Im Rahmen meines täglichen Konsums des Deutschlandfunks (DRadio Wissen Podcast) bin ich gestern auf ein sehr interessantes Thema gestoßen. Es handelt sich dabei um mobile Körpereinblicke. Tablets und auch Smartphones können mit Software ausgestattet werden, die den Anschein vermitteln als würde das iPad beispielsweise über eine Röntgen-Funktion verfügen. Durch bloßes über den Köper des Patienten hinweg bewegen, werden dem Arzt tiefe Einblicke in das Innere verschafft, die wiederum bei der anstehenden Operation für noch mehr Präzision sorgen sollen.
Tablets in Zukunft vermehrt auch im OP Saal gegenwärtig
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg setzt vermehrt auf die Visualisierung über Tablets und Smartphones auch im Operationssaal. Beeindruckend realistisch sollen die inneren Strukturen des Bauchs beispielsweise aussehen, wenn man mit dem iPad darüber schwenkt. Dem OP Arzt soll diese Technologie zu einer noch besseren Orientierung verhelfen um beispielsweise bei der Entfernung von Tumoren noch genauer schneiden zu können. Bereits vor fünf Jahren gelang den Experten des DKFZ der Durchbruch bezugnehmend auf die exakte Darstellung von inneren Gefäßen der Leber. Diesen Abbildungen soll nun auch der Einzug auf Tablet PCs gewährt werden. Bevor die Operation startet, werden detaillierte CT Bilder, die vorher in der Röhre aufgenommen wurden, auf das Tablet übertragen. Dank dem Geräteinternen Beschleunigungssensor und der räumlichen Einordnung auf die Patienten-Geometrie können mittels herumschwenken des Tablets je nach Bedarf beispielsweise die Wirbelsäule, der Pankreas oder aber auch die Nieren oder der Darm visualisiert werden.
Michael Müller, Postdoktorand in der Abteilung für medizinische und biologische Informatik, ist von der neuen Technologie überzeugt. Laut dem Bericht vom Deutschlandfunk findet die neue Visualisierungsmöglichkeit nicht überall gleichermaßen Anklang. Ein Großteil der befragten Chirurgen gaben an, nicht noch ein weiteres Gerät im OP Saal haben zu wollen. Desweiteren ist ein Touchscreen-Gerät sehr ungünstig mit Blut an den Händen zu bedienen. Insgesamt kann aber im Verlauf der letzten Jahre ein deutlicher Trend zu mehr Bildschirmen im OP beobachtet werden.
Markus Fangerau vom DKFZ sieht das Einsatzgebiet der neuen Visualisierungstechnologie vor allem im Außendienst angesiedelt:
„Das sind Ärzte auf Bereitschaft, die dann um 2 oder 3 Uhr nachts angerufen werden und nach ihrer Meinung gefragt werden, ob zum Beispiel ein Patient, der gerade ambulant eingeliefert wurde, operiert wird oder nicht. Von dieser Entscheidung hängt meistens ab, ob der Patient bei so einer OP überlebt oder nicht. Und deswegen sind es relativ kurze Zeiten, in denen man zu entscheiden hat, und dafür ist das System unglaublich gut.“
Erste Erfahrungen mit dem iPad im OP wurden auch in Hamburg gemacht
Die Asklepios Klinik Barmbek in Hamburg hat zum ersten Mal während einer Leber-Operation auf die Unterstützung eines Apple iPads gesetzt. Mittels App, die vom Fraunhofer-Institut MEVIS entwickelt wurde, ist es möglich das konkrete Planungsmodell welches vor jeder Operation mittels Spezialsoftware erstellt wird, auf das iPad zu übertragen. Dank der neuartigen Augmented-Reality Visualisierung können die 3D Planungsmodelle direkt über die einzelnen Organe gelegt werden. Der Arzt kann sich somit direkt vor Ort ein Bild von der OP Stelle machen und muss nicht gänzlich auf Fakten aus dem Gedächtnis zurück greifen. Blutgefäße und auch Tumore werden somit über das Tablet sichtbar gemacht und deren Position genau bestimmt, ohne das auch nur ein Schnitt im Vorab getätigt werden muss.
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Coole Idee Hilft bestimmt den ein oder anderen Kunztfehler nicht zu begehen
Super Beitrag, Danke!