Am Freitag veröffentlichte Strategy Analytics eine Pressemitteilung, in der man mitteilte, dass Samsung nun „endlich der größte und profitabelste Anbieter der Mobiltelefon-Branche ist.“ Der größte Anbieter ist Samsung schon seit 2012, als das Unternehmen Nokia überholte. Als neue Information verbleibt also die Behauptung, dass Samsung nun auch am profitabelsten operiert und damit Apple die Krone abgenommen hat. Das Unternehmen aus Cupertino galt lange Zeit als das profitabelste Unternehmen sowohl im Bereich mobile Geräte als auch Desktop PCs. Die Kollegen von Apple Insider haben sich ausführlich mit dieser Behauptung beschäftigt und kommen zu dem Schluss: Das stimmt so nicht.
Weder Apple noch Samsung bieten genaue Zahlen
Der Bericht von Strategy Analytics bekam in den vergangenen Tagen viel Aufmerksamkeit seitens der Medien. So berichteten auch deutsche Blogs wie etwa Futurezone, dass Samsung Apple in Sachen Profit überholt habe. Als erstes sei hierbei vermerkt, dass Strategy Analytics gezwungen ist, die für die aufgestellte Behauptung relevanten Zahlen durch Marktbeobachtung und Forschung zu schätzen, da weder Apple noch Samsung diese Zahlen offiziell veröffentlichen. Samsung teilt nicht mal mit, wie viele Geräte als Inventar an die Zwischenhändler versendet wurden. Apple teilt zwar die Verkaufszahlen (sowohl tatsächliche Verkäufe als auch Inventarsendungen) nach Produktsegmenten mit, aber der Profit aus diesen Segmenten findet sich in den offiziellen Zahlen auch nicht.
Laut Daniel Eran Dilger von Apple Insider hat Strategy Analytics mit der Pressemitteilung zwar viel Aufmerksamkeit generiert, aber die veröffentlichen und geschätzten Zahlen entsprechen nicht der Realität. Dieser Effekt wurde durch die ungenaue Berichterstattung einiger großen Tech-Blogs noch verstärkt. Doch dazu nachher mehr.
Die nackten Zahlen
Bevor man sich dem Bericht von Strategy Analytics zuwendet, sollte man die reinen Profite der beiden Unternehmen betrachten. In Apples 10Q-Bericht berichtet das Unternehmen für das letzte Quartal (das im Juni endete) von einem Profit von 9,2 Milliarden US-Dollar aus allen Geschäftsoperationen. Nachdem 2,5 Milliarden Dollar für Steuern beiseite gelegt wurden verbleiben 6,9 Milliarden an reinem Profit.
Samsung berichtet für das selbe Quartal von 8,56 Milliarden Dollar operativem Profit. Nach 1,84 Milliarden für Steuern beiseite gelegt wurden verbleibt ein Profit von 6,98 Milliarden Dollar. Die Zahlen wurden von Apple Insider mittels Google von Won (Währung der Republik Korea) in Dollar umgerechnet.
Der nüchterne Vergleich
Betrachtet man diese Zahlen, so fällt auf, dass Apple mehr Einkommen aus dem operativem Geschäft hat. Das ist vorerst auffällig, da Samsung viel mehr Geschäftsfelder abdeckt als Apple. Da Samsung aber weniger Geld für Steuern einkalkuliert kann das Unternehmen letztlich einen höheren Reinprofit vermelden als Apple. Wenn auch nur geringfügig.
Samsungs Profit wird in verschiedene Segmente unterteilt: Consumer Electronics (TVs und Zubehör), IT & Mobile (Smartphones, Tablets, Computer etc,) und Device Solutions (RAM, Displays, Chips und andere Komponenten). Vergleicht man den operativen Gewinn aus dem Bereich IT & Mobile, der ziemlich genau Apples Geschäftsfeld entspricht, so kommt man auf 5,64 Milliarden Dollar für Samsung. Das entspricht ca. 61 Prozent von Apples operativem Gewinn.
