Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Heute Nacht wird in ganz Deutschland das Jahr 2012 verabschiedet, während man das Jahr 2013 mit den üblichen Ritualen begrüßt. Eine gute Gelegenheit, um sich noch einmal zurückzulehnen und das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Daher präsentieren wir euch heute den großen Apfelnews Jahresrückblick und werfen einen Blick zurück auf das Applejahr 2012. Und es gibt wahrlich einiges aus den letzten 12 Monaten, dass eine Erwähnung verdient hat. Es war das erste vollständige Jahr, in dem Tim Cook den Posten des CEO bei Apple innehatte. Außerdem verursachte der Streit zwischen Apple und Samsung 2012 große Wellen. Und auch was neue Produkte von Apple angeht braucht sich das Jahr 2012 keinesfalls zu verstecken. Und das war bei weitem noch nicht alles. Doch betrachten wir das alles der Reihe nach.
Tim Cooks erstes Jahr
2012 war das erste vollständige Jahr der „Regierung Cook“. Tim Cook trat am 24. August 2011 die Nachfolge des inzwischen leider verstorbenen Steve Jobs als CEO von Apple an. Damit trat er in zwei gewaltige Fußstapfen, schließlich bezeichnete man Steve Jobs gemeinhin auch als den „iGod“. Man kann darüber diskutieren, ob es Cook gelungen ist, das gewaltige Erbe entsprechend anzutreten. Eines jedoch steht fest: Tim Cooks Führungsstil unterscheidet sich deutlich von dem von Steve Jobs.
Obwohl Cook davon sprach, dass man die generelle Sicherheit in dem Unternehmen erhöhen werde, sprach er überraschend offen und direkt über die Pläne von Apple. Er sprach auf der jährlichen D10-Konferenz, versicherte den Power-Usern, dass es 2013 wieder einen neuen Mac Pro geben werde (engl.) und prägte den Ausdruck „toaster fridge„, um klarzumachen, dass es kein Hybridgerät zwischen iPad und Mac von Apple geben werde, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Außerdem ging er offen mit Problemen um, die mit Apple-Produkten auftraten. Das prominenteste Beispiel ist wohl der offene Brief an die Kunden, den Tim Cook als Reaktion auf das Apple-Karten-Debakel veröffentlichte, auf das wir später noch zu sprechen kommen. Er ging dabei sogar soweit, vorzuschlagen, dass unzufriedene Kunden doch auf alternative Karten-Apps ausweichen könnten.
Aber Tim Cook redete nicht nur, er handelte auch. Erstmals veröffentlichte er die Liste von Apples Zulieferern und initiierte gemeinsam mit der NGO Fair Labour Association eine unabhängige Prüfung des Zulieferers Foxconn. Er zahlte auch eine Dividende an die Aktionäre Apples aus und organisierte Apples Führungsteam neu.
Cook führte Apple 2012 zu nie dagewesenem Erfolg. Das Unternehmen ist nun das wertvollste der Welt bei einem Wert von über 600 Milliarden US-Dollar. Es ist aber nach wie vor zu früh, um festzustellen, ob wir hier nur immer noch die Auswirkungen des Genies Steve Jobs erleben oder ob der Erfolg wirklich auf Cook zurückzuführen ist. Wir werden sehen, womit der Apple CEO uns 2013 überrascht.
Neue Hardware
Was den Hardwaresektor angeht, so hat Apple sich 2012 nicht lumpen lassen. Gleich vier große Keynotes gab es, auf denen einiges an neuer Hardware vorgestellt wurde.
Den Anfang machte am 07.03.2012 die iPad-Keynote. Apple stellte als wichtigstes neue Release die dritte Generation des iPads vor. Die auffälligste Neuerung war sicherlich das Retinadisplay mit 2048×1536 Pixeln. Außerdem spendierte Apple dem iPad eine neue 5 MP Kamera sowie den neuen A5x-Prozessor. Desweiteren stellte Apple das Apple TV 3 vor, das nun auch 1080p-Videodateien unterstützt.
