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Leak Gate: Über Security bei Apple und den Frust geleakter Produkte [Bericht]

Als Tim Cook am 12. September dieses Jahres auf der Bühne des Yerba Buena Center of the Arts das iPhone 5 vorgestellt hat, wird es wohl kaum jemanden gegeben haben, der in ein erstauntes „Damit hätte ich nie gerechnet“ ausbrach. Das lag daran, dass es bereits im Vorfeld ungewöhnlich viele Leaks das neue iPhone betreffend gab. Die meisten Features waren im Vorfeld bekannt, es gab auch nur wenig Unsicherheiten bezüglich der Frage „Kommt dieses Feature oder kommt es nicht?“. Hat Apple ein Sicherheitsprobem? Scheinbar nicht, denn laut einem aktuellen Bericht sind die Sicherheitsvorkehrungen bei Apple momentan strenger, als sie es noch unter Cooks Vorgänger Steve Jobs waren.

Keine Überraschungen mehr

Apples Ingenieure und die Führungsetage lieben einen „Big Reveal„. Es muss ein ungemein befriedigender Moment sein, die Kinnladen der Besucher einer Keynote angesichts eines neuen Produktes zu Opfern der Schwerkraft zu machen. Dieser Effekt kam im Laufe der jüngeren Geschichte des Unternehmens öfter zum Vorschein. Sei es die Vorstellung des iPods im Jahr 2001, des iPhones 2007 oder des iPads 2010: Apple gelang es, das Publikum in Erstaunen zu versetzen. Natürlich lag das nicht unwesentlich am Präsentationstalent von Steve Jobs. Aber auch die Tatsache, dass im Vorfeld der Keynotes wild über Design und Features spekuliert wurde, sorgte für eine gehörige Portion Spannung.

Auf den letzten Keynotes ließ der beschriebene Effekt auf sich warten. Das liegt nicht an der Tatsache, dass beispielsweise das Retinadisplay des neuen iPads kein großartiger Fortschritt war, sondern daran, dass im Grunde nahezu jeder im Vorfeld wusste, dass es kommen würde. Sogenannte „geleakte“ Produktdetails oder ganze Produkte sind nichts Neues. Auch für Apple nicht – wir erinnern uns zum Beispiel in Bars verlorene iPhone-Prototypen. Aber nicht nur wir haben das Gefühl, das die Zahl der Leaks in letzter Zeit dramatisch zugenommen hat. Die Kollegen von Ars Technica haben sich gefragt, woran das liegen könnte und einen genauen Blick auf Apples Sicherheitsvorkehrungen unter Tim Cook geworfen.

Strengere Sicherheitsvorkehrungen als unter Steve Jobs

Die Jungs von Ars Technica haben mit mehreren, teilweise recht hochrangigen Angestellten von Apple gesprochen und die Auskunft bekommen, dass die Sicherheitsvorkehrungen bei Apple so streng wie immer seien – wenn nicht noch strenger. Produktleaks seien einfach ein Beiprodukt der Globalisierung, dem sich jedes Unternehmen stellen muss – Apple bilde da keine Ausnahme. Jedoch machten mehrere Ingenieure die Aussage, dass Apples Sicherheitsvorkehrungen ihnen strenger vorkommen, seit Tim Cook am Ruder des Unternehmens steht. Die wenigen, die in den Genuss kommen, einen Prototypen eines neuen Produktes zu erhalten müssen diesen in einer schwarzen Stoffhülle verbergen, damit anderen Angestellten der Blick auf die jeweilige Neuheit verwehrt bleibt. Und die Anzahl derjenigen, die einen Prototypen in einen „Real Life Test“, also einen Test außerhalb des streng überwachten Apple Campus mitnehmen dürfen, ist verschwindend gering. Außerdem kursieren immer wieder Gerüchte, dass Angestellte entlassen oder zwangsversetzt werden, weil ein Geheimnis ans Tageslicht gelangt.

Probleme liegen in der Zuliefererkette

Aus Sicht der befragten Angestellten liegt das Problem nicht bei Apple selber, sondern innerhalb der Zuliefererkette. Die Gerüchte, die in den einschlägigen Blogs diskutiert werden, kommen scheinbar weitgehend aus den Reihen von Apples Zulieferern. Einer der Ingenieure sagte im Interview:

Apple's security practices are targeted at making sure US employees don't leak stuff, but everything comes out of China now. I think Apple's secrecy mode is really outdated.

Apple muss sich also Gedanken darüber machen, wie man Sicherheitslücken außerhalb der Vereinigten Staaten stopfen kann. Laut einem anderen befragten Ingenieur ist das Problem, dass die Angestellten der Zulieferer eben nicht das gleiche Sicherheits- und Sensitivitätstraining bekommen wie Apples US-Angestellte. Nun ist dies allerdings ein Punkt, auf den Apple nur bedingt Einfluss hat, da es sich bei den Zulieferern um Fremdfirmen handelt, auf deren Angestellte Apple nur mittelbar einwirken kann. Apples Angestellte haben laut den internen Stimmen eine hohe Loyalität zu der Firma und ihren Projekten, die die Angestellten der Zuliefererkette naturgemäß vermissen lassen.

