In den Vereinigten Staaten steht heute Abend – bzw. Nacht nach deutscher Zeit – das größte Sportereignis des Jahres an. Die amerikanische Footballliga NFL findet ihr Höhepunkt in einem finalen Spiel: Dem Super Bowl. Die Einschaltquoten sind gigantisch. Im letzten Jahr verfolgten 111 Millionen Amerikaner das Ereignis. Dementsprechend teuer und beliebt sind die Werbeslots während der Übertragung. Obwohl allein ein 30 Sekunden Spot während des Super Bowl bis zu 3 Millionen US-Dollar kosten kann, sind die Slots Monate im voraus bereits alle vergeben. Auch Samsung hat sich dieses Jahr einen der Slots gesichert und als „Teaser“ bereits einen Werbespot veröffentlicht, der derzeit im amerikanischen Fernsehen läuft.
In der Werbung tauchen die US-Comedians Paul Rudd, Seth Rogen und Bob Odenkirk auf. Letzterer ist bekannt als Anwalt Saul Goodman, der in der Erfolgsserie „Breaking Bad“ die Machenschaften des ehemaligen Chemielehrers Walther White schützt. Im Zentrum des Spots steht ein Brainstorming über einen Werbefilm, offensichtlich von Samsungs PR-Leuten. Odenkirk unterbindet mehrfach Rogens und Rudds versuche, geschützte Begriffe wie „Super Bowl“ sowie die Namen der beiden Teams „San Francisco 49ers“ und „Baltimore Ravens“ zu verwenden. Die NFL ist traditionell sehr streng, was die Verwendung ihrer geschützten Namen angeht. Auf die Frage „Wer könnte uns denn verklagen?“ antwortet Odenkirk „Jeder, niemand, wer weiß das schon. Daher macht Samsung am Ende eine Werbung für das „Big Plate“ mit den „San Francisco Fifty-Minus-One-ers“ und den „Baltimore Blackbirds“. Aber schaut euch den Spot doch selber an. Er dient als Vorläufer des Spots, den Samsung während des Super Bowl senden wird.
[youtube pzfAdmAtYIY]Auch wenn Apple in dem Spot nicht explizit erwähnt wird, so sehen viele ihn dennoch als humorvolle Art, auf die Missstände im Patentsystem generell sowie auf die Klagewelle wegen Designkopien seitens Apple speziell hinzuweisen. Einer der Top-Kommentare auf Youtube witzelt, dass nur Apples Anwälte das Video nicht mögen. Andere loben die Bereitschaft Samsungs, mit Humor auf die Situation zu reagieren.
Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich nie ein Freund von Samsungs Werbespots war, in denen Samsung Produkte mit dem iPhone verglichen werden. Aber egal, wie man zu dem Rechtsstreit zwischen den beiden Unternehmen steht, diesmal hat Samsung eine gute Werbung abgeliefert, über die man auch wirklich lachen kann. Und vorausgesetzt, die Macher hatten tatsächlich Apple im Hinterkopf, als sie den Spot produzierten, so haben sie dieses Mal wenigstens Sinn fürs Subtile bewiesen.
Für den Super Bowl selber hat Samsung sich übrigens einen Slot von zwei Minuten geleistet (geschätzter Preis etwa 12 Millionen Dollar) und ironischerweise den Basketball-Superstar LeBron James akquiriert. Warum kein Footballer in der Werbung auftaucht, wissen wohl nur die Macher. Den vollen Spot sehr ihr hier:
[youtube 5ae7E8J7h7Y]
Wie gefallen euch die Spots?
(via AppleInsider)
Paul Rudd, Seth Rogen, Bob Odenkirk, Breaking Bad
Alle(s) noch nie gehört…
tut mir leid aber, ich konnte weder lachen noch hab ich was von dem mist verstanden (ich verstehe die englische sprache ^^),
es wurde wieder apple direkt angegriffen,
ich sehe da keinen unterschied zu den anderen spots, nur dies mal war es noch dämlicher als sonst.
@iTarek: Sprachlich ist der Spot gut verständlich. Du hast ja scheinbar auch verstanden, dass Apple direkt angegriffen wird (was nicht der Fall ist).
@nie: Im Falle von Breaking Bad ist das tatsächlich schade. Unbedingt nachholen. Eine der besten TV-Serien der letzten Jahre.
Zitat Alex ↑:
Also die Werbung ist schon gut, jeder weiß, was gemeint ist.
Mein Lieblingswerbefilm der Samsung Mobile USA ist und bleibt aber der „Samsung Galaxy S3 work Trip“, 10 Mio Views und ohne Applebezug.
Das ist keine Meinung, sondern ein Fakt. Wer den Spot sprachlich tatsächlich nicht versteht, dessen Englisch ist vielleicht doch nicht so gut wie gedacht. Und Apple wird nicht ein Mal erwähnt. Streng genommen könnte man den Spot auch als Angriff auf die übermäßig strengen Franchise-Regeln der NFL verstehen.
Alex: es ist ja wohl klar dass sie auf Apple s Klagen/ Patente anspielen!
Was auch sonst, sie können ja schon gar nichts anderes mehr!
Wobei man ja jetzt auch mal sagen muß, daß Apples Klagen letztendlich nur Apple geschadet haben. Allerhöchstens noch ein wenig aus der Portokasse (ca. 500-600 Mios) können sie bekommen, der Imageschaden für Apple bleibt.