Als nächstes folgte die Keynote auf der World Wide Developer Conference (WWDC) am 12.06.2012. Hardwaretechnisch verpasste Apple zu diesem Termin der gesamten MacBook Pro Reihe ein Update. Neben der neuen Ivy Bridge Prozessorreihe wurden auch erstmals USB 3.0 Ports in den MacBooks verbaut. Das eigentliche Highlight aber war das Retina MacBook Pro 15 Zoll. Wie der Name schon sagt, erschuf Apple ein High End MacBook Pro Modell, dass sich technisch wahrlich nicht verstecken braucht. Preislich allerdings auch nicht. 2279 Euro muss man für das „schwächste“ Modell auf den Tisch legen.
Als nächstes folgte die Vorstellung des iPhone 5 am 12.09.2012. Apples neues Smartphone enttäuschte einige der Fans. Zu wenig Innovation und zu viel Altbackenes reiche nicht aus, um auf dem Markt konkurrenzfähig zu bleiben. Dennoch hat Apple mit dem iPhone 5 ein solides Update eines großartigen Produktes veröffentlicht, und für die meisten Kaufinteressenten scheint das zu reichen. Zumindest verkauft sich Apples aktuelles Smartphone auch heute noch hervorragend. Und das, obwohl auch das iPhone 5 nicht vor Qualitätsproblemen geschützt war. Analog zum „Antenna Gate“ beim iPhone 4 prägte sich der Begriff „Scuff Gate“ für die Kratzer am Rahmen des iPhone 5. Außerdem stellte Apple neue iPod-Modelle vor.
Als letztes im Quartett der Keynotes 2012 folgte die Vorstellung des iPad mini am 23, Oktober. Das kleine iPad ist eine günstigere Alternative zu seinem goßen Bruder. Dafür muss der Käufer aber auch einige Abstriche machen. Allen voran hat das aktuelle iPad mini noch kein Retinadisplay. Dennoch verkauft es sich hervorragend. Außerdem stellte Apple auf der Keynote neue iMacs, das 13 Zoll MacBook Pro mit Retinadisplay sowie nach nur einem halben Jahr die nächste iPad-Generation vor.
Insgesamt kann Apple im Hardwarebereich also auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Die neuen Produkte verkaufen sich ausgezeichnet, und Applefans weltweit freuen sich bereits auf die Überraschungen, die das Unternehmen für 2013 bereit hält.
Neue Software
Auch auf der Softwareseite gab es einiges an Neuvorstellungen 2013. Auf der WWDC 2012 präsentierte Apple neben den neuen MacBooks auch noch iOS 6. Die neue Version des mobilen Betriebssystem kommt mit Facebook-Integration, Erweiterung des Sprachassistenten Siri, einer aktualisierten Mail-App und einigem mehr. Außerdem wendet Apple sich von Google als Kartenanbieter ab und startet einen neuen Kartendienst, der dem Unternehmen einiges an Ärger bereiten soll.
Ebenfalls auf der WWDC wurde mit OS X Mountain Lion eine neue Version des Desktop-Betriebssystems vorgestellt. Zu den wichtigsten Neuerungen sind in unserem Mountain Lion Artikel aus dem Juni nachlesbar.
Als letztes großes Softwareupdate 2012 präsentierte uns Apple letzten Monat mit einiger Verspätung iTunes 11. Die Medienverwaltungs-Software erhielt ein komplett überarbeitetes Design sowie einen erheblichen Performance-Boost.
Goodbye Google – Hello Apple Maps
Mit iOS 6 verabschiedete sich Apple von den vorinstallierten Google Apps – also Youtube und Google Maps. Das fehlen von Google Maps musste natürlich kompensiert werden, und so schuf Apple seinen eigenen Kartendienst. Die App stieß allgemein auf Kritik. Schlechteres Kartenmaterial und teilweise ungenauere Navigation waren die größten Kritikpunkte. Dabei wurde allerdings auch konsequent übersehen, dass Apple innerhalb kürzester Zeit die Arbeit leisten musste, für die Google jahrelang Zeit hatte und mehr als tausend Mitarbeiter verwenden konnte und dass die Apple Kartenapp auch durchaus ihre Vorzüge hat.
