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Pegatron verstößt gegen Arbeitsrecht und Verhaltenscodex: Apple lässt Untersuchungen anstellen

Foxconn und auch Pegatron gehören mit zu den Hauptzulieferern von Apple. Beide Produktionsgiganten aus China stehen aktuell in der Kritik. Bei Foxconn wird nach wie vor über „skandalöse Arbeitsbedingungen, Misshandlungen und Vertragsbrüche“ berichtet. Einem aktuellen Bericht von Reuters zufolge, scheint es allerdings bei Pegatron nicht besser aus zu sehen. Hier soll unter anderem gegen chinesisches Arbeitsrecht verstoßen werden. Apple hat bereits Stellung zu diesen neuen Erkenntnissen bezogen und kündigte an umgehend eine Prüfung vorzunehmen.

Apples Haupt-Zulieferer stehen weiter in der Kritik

Mitte Mai kamen zuletzt Berichte auf, dass Apple sich langsam aber sicher von Foxconn trennen möchte und somit das Produktionsvolumen Richtung Pegatron auszulagern versucht. Als Grund für den Zuliefererwechsel dürften unter anderem die schlechten Arbeitsbedingungen bei Foxconn entscheidend gewesen sein. Apple ist nur eine Firma von vielen, die bei Foxconn fertigen lassen. Aufgrund der starken Medienpräsenz, die der iPhone Fertiger ohne Frage inne hat, wird oftmals der Cupertino Konzern im Zusammenhang mit Negativschlagzeilen aus den Foxconn Fabriken genannt. Apple hat versucht für bessere Arbeitsbedingungen innerhalb der  Foxconn-Werke zu sorgen. Trotz strenger Kontrollen und einem strikten Verhaltenskodex, scheinen die Foxconn-Mitarbeiter jedoch weiterhin unter schlimmen Bedingungen zu arbeiten und auch zu leben.

Mit der Wahl künftig mehr auf Pegatron zu setzen, könnte Apple  einer aktuellen Untersuchung der Menschenrechtsgruppierung China Labor Watch zufolge allerdings vom Regen in die Traufe geraten. Armselige Arbeitsbedingungen, unbezahlte Mehrarbeit und miserable Lebensbedingungen, gehören laut den in New York ansässigen Menschenrechtlern auch bei Pegatron zur Tagesordnung. In drei Fabriken recherchierte China Labor Watch entsprechend gründlich. Desweiteren liegen dem Bericht knapp 200 Mitarbeiter-Befragungen vor, die im Zeitraum von März bis Juli durchgeführt wurden.

Als Fazit konnte unter anderem festgehalten werden, dass die Pegatron Fabriken nicht nur eine Vielzahl internationaler und chinesischer Gesetze brechen, sondern desweiteren auch Apples Verhaltenscodex weitestgehend missachten. Apple hat bereits angekündigt entsprechende Untersuchungen anzustellen.

„Sollten unsere Untersuchungen ergeben, dass die Arbeiter nicht ausreichend bezahlt wurden oder Entlohnung für geleistete Arbeit abgelehnt wurde, fordern wir, dass Pegatron die Arbeiter voll entschädigt.“, so Apple.

Quellen: [Foxconn gerät erneut in die Kritik via Stern.de & Pegatron verstößt gegen chinesisches Arbeitsrecht via Reuters]

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7 Kommentare

  1. Apple wird das Problem mit Sicherheit lösen. Sie haben hier den Nachteil, daß Apple sozusagen permanent im Focus steht.
    Ich erinnere mich gern an legendäre MacFee Kommentare in dieser Sache.

  2. Apple ist nicht schlechter als andere, aber auch nicht besser.
    Vieleicht sollten wir mal andere Maßstäbe für Wertigkeit setzen.
    Das gilt auch für die Konkurrenz…

  3. wen interessiert es wirklich, wie es denen ergeht.

  4. Mich interessiert es. Sehr sogar. Ich finde es einfach nicht Apple like wenn solche Dinge geschehen. Klar muss jeder bei Apple seine 60-80 Stunden die Woche schuften… Aber dann bitte mit Salär!
    Des weiteren ist genau wie im Bericht geschrieben, immer Apple als die BÖSEN im Rampenlicht.
    Diese Firma stellt hauptsächlich: Mainboards, Notebook PC und Industrie PC her, neben der Produktion von Handhelds und nicht nur für Apple (!).
    Wer sagt, das die dort angemahnte Produktionslinie Apple Produkte produziert??
    Alles im übrigen auf deren Homepage unter ANUAL REPORT 2012 nachzulesen, was ich mir eben angetan habe…. in English…
    Ergo:
    das z.B. ASUS dort Mainboards produzieren lässt interessiert nicht… hmmm…

  5. Wie immer hast du recht Martina!
    Auch wenn es noch persönlich nicht interessiert wie es denen ergeht; aus Image gründen ist es wichtig!
    Mir waere es am liebsten: das sogenannte billig iPhone nicht aus Plastik, sondern aus China, für die Masse!
    Und das High end iPhone, mit besonderen Features und gefertigt in USA , gerne für einen exklusiven Preis…

  6. Mich statt noch..

  7. Das ist keine Apple-Problem, sondern ein Problem unseres allgemeinen und des ostasiatischen Wirtschaftssystems im speziellen. Solange immer der Kostendruck vorrangig vorgeschoben wird um möglichst „billig“ zu produzieren, solange werden unseriöse Geschäftemacher versuchen immer billiger anzubieten als die Konkurrenz und das geht letztlich immer zu Lasten der schwächsten in der Kette – den Arbeitnehmern und der Umwelt.
    Es ist doch nichts anderes als das was hierzulande in den verschiedenen Branchen mittels Werkverträgen um sich greift. Die Fleischindustrie setzt in den hiesigen Schlachthöfen teilweise 80% und mehr an Werkvertrags-Arbeitskräfte ein um die Personalkosten zu drücken. Ihr müsst Euch das nur mal vorstellen, da behauptet ein Unternehmen ein Fleischproduzierendes Unternehmen zu sein, aber letztlich stellt es nur die Halle, die Maschinen und vielleicht noch ein paar Verwaltungskräfte während die ganze handwerkliche Arbeit der Fleischproduktion von Subunternehmern an Leiharbeitsfirmen mit Werkverträgen weitergereicht wird. Das ist dann so als ob ein Malereibetrieb einzig ein Büro, ein paar Autos und vielleicht noch ein Firmenschild „Malermeister XYZ“ hat, die eigentlich Tätigkeiten aber von irgendwelchen leicht austauschbaren Werkvertragssklaven aus Osteuropa gemacht wird. Alles nur um Kosten zu sparen und die Renditen zu erhöhen.
    Es liegt am Wirtschaftssystem bei dem es um Gewinnmaximierung als oberstes Ziel geht.