Kurz nach dem Start von iOS 6 stürzten sich die Fans auch gleich auf die neusten Features. Ganz oben auf der „Ausprobier-Liste“ stand dabei erst einmal die neue Navigation, die unter Berücksichtigung der eigenen Apple Karten funktioniert. Es dauerte jedoch nicht lange, bis die ersten Beschwerden über die Apple Karten laut wurden. Zu ungenau, zu alt und teilweise unbrauchbar sei das Material, hieß es unter anderem. Nachdem eine Liste mit den größten Karten Fauxpas veröffentlicht wurde, meldete sich auch Apple Chef Tim Cook zu Wort und entschuldigte sich in einem öffentlichen Brief. Jüngsten Informationen nach, haben die Entwickler jedoch einhellig vor dem iOS 6 Launch im Hinblick auf Probleme mit der Anzeige gewarnt. Taiwan und die Türke setzen nun aber noch einen oben drauf. Die beiden Länder haben sich ebenfalls bei Apple über den Karten Service beschwert. In diesem Fall seien die Karten aber zu genau.
Wie der Online Dienst „The Register“ berichtet, habe die taiwanesische Regierung in einem Schreiben an Apple die Genauigkeit der Maps kritisiert. Schließlich seien militärische Stellungen und Radaranlagen im Kartenmaterial gut sichtbar. Derartige Einrichtungen müssten dem taiwanesischen Ministeriumssprechers David Lo nach auch bei einer geringeren Auflösung der Satellitenbilder unter Verschluss bleiben. Allerdings könne man in diesem Fall nur auf Anfrage die Auflösung entsprechend den Vorstellungen verringern, da die Fotos von einem kommerziellen Satelliten gefertigt wurden.
„Wir werden Apple bitten, die Auflösung der Satellitenbilder von den vertraulichen militärischen Einrichtungen zu verringern, so wie wir es bereits bei Google gemacht haben“, David Lo
Auch die Türkei hat ähnliche Vorwürfe im Hinblick auf die Apple Maps geltend gemacht. So wird das Hochsicherheitsgefängnis auf Imrali ebenfalls hochauflösend in den Apple Karten angezeigt. Diese Anlage wird schwer bewacht und beherbergt unter anderem den Kurdenführer und PKK-Mitgründer Abdullah Öcalan. Bei Google Maps findet man auch hier nur eine starke Verpixelung vor.
Weitere Beispiele sind zudem unter anderem auch die gut sichtbare holländische „Tankwerkplaats“-Anlage, die zur Forschung und für Tests von militärischen Fahrzeugen fungiert. Die NATO-Luftwaffenbasis im deutschen Geilenkirchen, ein amerikanisches Flugzeugtestgelände sowie ein japanischer Militärflughafen ergänzen die Auflistungen entsprechend.
Nokia liefert ebenfalls verbotenes Material
Während Google die Verpixelung von militärische Einrichtungen und anderen „verbotenen“ Zonen erfolgreich durchführte, lässt eine Reaktion seitens Apple noch auf sich warten. Neben Apple Maps stellen aber auch die Nokia Karten die genannten Orten hochauflösend dar. Nokia ist seit kurzem erst offizieller Kartenprovider für Microsoft. Ersten Stellungnahmen zufolge soll Nokia aber stets im Kontakt mit Regierungsvertretern und öffentlichen Einrichtungen stehen. In einigen Länder und Arealen wird also bewusst hochauflösendes Kartenmaterial untersagt und dementsprechend auch stark verpixelt. Die Betonung scheint hier jedoch auf „in einigen Ländern“ zu liegen.
Apple hingegen hat noch keinerlei Stellung zu den Anfragen bezogen. Man darf also gespannt sein, wie in diesem Fall verfahren wird.
Was ist dann mit Google Street View in vielen Städten Europas?
in Turkey gibts doch eh keine Straßen oder ?? hahaha