Die Wogen der Kritik an Apple in China schienen sich mit der Entschuldigung von CEO Tim Cook und den darauffolgenden Taten gerade wieder geglättet zu haben. Doch nun steht Apple erneut in der Kritik, wenn auch nicht so explizit wie zuvor. Das Unternehmen findet sich auf einer Liste wieder, auf denen App Stores und Firmen gelistet sind, die in China Pornografie verbreiten.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal handelt es sich dabei um eine Liste, die im Zuge eines strengeren Vorgehens gegen die Verbreitung von Pornografie in der Volksrepublik China seitens der Regierung veröffentlicht wurde. Erschienen ist die Liste in der Mittwochsausgabe der Regierungszeitung „People's Daily“. Jedoch richtet sich die Kritik nicht wie zuvor explizit gegen Apple. Das Unternehmen findet sich lediglich auf der Liste wieder und wird nicht extra erwähnt. Der Artikel erschien auch nicht auf der Titelseite. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass es sich um einen weiteren Schritt in einer Kampagne der Regierung Chinas gegen Apple handeln könnte, um den Umsatz des Unternehmens in China künstlich niedrig zu halten und die Konkurrenzfähigkeit der inländischen Unternehmen zu erhalten.
Nun ist pornografischer Content im App Store eigentlich nicht erlaubt, und die App-Kontrolleure in Cupertino setzen diese Richtlinien eigentlich auch mit strenger Hand um. Allerdings ist es durchaus denkbar, dass die Auffassung darüber, was den nun pornografisch ist und was nicht, in Cupertino etwas anders ist als in Peking. Ähnlicher Kritik musste sich übrigens Google im Jahr 2009 stellen. Danach folgte eine groß angelegte Hackerattacke, die gerüchteweise ebenfalls von der Regierung ausging. Google musste sich letztlich vom chinesischen Festland nach Hong Kong zurückziehen. Hoffen wir, dass Apple nicht ein ähnliches Schicksal blüht, schließlich ist gerade China für das Utnernehmen ein Markt mit viel Potential.
(via TUAW)