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Warum Apple an seinen Cash-Reserven festhalten sollte

Apple hat mit 137 Milliarden US-Dollar momentan mehr Cash-Reserven als jemals zuvor. Schon als Tim Cook 2012 bekannt gab, dass Apple in den folgenden 5 Jahren insgesamt 45 Millionen Dollar unter den Aktionären ausschütten wolle und zusätzlich Aktien im Wert von 10 Milliarden Dollar zurückkaufen werde, gab es unter den Apple-Fans einige, die von dieser Taktik wenig begeistert waren. Unter Steve Jobs wäre so eine Auszahlung nur schwer denkbar gewesen, das letzte Mal schüttete Apple 1995 Geld unter seinen Aktionären aus. Und die versprochenen Ausschüttungen sind einigen Aktionären noch nicht genug, wie man an der Klage des Großaktionärs Greenlight Capital sieht. John Brownlee von Cult of Mac erklärt in einem lesenswerten Artikel, warum Apple von weiteren Ausschüttungen absehen und so viel Barreserven wie möglich vorhalten sollte.

Vergleich mit Dell

Um zu zeigen, wie wichtig große Cashreserven vor allem in der Tech-Industrie sind, verweist der Artikel auf das Unternehmen Dell, das Computer Hardware herstellt. Nicht allzu lange ist es her, dass Dell am Puls der Zeit saß und beispiellosen Erfolg auf dem Markt hatte. Vor 15 Jahren legte der Gründer und CEO von Dell, Michael Dell, Apple sogar nahe, doch besser auzusteigen und den Investoren ihr Geld zurückzuzahlen. Und heute ist Dell verglichen mit damals nur noch ein Schatten seiner selbst und man denkt gerade darüber nach, die Firma von den Aktionären zurückzukaufen um wenigstens wieder ansatzweise konkurrenzfähig zu werden.

Barry Ritholtz von The Big Picture erklärt in einem Post, warum die Geschichte von Dell der beste Grund für Apple ist, die Barreserven weiter vorzuhalten. Auch Investoren dürfen nicht nur die letzten paar Quartale betrachten, sondern sollten das Gesamtbild im Auge behalten. Und besonders im Technologiesektor ist es leicht, einen Trend oder eine neue Technologie zu verpassen und aufs Abstellgleis zu geraten. Eine große Barreserve ist eine Reserve, die ein Unternehmen in so einem Fall finanziell und damit auch operationell flexibel zu halten und so auch schlechte Zeiten zu überstehen. Mit anderen Worten: Die Barreserven könnten das Überleben der Firma sichern, sollte man sich einmal einen echten Fehlgriff leisten.

Investoren stiegen zu Apples Hochzeit ein

Ritholtz findet zwar lobende Worte für Greenlight Capitals Präsidenten David Einhorn, der „ein großartiger Investor und netter Kerl“ sei, findet aber auch einen recht einleuchtenden Grund für dessen Unzufriedenheit mit Apple, die letztlich auch zu der Klage führte. Als David Einhorn und sein Hedgefond Greenlight Capital Anteile an Apple kauften, war die Aktie auf ihrem Höchststand und die Prognosen lauteten, dass das Wertpapier noch in naher Zukunft die 1000 Dollar Marke knacken wird. Nun hat die Aktie in den letzten Monaten eine Talfahrt hingelegt, und Einhorn versuche nun mittels der Klage das investierte Geld aus Apples Barreserven zurückzuholen. Das sei einfach „schlechter Stil“.

Rinholtz hat auch einen Vorschlag, was Apple Investoren wie David Einhorn entgegnen sollte:

Sorry if after 30 years, changing the dynamic in no less than 6 industries, creating the biggest technology firm in the world and briefly, the biggest company of any sort on the planet, we had a bad couple of quarters. That was inevitable.

Dem ist nicht mehr wirklich viel hinzuzufügen.

 

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3 Kommentare

  1. Apple sollte ein Stück Regenwald kaufen oder sonst was gutes mit wenigstens einem Teil des Geldes anstellen.

  2. So wie Samsung? :-)

  3. Dem Vorschlag ist wirklich nichts mehr hinzuzufügen!
    Der Mann hat wirklich Recht, denn er hätte die Risiken kennen müssen bei solch teuren Aktien, da ist er selber Schuld und sollte jetzt lieber für seine Fehler gerade stehen anstatt mit „feigen“ Mitteln versuchen diesen Fehler wieder wegzumachen!