Gestern Nacht endete die Pressesperre bezüglich des iPhone 5s, und seitdem haben nahezu alle großen US-Medien ihre Eindrücke und ersten Tests von Apples aktuellem Smartphone-Flaggschiff veröffentlicht. Im Großen und Ganzen sind die Tester sich einig: Apple ist mit dem iPhone 5s ein großer Wurf gelungen, vielerorts wird es als das beste momentan erhältliche Smartphone bezeichnet. Aber natürlich gibt es auch Kritikpunkte.
Das iPhone 5s spricht Geeks und durchschnittliche Verbraucher an
Miriam Joire von Engadget ist von dem zukünftigen Erfolg des iPhone 5s überzeugt, da das neue Smartphone von Apple sowohl Technik-Geeks mit Dingen wie der 64-Bit-Architektur und dem M7-Coprozessor als auch durchschnittliche Verbraucher mit der Optik von iOS 7 und der Touch ID anspricht. Außerdem wird der globale LTE-Support des iPhone 5s den Verkauf ebenfalls ankurbeln. Eine Aussage, die wir voll und ganz unterstützen können. Vor allem die deutschen Kunden dürften sich freuen, da man nun keinen Vertrag mehr bei der Telekom haben muss, um mit seinem iPhone LTE-Geschwindigkeiten zu genießen.
Auch Derrel Etherington von TechCrunch ist überzeugt von dem neuen iPhone. Seiner Meinung nach handelt es sich um das beste Smartphone, das momentan auf dem Markt erhältlich ist. Zwar ist es vor allem äußerlich seinem Vorgänger sehr ähnlich, aber Apple hat in Schlüsselbereichen wie der Kamera (dazu später mehr), dem Prozessor und der Touch ID für Verbesserungen gesorgt, die das iPhone 5s derzeit über die Konkurrenz heben.
Touch ID – Zuverlässig, aber nicht konsequent umgesetzt
Walt Mossberg von AllThingsD ist vor allem von der Touch ID überzeugt. Diese funktioniere sehr zuverlässig und besser als jeder Fingerabdruckscanner, der je in einem Smartphone verbaut war. Sogar mit dreckigen Fingern kommt der Sensor gut klar, einzig nasse Haut scheint er nicht zu mögen – aber mal ehrlich: Wer fasst sein iPhone schon mit nassen oder dreckigen Fingern an? Mossberg bezeichnet die Touch ID als „Game Changer“, der biometrische Authentifizierungsmethoden massenfähig machen könnte.
Mossberg ist außerdem voller Lob für iOS 7. Das Betriebssystem gehört aber nicht wirklich zum iPhone 5s, schließlich kommen auch die Nutzer älterer Geräte in den Genuss von Apples neuem iOS, das heute zum Download freigegeben werden wird.
In einem deutschen Test bemängelt Die Welt allerdings, dass die Touch ID nicht wirklich konsequent umgesetzt wurde. Neben der Tatsache, dass der Passcode weiterhin die letzte Sicherheitsbarriere des iPhones bleibt, wird bemängelt, dass der Sprachassistent Siri in der Voreinstellung auch bei gesperrten iPhone aktiv ist. Dadurch ist trotz Sicherheitsbarrieren ein Zugriff auf viele Informationen wie Kontakte und Termine im Kalender möglich. Allerdings war das bei allen vorherigen iPhones auch der Fall und ist in den Einstellungen abstellbar. Dennoch wäre es vielleicht geschickter gewesen, Siri standardmäßig bei gesperrtem iPhone zu deaktivieren. Aber wie gesagt: Das ist nichts Neues.
Dennoch verbleibt der Fakt, dass auch die Touch ID die Sicherheit des iPhones gegenüber dem Passcode nur marginal verbessert. Das ist nichts schlimmes, aber eine Tatsache, derer man sich bewusst sein sollte.
