Apple kommt in letzter Zeit in den Medien nicht immer gut weg, um es mal vorsichtig auszudrücken. Neben der Panikmache seitens der Börsenberichterstattung wegen der stetig fallenden Aktie hört man auch immer wieder mal von fallenden Marktanteilen und abnehmendem Momentum. In einem Gespräch mit dem Chefredakteur von TUAW, Victor Agreda, sprachen der Analyst Gene Munster und der Journalist MG Siegler über die Presse und kommende Apple-Produkte.
Schlechtes Pressebild ist nur eine Phase
Nach der Meinung des Tech-Journalisten MG Siegler, den man von dem bekannten amerikanischen Technologie-Blog TechCrunch kennt, ist die teilweise doch recht negative Berichterstattung nur eine Phase, die bald wieder vorübergehen wird. Er hebt hervor, dass Apples Absatzzahlen in starkem Kontrast zum Bild der Presse stehen. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Sicht der Presse momentan habe der enorme Erfolg, den Apple in den letzten Jahren hatte. Siegler sagte gegenüber Agreda:
I'd say it's mostly a media-driven anomaly right now. There's definitely some truth to the idea of, you know, success: You're as high as you can go. Where can you go from there?
Der enorme Erfolg aus den letzten Jahren führe zu einer gewissen Unsicherheit über die Zukunft Apples. Es fällt einfach schwer, sich vorzustellen, wohin die Entwicklung von dem momentanen Erfolgsolymp noch gehen kann.
Gene Munster unterstützt diese These und findet zusätzliche Gründe für das negative Pressebild:
I think it's a cycle. They had an abnormally large amount of products that were released at the end of the year. So I do think that that, mixed with the executive shakeup, is changing way that their products are released.
Die Unregelmäßigkeiten in den Produktzyklen sowie die interne Umstrukturierung des Managements führten laut Munster dazu, dass der Eindruck entstanden ist, Apple hätte mit Schwierigkeiten zu kämpfen.
Apple muss den Low-Budget-Smartphone-Markt bedienen
Alle drei Diskussionsteilnehmer waren sich darüber einig, dass Apple nicht umhin kommen wird, mit dem iPhone auch den Markt abseits von dem Luxussegment zu bedienen. Munster bewertet die Gerüchte, dass Apple mit einem Low-Budget-iPhone genau dies plant, als sehr positiv. Laut ihm sei der momentan mögliche Wachstum in den Segmenten, die Apple derzeit bedient, vorerst erreicht. In den unteren Preissegmenten gäbe es aber gerade für ein Unternehmen wie Apple momentan noch ungeahnte Möglichkeiten.
iTV wird kommen
Auch zum Thema iTV äußerte sich Gene Munster. Die Gerüchte über einen HDTV von Apple gibt es schon lange, und Munster sagte, dass sowohl Informationen von seinen Quellen sowie angedeutete Äußerungen aus Apples Führungsriege ihn fest davon ausgehen lassen, dass Apple an einem entsprechenden Gerät arbeitet. Es sei für ihn keine Frage des „ob“ mehr, sondern vielmehr eine des „wann“. Bei genauerer Nachfrage ließ er sich auch zu einer entsprechenden Äußerung hinreißen:
We think it's six months after the App Store comes to Apple TV. Our best guess is that it's late this year. We don't have it in our model right now, but we think it will be announced by the end of this year.
Munster geht also weiterhin davon aus, dass es noch in diesem Jahr ein iTV geben wird.
Munster zitierte eine Studie seines Arbeitgebers Piper Jaffray, laut der knapp 50 Prozent der befragten Interesse an einem entsprechenden Gerät haben. Auf den Hinweis, dass der Preis sich auf 1500 Dollar belaufen könnte, zeigten immerhin noch 12 Prozent Interesse.
iWatch langfristig als Ersatz für das iPhone
Zum Abschluss wurde auf der Bühne die iWatch diskutiert, die seit einigen Wochen im Gespräch ist. Die Diskutanten waren sich einig, dass tragbare Elektronik ein weiterer Bereich ist, in dem Apple viel Potential hat. Langfristig gesehen könnten Geräte wie die iWatch sogar das iPhone ersetzen. Vorher müsse Apple aber die Probleme mit der Akkulaufzeit lösen.
(via AppleInsider)