Ende Oktober gab es größere Umstrukturierungen in Apples Management-Team. Die wichtigste Nachricht in diesem Zusammenhang war, dass Scott Forstall Apple 2013 verlässt. Forstall war vorher als potentieller Nachfolger Tim Cooks als CEO des Unternehmens gehandelt worden. Nachdem bekannt wurde, dass Forstall das Unternehmen verlässt, waren zahlreiche Spekulationen und Insider-Aussagen über die Gründe laut geworden. In einem Interview äußerte sich nun Tim Cook persönlich über die Entlassung von Scott Forstall – wenn auch nur indirekt.
Management-Team für gesteigerte Zusammenarbeit angepasst
In einem Interview mit Bloomberg Business Week spricht Tim Cook erstmals über die Veränderungen, die im Oktober im Management-Team von Apple vorgenommen wurden. Auf die Frage, warum er Scott Forstall und Retail-Chef John Browett entließ, antwortete er:
So the changes—it’s not a matter of going from no collaboration to collaboration. We have an enormous level of collaboration in Apple, but it’s a matter of taking it to another level. You look at what we are great at. There are many things. But the one thing we do, which I think no one else does, is integrate hardware, software, and services in such a way that most consumers begin to not differentiate anymore. They just care that the experience is fantastic.
So how do we keep doing that and keep taking it to an even higher level? You have to be an A-plus at collaboration. And so the changes that we made get us to a whole new level of collaboration. We’ve got services all in one place, and the guy that’s running that has incredible skills in services, has an incredible track record, and I’m confident will do fantastic things.
Er äußert sich nicht direkt über die beiden Entlassungen, sagt aber, dass alle Veränderungen stattfanden, um die Zusammenarbeit im Management noch weiter zu erhöhen. Scott Forstall war Apple-intern als schwierige Persönlichkeit bekannt. Das ging sogar soweit, dass andere hochrangige Mitarbeiter nur sehr ungern mit ihm zusammenarbeiteten. Auch wenn Tim Cook es nicht ausspricht, wenn man zwischen den Zeilen liest, wird recht gut deutlich, dass man mit Forstall einfach einen Faktor eliminiert hat, der die Zusammenarbeit im Team erschwerte.
In die Antwort auf die Frage nach firmeninterner Politik lässt sich auch einiges über Forstall hineinlesen:
I despise politics. There is no room for it in a company. My life is going to be way too short to deal with that. No bureaucracy. We want this fast-moving, agile company where there are no politics, no agendas.
Scott Forstall war einer der ambitioniertesten, polarisierendsten und politischen Figuren bei Apple. Er wurde als zukünftiger Nachfolger Tim Cooks gehandelt, und möglicherweise wollte dieser einfach dem Stress von internen Machtkämpfen aus dem Weg gehen.
(via MacRumors)
Ist doch immer so, und so auch bei Cook: Konkurrenz wird ausgeschaltet, wenn man die Möglichkeiten hat. Allerdings sollte er nicht vergessen: Wer dir als Freund nicht nutzt, kann dir als Feind viel schaden. Wenn Forstall zu Google ginge, bekäme Apple ein Problem, was man sich hätte sparen können.
Querulanten und schwierige Persönlichkeiten innerhalb einer Firma würde ich auch nicht so gerne sehen. Interne Kämpfe kosten oft viel Kraft. Ich würde mir das auch ersparen.
Hoffentlich geht er auch zu google dann versaut er denen auch noch die Kartenapp. ;-))