Die Ungenauigkeit der Medien
Viele Tech-Medien machten daraufhin den Fehler, den um Steuern bereinigte Profit mit dem operativen Profit zu verwechseln. So verglich Business Insider anfangs Apples Reinprofit mit dem operativen Profit von Samsung und titelte, dass Samsungs Profit 1,46 Milliarden Dollar höher läge als der von Apple. Die Story nebst Headline wurde später korrigiert, aber da war sie schon von mehreren Blogs aufgegriffen worden.
Der seltsame Vergleich von Strategy Analytics
In der Pressemitteilung von Strategy Analytics werden nun der „geschätzte Profit Samsungs aus dem operativen Geschäft der Handsets-Sektion“ in Höhe von 5,2 Milliarden Dollar mit dem geschätzten Profit aus den iPhone Verkäufen Apples in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar verglichen. Jedoch gibt Samsung selbst an, dass die im englischen als „Handsets“ bezeichnete Sektion aus Smartphones, Tablets und PCs besteht.
Der von Strategy Analytics geschätzte Profit bezieht also auch den Erlös aus Windows PCs, Chromebooks und Galaxy Tablets mit ein. Nun stellt sich die Frage, woher die geschätzten „4,6 Milliarden Dollar an operativem Profit“ kommen, die Strategy Analytics für das iPhone geschätzt hat. Apple veröffentlicht keine Profite nach Produktsegmenten aufgeschlüsselt, wohl aber die sogenannten „Net sales“. Das ist der Nettoerlös nach der Bereinigung aller entstehenden Kosten. Dabei macht das iPhone 51 Prozent der kompletten „Net sales“ von Apple aus.
Strategy Analytics wendete diesen Anteil auch auf den operativen Profit Apples an. Geht man davon aus, dass der Anteil des iPhones an Apples operativen Geschäft auch etwa 50 Prozent beträgt, dann erklärt sich auch die Schätzung von 4,6 Milliarden Dollar. Das ignoriert aber geflissentlich den Fakt, dass die Gewinnmarge Apples beim iPhone deutlich höher ist als bei andere Geräten.
Davon abgesehen vergleicht Strategy Analytics letztlich die Profite Samsungs aus dem Smartphone-, Tablet-, PC- und Laptop-Geschäft mit denen Apples aus dem Geschäft mit dem iPhone. Dass dieser Vergleich nicht repräsentativ ist, dürfte klar sein. Außer natürlich man nimmt an, dass Samsung essentiell keine Tablets und Computer verkauft.
Letzlich laufen diese Schätzungen also gewaltig ins Leere. Der einzig sinnvolle Vergleich lässt sich zwischen den offiziell veröffentlichten Zahlen zum Profit aus dem operativen Geschäft ziehen. Und da stehen Apples 9,2 Milliarden Dollar Samsungs 8,56 Milliarden gegenüber, der Unterschied beträgt also nur etwa 600 Millionen Dollar. Ehrlich betrachtet machen beide Unternehmen ungefähr den gleichen Profit, allerdings musste Samsung dafür schon immer deutlich mehr Geräte verkaufen als Apple. Und ein weitaus breiteres Geschäftsfeld abdecken.
Er ignoriert mich .. ;))))
@ MARTINA
ich ignorier Dich nicht, habe Dich auch nicht kritisiert.
Habe nur ein Baby auf dem Arm und Dein Post habe ich erst nach Absenden gesehen.
Ich rechne auch damit, dass Apple im Herbst Druck aufbauen wird.
Zitat KingKong ↑:
Alex kannst du diesen Mist von Kingkong löschen? Der macht mir mein ganzes Karma über Umsätze und Gewinne den Thomas, Martina und xl hier diskutieren kaputt.
Habe ich schön erwähnt das ich mir trotz der vielen Kennzahlen (die mich überhaupt nicht interessieren)Heute einen Sony xperia Z, ein Ipad-mini und ein Apple Mac Pro 2,4GHz 12-Core Xeon gekauft habe? Eeehhh, sogar bar bezahlt. Und wenn es die Firmen morgen nicht mehr gibt,……ce la vie ?