Dennoch fühlte sich Tim Cook dazu veranlasst, sich in einem offenen Brief für die Fehler in der App zu entschuldigen. Es gilt auch als recht sicher, dass die Weigerung von Scott Forstall, diesen Brief ebenfalls zu unterschreiben, einer der Hauptgründe für seine spätere Entlassung war.
Apple jedenfalls nahm sich die Kritik zu Herzen und gelobte Besserung. Seitdem wird kontinuierlich an dem Kartenmaterial gearbeitet, und inzwischen haben nur noch die wenigsten User wirklich Probleme mit den Karten von Apple, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Außerdem verhandelt Apple scheinbar mit dem sozialen Dienst Foursquare, um die App weiter zu verbessern.
Law and Apple
Ein Thema, das viele Apple Fans inzwischen eher nervt, sind die zahllosen Kämpfe, die Apple vor diversen Gerichten weltweit ausficht. Aber das ändert nun einmal nichts daran, dass das Thema nahezu omnipräsent ist. Lieblingsgegner ist dabei der Hauptkonkurrent auf dem Smartphone-Markt, Samsung. Und in diesem Kampf gewinnt Apple langsam aber stetig an Oberhand. Wir alle erinnern uns an das monumentale Schadensersatzurteil aus dem August, das Samsung in den USA dazu verdonnerte, ungefähr eine Milliarde Dollar Schadensersatz an Apple zu zahlen. Allerdings ist auch hier das letzte Wort noch nicht gesprochen. Apple fordert weiterhin ein Verkaufsverbot für diverse Samsung-Geräte in den USA, und zwar sowoh im noch laufenden Verfahren als auch in einem noch ausstehenden. Auch ist die Schadensersatzhöhe momentan noch aus diversen Gründen am Wackeln. In jedem Fall haben wir das letzte Wort in diesem Rechtsstreit noch nicht gehört. Und selbst, wenn der Streit mit Samsung in den USA endgültig beendet wäre, gibt es noch genug andere Schauplätze, auf denen der Kampf noch nicht entschieden wurde.
Mit einem anderen Konkurrenten ist es Apple aber gelungen, das Kriegsbeil zu begraben. Mit einem Cross-Licensing-Deal mit HTC gelang es der Fruit Company, jegliche Patentstreitigkeiten mit dem Unternehmen beizulegen.
Apples Fernseher – Kommt er oder kommt er nicht?
Ein wichtiges Thema vor allem in der zweiten Hälfte 2013 waren auch Apples Pläne auf dem TV-Markt – und das gilt auch als kleiner Ausblick auf 2013. Denn bisher gibt es nichts als Gerüchte, und das inzwischen schon seit bald zwei Jahren. Während im Sommer und Herbst aufgrund der vielen Produktveröffentlichungen seitens Apple Stille in der Gerüchteküche rund um die Fernsehpläne herrschte, lebten die Spekulationen zum Winter hin wieder massiv auf. Angeblich arbeitet Foxconn bereits in Zusammenarbeit mit Apple daran, verschiedene Setups und Gerätedesigns zu testen. Möglicherweise können wir uns tatsächlich gegen Ende 2013 über einen Fernseher von Apple freuen.
Die wirtschaftliche Seite – Apple auf Talfahrt?
Als letztes noch ein kurzer Blick auf die wirtschaftliche Situation Apples. Schaut man auf die Aktie, so könnte man den Eindruck bekommen, es gehe etwas abwärts mit Apple. War das Wertpapier zu seinen Hochzeiten 2012 über 700 US-Dollar wert, fiel der in der Zeit nach der Vorstellung des iPhone 5 immer weiter, bis er sich zwischen 450 und 500 Dollar einpendelte. Allerdings sind Schwankungen im Aktienwert nicht ungewöhnliches und mittelfristig auch kein Grund zur Besorgnis. Ein Blick auf die anderen Zahlen zeigt, dass es Apple unvermindert gut geht.
