Text-to-Speech-Systeme (TTS) sind in der Elektronikbranche allgegenwärtig. Viele dieser Systeme dienen dazu, Sehbehinderten als Hilfe zu dienen. Auch Siri enthält ein TTS-System. So kann der kleine Helfer beispielsweise SMS vorlesen. Aber auch die VoiceOver-Funktion des iPhones ist ein solches System. Die gängigen TTS-Systeme bieten zwei verschiedene Stimmen an – eine weibliche und eine männliche. Ein kürzlich veröffentlichtes Apple-Patent beschreibt nun eine Möglichkeit, wie ein TTS-System mittels Metadaten ein Sprecher-Profil erstellen kann.
Datensammeln aus dem Kontext heraus
Das Patent trägt den Titel „Voice assignment for text-to-speech output“ und beschreibt ein System, das verschiedenen Situationen verschiedene Stimmen zuordnet. Dabei nutzt es Metadaten wie das Alter, den Dialekt, das Geschlecht und andere Variabeln, um die Stimme möglichst authentisch klingen zu lassen. Wie in dem Patentantrag ausgeführt, führt dies zu „höherem Wiedererkennungswert und insgesamt angenehmerer Hörerfahrung“ beim Nuter.
Als Beispiel beschreibt der Antrag das Vorlesen einer E-Mail von der Adresse „charles.prince@isp.uk“. Das System sammelt aus der Endung .uk die Info, dass Charles Prince aus dem Vereinigten Königreich kommt. Der Vorname verrät das Geschlecht, während sich in der mit der E-Mail-Adresse assozierten Kontaktkarte das Alter der Person findet. Das TTS-System gibt daraufhin eine männliche Stimme mit englischen Akkzent und passendem Alter aus. Je mehr Metadaten das System dabei sammeln kann, desto definierter wird der Output. Das Dabei entstehende Datenvolumen möchte Apple wie bei Siri mittels externer Server lösen.
Spielerei, die nach hinten losgehen kann
Einen wirklich offensichtlichen Nutzen hat das System nicht. Sicher, sowohl Siri als auch das VoiceOver Feature können mit der Zeit ganz schön nerven. Ob es allerdings hilfreicher ist, eine E-Mail von einer bekannten Person in einer absurden Stimme vorlesen zu lassen, ist fraglich. Zumal das System zumindest anfangs wahrscheinlich nicht perfekt wäre.
Ob das Patent aus dem Antrag jemals seinen Weg in ein Apple-Produkt finden wird, ist wie so oft nicht bekannt.
Was haltet ihr von Apples Idee?
(via Apple Insider)