Die Kamera – Apple versteht Fotografen
Mehr Megapixel resultieren nicht automatisch in einer besseren Bildqualität. Ein Fakt, der professionellen Fotografen und DSLR-Herstellern schon länger bekannt ist, aber nach dem auch Apple handelt. Daher hat die Kamera des iPhone 5s genau so viele Megapixel wie die des iPhone 5 – nämlich acht. Dafür hat das neue iPhone ein verbessertes Linsensystem bekommen. Wichtiger aber ist, dass die Kamera einen größeren Sensor hat, also größere Pixel bietet. Diese können so mehr Licht und Farbinformationen sammeln, was in besseren Fotos in Low-Light-Situationen resultiert. Unterstützt wird das noch von dem Fakt, dass Apple die Blende der Kamera von 2,8 auf 2,2 runtergesetzt hat.
Außerdem bietet das iPhone 5s einen neuen, Dual LED True Tone Blitz, der für natürlichere Farben sorgen soll. In der Praxis kam man bei AllThingsD zu dem Schluss, dass es weiterhin besser ist, den Blitz auszulassen. Wenn man ihn aber benötigt, dann sind die Resultate beeindruckend. Weiter Features der neuen Kamera sind der SlowMo-Modus sowie die softwareseitige Bildstabilisation und der 10-fp/s-Burst-Modus.
Die Verbesserungen fanden nicht nur auf dem Datenblatt statt. Apple hat die sowieso schon hervorragende Bildqualität des iPhone 5 noch verbessern können. Laut TechCrunch macht das Fotografieren mit dem iPhone 5s unfassbar viel Spaß.
Performance und Batterie
Es dürfte wenig überraschen, dass das iPhone 5s weder mit iOS 7 noch mit aktuellen Apps Probleme hat. Apples neues iOS kommt sehr verspielt daher, mit vielen neuen optischen Effekten, und es ist klar zu erkennen, dass der A7 darauf ausgelegt ist, dennoch für eine komplett flüssige Erfahrung zu sorgen. Die 64-Bit-Struktur bemerkt man wohl vor allem bei Spielen. Fakt ist, dass keiner der Tester jemals den Eindruck hatte, ein langsames Smartphone in der Hand zu haben. Wer sich wirklich für die technischen Details des iPhone 5s interessiert, der kommt an dem Test von Anand Lal Shimpi von AnandTech nicht vorbei. Dort finden sich auch erste Benchmarks, aber für eine bessere Vergleichbarkeit bietet es sich an, abzuwarten, bis es mehr Tests gibt.
Der Akku des iPhone 5s ist gegenüber dem iPhone 5 um 10 Prozent an Kapazität gewachsen. In Kombination mit dem Ersparnis durch den M7-Coprozessor führt das im Test von Engadget zu einer Laufzeit von über 8 Stunden bei „starker bis sehr starker Nutzung“. Einen normalen Arbeitstag dürfte das iPhone 5s auch weiterhin überstehen, allerdings wird es am Ende jeden Tages geladen werden müssen.
Fazit – Positive Reviews, aber ein Update ist nicht zwingend nötig
Insgesamt kommen die Reviews zu sehr positiven Ergebnissen. Formulierungen wie „Apples bestes Smartphone“ und „bestes Smartphone momentan“ sprechen eine deutliche Sprache. Allerdings sind sich die Tester auch einig, dass weder ein Update auf das iPhone 5s noch auf das iPhone 5c für Besitzer des iPhone 5 eine zwingende Maßnahme ist. Es wird auch bezweifelt, dass es dafür genug Anreize gegeben seien.
Die Sicherheit wird mit der Touch ID schon gesteigert!
Ich z.B. Benutze aktuell kein Password da es zu Zeitintensiv ist. Die meisten die ich kenne haben zwar eins welches sich dann aber z.B. Auf 1111 oder 1234 beschränkt.
Mit der Touch ID reicht der Finger zum entsperren und das Password kann ich damit mehrstelliger und sicherer wählen
Die Blende der Kamera lag doch beim 4S auchschon bei f2,4 und nicht f2,8, wenn ich mich nicht irre…
@Christopher du hast recht