Während der Großteil der Welt harsche Kritik gegen Apples eigene Kartenlösung in iOS 6 übt, haben die Kalifornier mit einer speziellen Version für China die Menschen sowie die Presse vor Ort beeindruckt. Im Vergleich zu Google Maps ist Apples Kartenanwendung eine sehr große Verbesserung, obwohl ein paar der Features aufgrund der dortigen Gesetze nicht verfügbar sind.
Apples Karten-App ist zumindest in China deutlich genauer und detaillierter als die Anwendungen der Konkurrenz. Dies berichtete das Wall Street Journal am gestrigen Dienstag. Dies liegt an dem Kartenmaterial des Unternehmens AutoNavi, das in China sehr stark verbreitet ist und virtuelle Karten und Satellitenbilder liefert.
Keine Navigation und Flyover
Die spezielle China-Version der Karten-App von Apple nutzt allerdings keine Daten der niederländischen Firma TomTom, wie im Rest der Welt. Somit sind chinesische Nutzer nicht in der Lage, Karten außerhalb ihres Landes mit den hierzulande bekannten Features nutzen zu können. Dabei fehlt auch die Turn-by-Turn-Navigation sowie das dreidimensionale Flyover, das andere Nutzer der Welt eines iPhone 4S/5 und iPad 3 verwenden können.
Chinesische Apple-Kunden können lediglich im Display eingeblendete Wegweisungen einsehen. Satellitenbilder für andere Länder sind in schwarz dargestellt und somit nicht zu verwenden. Dies hängt damit zusammen, dass nur elf Unternehmen in China eine entsprechende Lizenz besitzen, um eine umfassende Navigations-Kartierung anbieten zu können. Anonyme Quellen berichten indes, dass die Integration des Kartenmaterials von AutoNavi technisch möglich wäre. Allerdings sei es ein komplexes Unterfangen, da die chinesische Regierung dies verbietet.
Der Apple-Nutzer Anthony Drendel schreibt ebenso auf seinem Blog, dass die Karten in iOS 6 eine gewaltige Verbesserung für die 1,3 Milliarden Chinesen gegenüber Google Maps seien. Er meint, dass Googles Kartenangebot ziemlich schrecklich sei. In den Ballungszentren rund um die großen Stadtgebiete ist Google Maps passabel. Anderswo ist es allerdings nicht zu gebrauchen, so Drendel. (via)