Manni, du bist ein säbelzahnTIIISCHERRRRRRR ;))))))) und ich verspreche Dir, du darfst wenn es die Firmen morgen nicht mehr gibt bei Thomas und seinem baby in alter ICE-AGE manie (welch Wortspiel) hihihi: „KUUUUCKUUUUUCCKKK wo ist der Manni“ spielen ;))) .. Knuff dich in die Seite.
So nun mal abschließend eine Zahl die viel viel wichtiger ist als die Verkaufszahlen. Es sind die INSTALLIERTE genutzt Basis. Dies finde ich persönlich viel interessanter als diese ständigen Quartalszahlen:
INSTALLED BASE OF SMARTPHONES BY OPERATING SYSTEM AS OF DECEMBER 31, 2012
Rank . OS Platform . . . . Units . . . Market share Was Q3 2012 . Main Manufacturers of current base
1 . . . . Android . . . . . . . 688 M . . . 53 % . . . . . . ( 48 %) . . . . . . Samsung, HTC, Huawei, Sony, ZTE, LG, Lenovo, Motorola, SonyEricsson
2 . . . . iOS . . . . . . . . . 254 M . . . 19 % . . . . . . ( 19 %) . . . . . . Apple
3 . . . . Symbian . . . . . . 191 M . . . 15 % . . . . . . ( 18 %) . . . . . . Nokia, Sharp, Panasonic, Fujitsu, Samsung, SonyEricsson
4 . . . . Blackberry . . . . 104 M . . . . 8 % . . . . . . ( 9 %) . . . . . . RIM
5 . . . . bada . . . . . . . . . . 26 M . . . 2 % . . . . . . ( 2 %) . . . . . . Samsung
6 . . . . Windows Phone . . 22 M . . . 2 % . . . . . . ( 1 %) . . . . . . Nokia, HTC, Samsung, ZTE
7 . . . . Windows Mobile . . . 7 M . 0.5 % . . . . . . ( 1 %) . . . . . . HTC, Samsung, LG, SonyEricsson, Palm, Motorola
Others . . . . . . . . . . . . . . 15 M . . . 1 % . . . . . . ( 1 %)
TOTAL Installed Base . 1,320 M smartphones in use at end of 2012
Source: TomiAhonen Almanac 2013
Da sieht man folgendes: Apple sagt uns, hey wir haben 600Mio freigeschaltete iPhones. Aber genutzt werden nur 254Mio, weil kein Mensch mehr mit einem iPhone 1 oder 3G telefoniert. Das gleiche bei Android: hey wir haben 1 MRD Android systeme freigeschaltet, oh, auch gelogen es sind 1/4 weniger, es sind nur 640Mio.
Will sagen: Klar ist für einen hersteller das Thema „Verkaufszahlen“ super interessant. Für einen Beobachter von aussen aber ist doch die Beliebtheit und die Verbreitung und die User mit denen man „sein“ Gebrauchsmuster-Geschmack teilen kan viel viel interessanter… d.h. ich habe immer noch 1 9 1 Mio Symbian Freunde auf der Welt… und ja ich habe eben mein Nokia 3210 aufgeladen um zu sehen wie lange es neben meinem iPhone 5 im !!!Standby!!!!! (nicht nutzung) aushält… es werden Wetten angenommen ;))
P.S.: hier die NUTZUNG von Smartphones in Q2/2013 von Comsore / Fokus in DEUTSCHLAND
Samsung–> 39,8 (alle 54 Geräte! egal ob Android oder nicht! also inkl Bada und Symbian und WP7/8)
Apple —-> 20,0 ( 6 Geräte 1,3G,3GS,4,4S,5)
WOW ! ;)…… sprachlos bin…
Damit sollte den Zahlen genug gesagt sein ;)
Ohh, Bin über Symbian ein wenig überrascht; 15% noch? Holla die Waldfee.
Nokia 3210 gewinnt mit Min 3 Tage Vorsprung :)
@Manni #Akkucontest ->> GRIIINSSSSSS ;)