil aus England handelt. Samsung und Apple sind weltweit immer noch in mehr als genug andere Gerichtsverfahren verstrickt. Wie immer werden wir euch auf dem Laufenden halten.
Als ich noch in der Lehre war, galt vergleichende Werbung als verboten. Das ist heute anders.
Ich finde Apple sollte das Geld für Klagen sparen und dafür tolle Marketingleute darauf ansetzen aus so einem Richterspruch was zu machen. Nach dem Motto: Selbst zu anständigen Kopien sind sie nicht fähig.
Ich denke mit einer Top-Marketingstrategie, die die Einzigartigkeit von der Produkte mit dem I bzw. dem Apfel gegenüber der kopierenden Konkurrenz herausstellt und direkt Funktionen in Spots vergleicht, kommt Apple viel weiter – zumal vergleichende Werbung nicht mehr verboten zu sein scheint. Solche Top-Marketingkampagnen kosten auch ein Heidengeld, sind aber besser als in Gerichten angelegt, denn in den Medien kann man den Konkurrenten auch lächerlich machen.
Hi Macfee, genau den Fehler macht ja Samsung mit seinen eher komischen Werbe-Versuchen. Apple hat es doch einfach nicht nötig, sich in der Werbung freiwillig mit einem Konkurrenten zu vergleichen und ihm damit Aufmerksamkeit zu verschaffen.
Ich finde, Apples Werbung passt doch perfekt zu den Geräten: immer auf den Menschen abgestimmt, in den (Schein-) Alltag integriert und erfüllt wichtige Aufgaben ( wie z.B. Kommunikation, Foto/Videobearbeitung) einfach mit Spaß und guter Musik. Darum geht’s doch bei Apple und nicht, ob sie besser als Samsung oder sonstwer sind. Mit Technik protzen sollen andere.
Aber so hat jeder seine Meinung, und ich habe mir meine Macs ja nicht wegen der Werbung gekauft…
@WinAndroiOs: Das was du beschreibst IST Werbung und die ist keine Erfindung von Apple. Oder hast du schon mal einen Werbespot gesehen, wo ein Baby mit einer vollgekaggte Windel gezeigt wird, deren Mutter voller Hass den Rücken des Babys von der gut verteilten Kagge befreit und anschließend ihren ganzen Unmut in die Kamera kotzt? Nein hast du nicht. Baby liegt auf weißem Tuch, Mami wechselt die Windel wie ein Basecap und gibt dem Lütten noch ein Schmatzer auf den Arsch – äh Po. Werbung heißt Träume erzeugen.