Den Informationen des renommierten Wall Street Journals zufolge planen die sonst eher als Erzrivalen bekannten Unternehmen wie Apple, Google, HTC, LG und ja auch Samsung sowie noch weitere kleinere Firmen eine Allianz im Hinblick auf die Ersteigerung wertvoller Kodak Patente. Der Pionier in Sachen Fotografie konnte dem schnellen Umschwung von der analogen zur digitalen Technologie nicht Stand halten und versucht sich nun im Bereich der Druck-Dienstleistungen neu zu orientieren. 1100 Patente gibt Kodak zum Ersteigern frei. Der Konzern erhofft sich dadurch Einkünfte in Höhe von 2,6 Milliarden US Dollar. Ein etwaiges Bündnis der in Frage kommenden Bieter könnte den Preis für das Patentpaket aber schnell purzeln lassen. Bisher schweben wohl Angebote im Bereich der 500 Millionen US Dollar im Raum.
Wir wir alle wissen ist das Geschäft mit Patenten lukrativer denn je geworden. Gerade größere Firmen wie Apple, Samsung und Co verstehen es aus so manch geschützten Ideen ordentlich Geld vor den einschlägigen Gerichten der Welt heraus zu holen. Traurigerweise ist das jedoch eigentlich nicht der Sinn und Zweck eines Patents. Wie dem auch sei. Allein die Überlegung, dass Apple, Google und Samsung künftig gemeinsam über Fotopatente verfügen könnten klingt schon irgendwie absurd. Aus finanzieller Sicht dürfte sich ein derartiges Arrangement aber lohnen. Über die gerichtlichen Streitigkeiten, die ein Bündnis allein zwischen Apple und Samsung herbeiführen würden, wollen wir aber nicht weiter nachdenken. Allerdings heißt es im Bericht des Wirtschaftsmagazins weiter, sollte es zu einem Bündinis kommen, dass die gemeinsam erworbenen Patente nicht gegen die jeweiligen Unternehmen eingesetzt werden dürfen.
Wird an der bereits angestrebten Strategie der großen Big Player wie Google, Samsung, Apple, HTC und LG jedoch weiterhin festgehalten, schlägt das WSJ Alarm. Schließlich lauern hier auch gleich schon die Wettbewerbshüter, die hier ganz klar eine Verzerrung feststellen dürften.
Kodak jedenfalls hofft das Maximum aus den Patenten heraus schlagen zu können um dieses Geld dann in die neuen Technologien einfließen zu lassen. Dem Foto Geschäft an sich kehren die Amerikaner vollends den Rücken zu. Kodaks Firmengeschichte erstreckt sich auf über 131 Jahre. Ab 2003 ging es spürbar bergab. Die Firma schloss 13 Fabriken 130 Labore. Das entsprach einer Kündigunsgwelle von mehr als 47.000 Arbeitnehmern. Nun versuchen die einstigen Pioniere als Druck-Dienstleister neu Fuß zu fassen.
Die bereits genannten Konzernen, welche beim Kodak Patent-Deal durchaus in Frage kommen, dürften aber auch gewillt sein mehr als die angestrebten 2,6 Milliarden US Dollar aus zu geben. Wir erinnern uns kurz an den Bieterwettstreit um die Patente des insolventen Netzwerkausrüsters Nortel zurück. Damals überboten sich Apple sowie Google im Stundentakt. Den Zuschlag erhielten dann aber Apple und Microsoft. Die Patente kamen für sagenhafte 4,5 Milliarden US Dollar unter den Hammer.