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Apple und Steuern: Reformpläne und Verdopplung der Lobby-Bemühungen

Apple und Steuern – ein Thema, das vor allem in den letzten zwei Wochen die Gemüter hat höher schlagen lassen. Anlässlich der Kongressanhörung von Apple-CEO Tim Cook, bei der dieser sich gegenüber dem ständigen Untersuchungsausschuss für Apples Steuermethoden verantworten musste, hatte Apple im Vorfeld Vorschläge veröffentlicht, wie eine Reform der amerikanischen Steuergesetze aussehen könnte. Außerdem verdoppelte der Konzern aus Cupertino die Summe, die er jährlich in Lobby-Arbeit in Washington investiert.

Apples Reformpläne

Apple nutzte die Aufmerksamkeit, die die Anhörung vor dem US-Kongress auf sich zog, um im Vorfeld die eigenen Vorstellungen von reformierten US-Steuergesetzen bekannt zu geben.  Zu diesem Zweck veröffentlichte man die Aussage, die Apple-CEO Tim Cook vor dem US-Kongress gemacht hat, bereits vor der Anhörung. In ihr enthalten sich auch Apples Vorschläge bezüglich des Steuersystems in den USA.

Apples Vorschläge umfassen ein Steuersystem, das

  • einkommensneutral ist.
  • die Unternehmenssteuer senkt.
  • die Einkommenssteuer senkt.
  • eine vernünftige Steuer auf ausländisches Einkommen implementiert und es gestattet, dieses wieder in die USA zu transferieren.

Apple erklärt weiterhin, dass das Unternehmen den Aktionären verpflichtet sei und deshalb die Entscheidung getroffen habe, die Aktienrückkäufe über die sog. „iBonds“ zu finanzieren.

Nach der Veröffentlichung der Aussage reagierten manche Senatoren, darunter auch der Republikaner John McCain, deutlich ungehalten. Mit der Aussage selber schaffte Tim Cook es allerdings am vergangenen Dienstag  laut Spiegel Online, die US-Senatoren „um den Finger zu wickeln“.

Apple verdoppelt Ausgaben für Lobbyismus

Lobbyismus dürfte den meisten kein Fremdwort sein. Die Verzahnung von Politik und Wirtschaft wird oftmals kritisch gesehen, und das teilweise auch aus guten Gründen. Apple selber hielt sich bisher für Silicone Valley Standards zurück, was Lobby-Arbeit angeht. Im letzten Jahr gab das Unternehmen weniger als zwei Millionen US-Dollar für die Vertretung der eigenen Interessen in Washington aus. Im Vergleich zu den 18 Millionen, die Google ausgab, ist diese Summe eher klein.

Da man aber auch in Cupertino nun gemerkt hat, dass das Eis langsam ein bisschen dünner wird, hat Apple laut der Nachrichtenagentur Reuters nun beschlossen, die Ausgaben in diesem Bereich zu verdoppeln. Das ist verglichen mit anderen Unternehmen immer noch recht wenig, aber lässt durchaus erahnen, dass auch Apple den Einfluss der Politik auf die Unternehmensgeschicke ernst nimmt.

Bereits im letzten Jahr setzte sich Apple aktiv dafür ein, dass die USA freien Cash-Flow aus dem Ausland für amerikanische Unternehmen gestattet. Es bedarf wohl nicht besonders viel Fantasie, für welche Zwecke die 4 Millionen Dollar in diesem Jahr gedacht sind. Eine größere Präsenz des Unternehmens in Washington könnte Apple in Zukunft auch aus solchen Untersuchungen wie in dieser Woche heraushalten.

 

(via 9to5Mac, CultofMac)

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Ein Kommentar

  1. der offene lobbyismus wie er in den USA praktiziert wird, kann einen doch echt nur anwidern. kein wunder, dass wahlbeteiligungen rückläufig sind und das generelle vertrauen in die politik schwindet.