Am Dienstag letzte Woche war es endlich soweit. Tim Cook und sein Management Team stellten auf einer Keynote die neuesten Apple-Produkte vor. Unter ihnen waren auch neue iMacs und ein neuer Mac mini. Eines der neuen Features ist das sogenannte Fusion Drive, ein Hybridlaufwerk aus einer traditionellen Festplatte und einem Flash-Speicher. Für Besitzer älterer Mac-Generationen ist eventuell eine Serie von Blogposts interessant, in der der Entwickler Patrick Stein erklärt, wie er das Fusion Drive auf einem älteren Mac Pro simuliert hat.
Was ist überhaupt Fusion Drive?
Die Kollegen von Ars Technica haben sich in einem Artikel ausführlich mit dem Fusion Drive auseinandergesetzt. Auf den ersten Blick klingt Apples neues Feature nach einer Hardwarelösung, in der beide Laufwerkarten in einem Laufwerk kombiniert werden. Dies ist aber nicht der Fall. Vielmehr handelt es sich bei Fusion Drive um ein Softwarefeature.
Fusion Drive erkennt, wenn in einem Mac eine SSD-Festplatte und eine normale Festplatte verbaut sind und kombiniert diese in einem virtuellen Laufwerk, das dann über den kombinierten Speicherplatz beider Laufwerke verfügt. Das Feature stellt dann fest, welche Dateien und Apps der User besonders häufig nutzt und verschiebt diese dann für schnelleren Zugriff auf die SSD. Das Betriebssystem selber wird sich wahrscheinlich permanent auf dem Flash-Speicher befinden. Wenn der User eine Datei oder App über längere Zeit nicht nutzt, wird diese wieder zurück auf die HDD-Festplatte verschoben.
Laut Ars Technica ist Fusion Drive höchstwahrscheinlich in den Volume Manager CoreStorage von OS X implementiert. Das Feature arbeitet auf dem Block-Level, das heißt, es werden nicht ganze Dateien verschoben, sondern nur die Teile, die oft benötigt werden. Das wird dann interessant, wenn man mit großen Dateien arbeitet, die mehrere GB groß sind. So können Aperture- oder Lightroom-Bibliotheken beispielsweise schnell 50 GB oder mehr umfassen. Durch das Verschieben einzelner Dateiteile wird der verfügbare Platz auf der SSD optimal genutzt.
Außerdem ist Fusion Drive so programmiert, dass das Verschieben von Dateien dann stattfindet, wenn das System nicht aktiv genutzt wird. So stiehlt das Feature dem User keine Systemressourcen.
DIY Fusion Drive
Fusion Drive ist ein Feature, das nur mit den aktuellen iMacs oder Mac minis verfügbar ist. Developer David Stein (jollyjinx) ist es jedoch gelungen, eine HDD- und eine SSD-Festplatte unter Mac OS 10.8.2 auf einem Mac Pro zu einem Fusion Drive zusammenzufassen. Hierfür kombinierte er eine 120 GB SSD und eine 750 GB HDD mittels des Disk Utility Tools und CoreStorage in einem virtuellen Laufwerk . Nach überraschend wenigen Konfigurationsschritten zeigte das virtuelle Laufwerk die Eigenschaften von Fusion Drive.
Da es sich um ein relativ komplexes Verfahren handelt, empfehlen wir nur sehr erfahrenen OS X Usern, die Anleitung von Stein auzuprobieren. Aus dem selben Grund verzichten wir auch darauf, die Anleitung detailliert auf Apfelnews.eu zu veröffentlichen. Sollte es jemandem von euch gelingen, sein eigenes Fusion Drive Feature zu erschaffen, freuen wir uns natürlich auf euren Erfahrungsbericht.
(via 9to5Mac)
Mal ne ganz doofe Frage — vielleicht ist mir was entgangen — soll das eigentlich heißen, dass auch die 3 TB Fusion Drive nur über 128 GB Flash verfügt?? Ich bin bei der großen Platte von wenigstens 256 GB ausgegangen.
Mir wären schon 256 ganz lieb – kombiniert mit 3 TB