Apple erreichte im Geschäftsjahr 2012 einen Umsatz von ca. 156,5 Milliarden US-Dollar, davon sind knapp 42 Milliarden Dollar Reingewinn. Das bedeutet eine Steigerung um 44,6 Prozent beim Umsatz und 61 Prozent beim Gewinn. Und auch nach den Dividendenzahlungen von 2012 sitzt Apple noch auf Barreserven von knapp 120 Milliarden Dollar. Apple ist also finanziell weiterhin gut versorgt und kann mit Zuversicht auf das Jahr 2013 blicken.
Apfelnews wünscht euch einen guten Rutsch
Das war unser Jahresrückblick für das Jahr 2012. Wir hoffen, euch hat die Lektüre gefallen und wollen uns bei all unseren Lesern für die Treue im letzten Jahr bedanken. Wir wünschen euch einen guten Rutsch ins Jahr 2013 und freuen uns darauf, euch alle in alter Frische im nächsten Jahr wiederzusehen.
Wenn ich noch einen letzten Kommentar in diesem Jahr hinterlassen wollt, dann verratet uns doch, was euer persönliches Apple-Highlight 2012 war. Außerdem wollen wir euch ein letztes Mal auf unser Weihnachtsgewinnspiel hinweisen. Heute könnt ihr noch teilnehmen.
Neben unserer Webseite könnt ihr uns auf Facebook, Google+ und Twitter besuchen. Für Feedback und Anregungen – sei es dort, in den Kommentaren oder via eMail – sind wir stets dankbar.
(Quelle für Apples Geschäftszahlen: 10-K report 2012)
danke, ebenso.
mein highlight war das ipad mini.
Sehr sehr toller Artikel. Danke Apfelnews ihr seid die Besten. Kommt auch gut rein. Mein Highlight 2012 ganz klar der neue iMac.Das Teil ist einfach nur schick. Euer iAlex
Absolutes hochlicht war der iMac
Kleine korrektur
Im apple tv bericht steht
Zweite hälfte 2013 damit soll aber glaube 2012 gemeint sein
Allen zusammen einen guten rutsch
Und Danke Apfelnews für die erstklassigen Berichterstattungen in 2012
Dieser Artikel beschreibt genau das Gegenteil von dem was täglich in den Medien berichtet wird. Eine objektive, auch kritische, übersichtliche und ganzjährige Zusammenfassung stellt so manche Negativkommentare und Artikel wieder gerade. Das beste Jahr für Apple! Das wertvollste Unternehmen! Eine Umsatzsteigerung um 42 Prozent und 61 Prozent des Gewinns. Niemand muss sich deshalb um Apple Sorgen machen, so das Fazit. Dennoch möchte Apple weiterhin in der Oberliga und im Premium-Segment mitspielen, dürfen weitere Innovationen und Anstrengungen nicht fehlen.
@Alex. Sorry, für das Missverständnis.
Cook macht seinen Job sehr sehr gut!!
Apple wird auch 2013 einschlagen wie eine Bombe und das nicht ohne Grund!!
Ja,Apfelnews.Ich wünsche euch ebenso einen guten Rutsch ins Jahr 2013.Bleibt weiterhin so aktuell wie wir Apple-Fans es von euch gewohnt sind.Ich bin nach 2Jahren Android geheilt,und froh,wieder im Apple-Boot zu sitzen:-).Neben dem iPhone5 kommt ende der Woche endlich das iPad4 zu mir.
Zitat Observer ↑:
Dieser Artikel beschreibt genau das Gegenteil von dem was täglich in den Medien berichtet wird? In was für „Medien“ wird den „täglich“ über Apple berichtet?