Apples Patentfabrik war mal wieder fleißig. Die Zahl an Patentanträgen, die jährlich das Hauptquartier der Fruit Company verlässt, ist gewaltig. Einer davon ist gerade frisch aufgetaucht und behandelt eine Methode, um die Einstellungen des iPhones situationsabhängig zu verändern.
Das Patent
Der beim US Patent and Trademark Office eingereichte Antrag trägt den Titel „Apparatus and methods for enforcement of policies upon a wireless device“ und beschreibt, wie das iPhone seine Umgebung erkennen kann und die Einstellungen nach vordefinierten Regeln anpasst.
Dabei behandelt das Patent unterschiedliche Methoden, nach denen das iPhone erkennt, welches Einstellungsprofil gerade verwendet werden soll. Ein Beispiel behandelt das Einloggen in einen WLAN-Router. Das iPhone erkennt den Router und wählt ein vom Nutzer vorgegebenes Profil aus. Andere Implementierungen nutzen das GPS-Modul bzw. Triangulation, um die Position des iPhones festzustellen. Der User hat dann die Möglichkeit, bestimmten geografischen Positionen bestimmte Profile zuzuordnen.
Über die Profile sollen Dinge wie Klingelton, Displayhelligkeit, Lautstärke, Vibrationsalarm und andere wichtige Funktionen des Smartphones voreingestellt werden können.
Der Nutzen
Die Nutzungsmöglichkeiten für die Technologie sind mannigfaltig. Das hat auch Apple erkannt und führt in dem Patentantrag aus:
This policy enforcement capability is useful for a variety of reasons, including for example to disable noise and/or light emanating from wireless devices (such as at a movie theater), for preventing wireless devices from communicating with other wireless devices (such as in academic settings), and for forcing certain electronic devices to enter „sleep mode“ when entering a sensitive area.
Mit den Profilen kann beispielsweise eingestellt werden, dass das iPhone lautlos wird, sobald man die Schule, Uni oder den Arbeitsplatz betritt. Auch für das Stammkino oder -Theater lassen sich Profile festlegen. Auch für Unternehmen bieten sich neue Sicherheitsoptionen, so könnte man beispielsweise die Firmen-iPhones in den Sleepmodus zwingen, wenn sensitive Umgebungen betreten werden.
Problematisch ist jedoch die Ortung des iPhones über GPS und Triangulation. Dies müsste ständig aktiviert sein, um die Funktionalität der Profile zu gewährleisten.
Wie immer ist es nicht klar, ob die in dem Patent beschriebene Technologie jemals zum Einsatz kommt.
(via AppleInsider)
Wieder auf ein patent auf etwas dass es schon gibt, sehr innovativ.. Langsam reichts!
Ps:Tasker und juice defender.
Wieso sollte das ständige orten ein problem darstellen? das macht die erinnerungs app doch jetzt schon wenn ich mich an einem ort erinnern lasse.
@daniel das wird nur dann zum Problem wenn du dein iPhone nicht ständig aufladen kannst. Sie dauernde Standortabfrage frisst nämlich ordentlich Saft.
Habe schon lange darauf gewartet (auch wenn es sowas für jailbreaker schon lange gibt). Endlich nicht mehr ständig den 4-stelligen Pin eingeben müssen wenn man Zuhause ist! :)
Blind oder dreist – anders nicht zu erklären. Gibt unzählige Apps die dieses seit Jahren bewerkstelligen und Motorol a SmartPhones werden mit einer solchen Funktionalität ausgeliefert.
@Leif: Was nie jemand versteht: Das USPTO braucht Jahre, um die Anträge zu bearbeiten. Wenn du dir den Antrag durchliest, wirst du feststellen, dass dieser bereits 2008 eingereicht wurde.
@Alex
wie Leif schon schrieb, gibt es solche Apps schon seit Jahren. Auch schon vor 2008. Solche Apps gab es sogar schon unter Windows Mobile 5.0, also schon weit vor dem iPhone!
Was mich in letzter Zeit (und das betrifft nicht nur Apple) an“bricht“ ist, dass hier Banalitäten patentiert werden. Also Sachen, die jeder durchaus im täglichen Leben schon mal benutzt hat. Großkonzerne patentieren sich dann den wörtlichen „Griff zum Klopapier und Arschabwischen“.
Ich denke die Diskussionen über Patente muss Grundlegend neu geführt werden. Was ist überhaupt Patentierbar und darf sich Entwicklung / Erfindung nennen? Ein Kinderplanschbecken im Sommer zweckentfremden und als Bierkühler zu nutzen ist jedenfalls kleine Leistung und hat jeder schon einmal gemacht. Und, ist so etwas patentierbar?