Apples Anwälte können sich wahrlich nicht über mangelnde Beschäftigung beklagen. Neben den zahllosen Patentrechtsstreits gibt es auch immer wieder andere rechtlichen Schauplätze, auf dem die Rechtsabteilung sich austoben kann. Kürzlich ist ein neuer hinzugekommen: Das portugiesische Unternehmen Taboada & Barros hat Apple wegen unfairer Geschäftsstrategien verklagt.
Apple schränkt Verkauf von Dritt-Resellern ein
Taboada & Barros ist ein IT-Reseller, der unter anderem auch über das Tochterunternehmen Interlog Apple-Produkte verkauft. Der Vorwurf, den das Unternehmen erhebt, ist, dass Apple die Zahl der iPhones, die Interlog zum Verkauf überlassen werden absichtlich begrenzt und somit als Dritt-Reseller benachteiligt. Außerdem wird Apple vorgeworfen, dass Apple die Gewinnmargen für Interlog auf von ehemals 12 % auf 4 % gedrückt hat, was zu massiven entgangenen Gewinnen geführt hat.
Der Vorwurf beinhaltet die Tatsache, dass Apple mit seinem erstmaligen Auftreten in Portugal 2007 mittels restriktiver Produktzuteilung Verkaufskanale übernommen hat, die Interlog in den vergangenen 20 Jahren mühsam aufgebaut hat.
Taboada & Barros sieht in diesen Geschäftstaktiken genug Anlass für eine Klage und verlangt 40 Millionen Euro Schadenersatz. Ob die Klage Aussicht auf Erfolg hat ist schwer zu beurteilen, allerdings sagt einem das erste Rechtsverständnis, dass es Apple obliegt, wie viele Geräte für welchen Preis an die Reseller gehen.
Neben der Schadenersatzklage besteht in Portugal momentan auch die Gefahr, dass die Verbraucherschutzorganisation DECO rechtliche Schritte gegen Apples Garantiebedingungen einleitet. Ähnliches ist in Italien bereits geschehen und endete mit einer empfindlichen Strafe für Apple.
Weder Apple noch Taboada & Barros waren zu einer Stellungnahme bereit. Wir werden euch natürlich über weitere Entwicklungen berichten.
(via TechCrunch)