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Tim Cook: Erfolg ist nicht alles

Vor wenigen Tagen fand in Cupertino die Hauptversammlung von Apple statt. Jeder Aktionär war geladen, und sie erschienen zahlreich. Schließlich haben nicht wenige von ihnen erhebliche Summen in Appleaktien investiert, und um die damit verbundenen Mitspracherechte zu nutzen, muss man sich auf der Hauptversammlung blicken lassen. Traditionell findet auf derartigen Veranstaltungen auch eine Frage-und-Antwort-Runde mit dem CEO statt. Tim Cook nutzte die Steilvorlage eines Aktionärs, um eine klare Ansage in Richtung Android zu machen.

Erfolg vs. Gewinnmargen

Ein Aktionär wandte sich mit der Frage an Tim Cook, was man bezüglich des großen Wachstums unternehmen wolle, dass das Konkurrenzssystem Android in letzter Zeit erfahren hat. Seine Antwort war kurz und prägnant: „Erfolg ist nicht alles“, ließ der Apple CEO verlauten, um dann hinzuzufügen, dass es in der Macht seines Unternehmens läge, „ein oder zwei Knopfe zu drücken“ und dann in einer bestimmten Kategorie die meisten Produkte zu verkaufen. Allerdings wäre dies „nicht gut für Apple“. Leider elaborierte Tim Cook diese Aussage nicht, und so blieb die Frage offen, warum dies nicht gut wäre.

Tatsache ist, dass verschiedene Analysten schon seit längerem davon sprechen, dass Apple das iPhone Lineup erweitern sollte, um mehr Kunden anzusprechen. Sowohl die Forderung nach einem günstigerem iPhone als auch die nach einem iPhone mit größerem Display gehen in diese Richtung. Allerdings sind die Analysten normalerweise eher um Marktanteile besorgt, während es Apple hingegen darum geht, möglichst hohe Gewinnmargen einzufahren. Was die iPhone-Reihe angeht, so gelingt dies gut: In den USA räumte Apple 2012 69 Prozent der Smartphone-Profite ab.

Ein wenig widersprach Tim Cook sich dann allerdings selber, als er daran erinnerte, dass Googles Android zwar auf deutlich mehr Smartphones vertreten ist als Apples iOS, die Situation auf dem Tablet-Markt aber genau andersherum aussieht. Apples iPad und damit auch iOS dominieren weiterhin den Tablet-Markt.

Trotz dieser Aussage lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass ein größerer Marktanteil bei gleichbleibenden Gewinnmargen natürlich nur in Apples Sinne sein könnte.

 

(via AppleInsider)

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5 Kommentare

  1. „Leider elaborierte Tim Cook diese Aussage, und so blieb die Frage offen, warum dies nicht gut wäre.“

    Das ergibt irgendwie keinen Sinn…

  2. Ich finde diese ganze Debatte um Marktanteile Blödsinn und finde es in der Tat richtig, dass es Apple bisher zumindest mehr um Ertrag als um Marktanteile geht.

    Beispiele, dass die Marktanteils- oder Umsatzorientierung falsch ist, gibt es doch zuhauf. Da gibt es Firmen, die umsatzorientierte Boni an Vertriebsmitarbeiter verteilen, wobei jedes verkaufte Produkt so hoch subventioniert oder so niedrigpreisig angesetzt ist, dass jedes so losgeschlagene Produkt den Verlust der Firma erhöht. Die Firma Ford z.B. versucht seit Jahren ihren Marktanteil zu erhöhen, indem sie hochsubventionierte Fahrzeuge in Firmenfuhrparks schleust oder selbst Autos auf sich zulässt, um sie später als Jahreswagen zu verkaufen. Beides erhöht Marktanteile, wirkt sich aber sowohl negativ auf Neuwagen- und Gebrauchtwagenpreise aus. Auf die Weise steigen Umsatz und Marktanteil, aber die Erträge sinken wegen subventionierter Verkaufspreise und sinkender Marktpreise. Seit Jahren schrammt Ford regelmäßig an der Pleite entlang. bei GM ist es das gleiche Spiel. Nur weil das viele so machen, muss das Apple ja nicht nachahmen.

    Ich möchte noch in ein vielen Jahren tolle Apple-Geräte mit einer anwenderfreundlichen, einfachen und funktionierenden Softwareumgebung nutzen. Es wäre schade, wenn sich Apple im Kampf um Marktanteile aufreiben würde, statt sich auf die bisherigen Vorzüge zu konzentrieren. Und Investitionen in die eigenen Vorzüge können nur dann gemacht werden, wenn die Erträge sowohl heute als auch noch morgen und übermorgen da sind.

  3. Ist heute der Tag der gestelzten Ausdrucksweise?

  4. @Sennheiser
    Willst’s nen Duden??…

  5. Harald Jaeger sehr schön geschrieben :)