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Indonesien: Apple untersucht Hinweise auf Zinn aus illegalen Minen in den Produkten

Apples Zuliefererkette steht des öfteren mal in der Kritik. Besonders das chinesische Unternehmen Foxconn ist hierfür ein gutes Beispiel. Im aktuellen Fall geht es aber nicht um Selbstmordwellen unter Arbeitern oder generell um Foxconn, sondern um Zinn, ein Metall, dass für die Herstellung von Smartphones, Tablets und vielen anderen Elektronikprodukten essentiell ist. Apple hat nun eine Untersuchung gestartet, ob man für die Produktion des iPhones und iPads Zinn aus illegalen Minen in Indonesien bezieht.

Zinn findet vor allem Verwendung, wenn es darum geht, einzelne Komponenten zu verlöten. Weltweit ist Indonesien einer der größten Zinnproduzenten. Der Inselstaat fördert gut 100.000 Tonnen des Materials im Jahr. Das wird nur noch von den 150.000 Tonnen übertroffen, die in China gewonnen werden. Dabei produzieren die beiden indonesischen Inseln Bangka und Belitung 90 Prozent der Fördermenge des Landes.

Apple hat momentan 249 Zulieferer, die Zinn bei der Produktion von Teilen für Apple-Produkte verwenden. Diese Zahl wird von keinem anderen Metall in Apples Zuliefererkette erreicht. Wie die Organisation Friends of the Earth behauptet, bezieht Apple einen nicht unwesentlichen Anteil des verwendeten Zinns aus Minen auf der Insel Bangka. Diese operieren oft ohne eine entsprechende Betriebslizenz und werden mit der unkontrollierten Abholzung des Regenwaldes, Zerstörung von Korallenriffen, Kinderarbeit und der Gefährdung des Geschäfts von Fischern der Region in Verbindung gebracht. Außerdem gibt es immer wieder Todesfälle in derartigen Minen.

Das Unternehmen hat auf die Behauptungen reagiert. Die Suppliers Responsibility Seite des Unternehmens wurde erweitert und enthält nun einen Absatz über Bangka. Die Berichte um illegale Minengeschäfte auf Bangka hätten Apple veranlasst, der Region einen Besuch abzustatten und sich vor Ort von den Begebenheiten zu überzeugen. Außerdem habe Apple eine Arbeitsgruppe bei der Electronic Industry Citizenship Coalition (EICC) gegründet die die Ergebnisse analysieren soll. Die EICC ist eine Organisation, der es um die Nachhaltigkeit der Arbeit der Elektronikbranche geht.

Laut Friends of the Earth habe man seit November 2012 24.000 Unterschriften gesammelt, um Apple dazu zu bewegen, öffentlich bekannt zu machen, ob man Zinn aus Minen auf Bangka oder Belitung verwendet. Auf entsprechende Anfragen reagierte Apple bisher nicht. Die Tatsache, dass das Unternehmen nun eine Gruppe nach Indonesien schickte, ist aber ein sicheres Zeichen dafür, dass Apple und die Zulieferer auch Zinn aus der Region verwenden.

Laut der Zeitung The Guarian hat Samsung hingegen schon zugegeben, Zinn aus Indonesien bzw. von den beiden Inseln zu verwenden. „Zwar haben wir keine direkten Verbindungen mit Zinnlieferanten von Bangka Island, aber wir wissen, dass ein Teil des Zinns, das in unseren Produkten und ihrer Produktion verwendet wird, aus dieser Gegend stammt“, sagte ein Sprecher des Unternehmens. Man habe Untersuchungen eingeleitet und werde entsprechende Maßnahmen ergreifen.

 

 

(via The Verge)

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