Wie sich Leaks in China auf Apples Ingenieure auswirken

Unglücklicherweise wirken sich aber auch die Leaks, die aus China kommen, auf die Angestellten bei Apple in den USA aus. Die gewöhnliche Reaktion, wenn ein Geheimnis seinen Weg in die Newsblogs gefunden hat, ist eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für das betroffene Projekt. Unabhängig davon, ob das Team nun für die Sicherheitslücke verantwortlich war oder nicht. Ein Angestellter sagte:

They keep tightening up things on us—there are code names upon code names upon code names.

Die verschärften Sicherheitsvorkehrungen machen die Arbeiten an einem Projekt naturgemäß nicht einfacher. Auch in der Retail-Abteilung werden die Sicherheitsschrauben angezogen. Bekamen die Angestellten Softwareupdates oft bereits eine Woche vor dem Release, so hat sich das Intervall teilweise auf 12 Stunden verkürzt.

Die Angestellten, mit denen Ars Technica sprach, waren durchweg gewillt, schärfere Sicherheitsvorkehrungen zu akzeptieren. Sogar, wenn sie an dem Nutzen dieser Vorkehrungen zweifelten. Die verschärften Bedingungen werden als notwendiges Opfer an eine globalisierte Zuliefererkette anerkannt.Ganz verhindern lassen sich Leaks nun einmal nicht, wie einer der Ingenieure zum Abschluss des Interviews erklärte:

If people want to leak stuff, they'll find a way.

Wo er Recht hat, hat er Recht.

Kann Apple uns noch überraschen?

Angesichts der steigenden Zahl an Leaks und der letzten Keynotes mag man sich die Frage stellen, ob Apple überhaupt noch das Potential für runterklappende Kinnladen hat. In meinen Augen ist die Antwort ein klares „Ja“. Die größte Begeisterung entstand durch komplett neue Produkte, wie zum Beispiel das iPhone der ersten (bzw. zweiten) Generation oder das iPad. Zwar hat Apple sich in letzter Zeit auf (teilweise großartige) Updates beschränkt, aber das bedeutet nicht, dass die Fruit Company nicht mehr zu komplett neuen Dingen in der Lage ist. So halten sich zum Beispiel hartnäckig Gerüchte über ein Apple HDTV. Und Leaks hin oder her: Wenn das „iTV“ vorgestellt wird, dann wird auf der entsprechenden Keynote auch wieder echte Begeisterung ausbrechen.

 

(via Apple Insider)

 

 

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6 Kommentare

  1. Wo gibts keine Lücken? ^^

    Nutzt jemand Apple-TV? erfahrungen? :)

  2. Heute livestream aufm Apple TV !!! Freu!!!

  3. Klar , meine ganze iTunes Bibliothek liegt auf dem NAS und dann schön alles über Apple TV schauen. Kein Kabel nix mehr ;)

  4. Klar , meine ganze iTunes Bibliothek liegt auf dem NAS und dann schön alles über Apple TV schauen. Kein Kabel nix mehr

  5. Überal gibts Leute die ihren Mund nicht halten können!

  6. Entweder ist es Masche die Leaks zuzulassen, denn 2007 waren die selben Hersteller in Asien beteiligt…
    Oder es gibt den einen oder anderen verärgerten Zulieferer oder Angestellten dort wie hier der aus der
    Rache des kleinen Mannes eben seinen nutzen zieht… Ich denke es ist ein Mix aus beiden:
    Bewusst gesteuertes Leaks Marketing und die rdkm(Rache des kleinen Mannes)
    Wie Mann sieht, ist ein Aha Effekt überhaupt nicht mehr nötig… Um alle Rekorde wie beim
    Ip5 zu sehen um das doppelte zu schlagen… Um ehrlich zu sein, die Leaks waren sogar ernüchternd…
    Als ich es jedoch am Freitag, bevor ich es bei Saturn ( im übrigen ausgeschlafen und ohne Schlange..grins)
    kaufte, hatte ich es in der Hand gehalten, es geprüft nach lieferschäden, mache ich eh und lass dann später
    Warum ich trotzdem ein perfektes Gerät in der Hand hielt… Es war geleakt, aber es wirklich als Feder
    In toller Bearbeitung in der Hand zu halten war tausendmal schöner als die gelenkten Bilder.
    Fazit: es soll geleakt werden davon gehe ich aus denn wer Dich einmal die google hitrate anschaute
    Dann ist und war das samsung mit 1.2Mrd Einträge dabei ohne großartige Leaks, das apple mit 8,5Mrd
    Einzelne Suchtreffer.. Marketingwise also ein Erfolg das Eder Internet User klar wusste-> Hey es kommt
    Ein neues Gerät! Irgendwie sieht es auf den bilder komisch aus. ich gehe es mir angucken…Das ist Marketing for Free!
    Good Job unsecure Company called APPLE,…