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iPhone 5s: Die Kamera im neuen iPhone aus fotografischer Sicht

Mit dem iPhone 5s hat Apple auch einige Veränderungen an der Kamera vorgenommen. Die Zahl, auf die die meisten Kunden am Anfang gucken, hat sich jedoch nicht verändert. Auch die Kamera des iPhone 5s hat weiterhin 8 Megapixel. Allerdings wurden einige andere Verbesserungen vorgenommen, die die Kamera im neuen iPhone gegenüber dem Vorgänger deutlich verbessert haben. Die australische Webseite Takebetterphotos hat sich ausführlich aus fotografischer Sicht mit dem iPhone 5s auseinandergesetzt.

iPhone 5s Kamera

Die Kamera des iPhone 5s im Schnelldurchgang

In harten Fakten ausgedrückt, bringt die Kamera des iPhone 5s im Vergleich zu der des iPhone 5 folgendes: 15 Prozent größere Pixel, eine Linse, die 20 Prozent heller ist und mehr Licht einfängt und der neue True Tone Flash. Außerdem hat Apple softwareseitig einiges verbessert. Unter anderem gibt es nun einen Burst Mode mit 10 fps, einen neuen Algorithmus, der die Details in den schattierten und hellen Bereichen verbessert, ein neues Mulit-Shot-Feature, das verwackelte Bilder verhindern soll sowie Slow-Motion-Video und eine Panorama-Funktion, bei der sich während der Aufnahme die Helligkeit anpasst.

Viele dieser Features würden auch auf dem Datenblatt einer dedizierten Kamera gut aussehen. Außerdem hat Apple die Beschwerden von Leuten, die viele Fotos mit ihrem Handy aufnehmen, erhört und die Kamera entsprechend angepasst. Bemängelt werden häufig die schlechten Ergebnisse in lichtarmen Situationen, die langsame Aufnahme sowie die schlechten Blitzeigenschaften.

Dennoch begann Dean von Takebetterphotos seinen Tag mit dem iPhone 5s eher skeptisch. Am Ende des Tages war er jedoch von der Kamera überzeugt. Wir wollen ein paar seiner Einblicke in die Kamera des iPhone 5s mit euch teilen.

Kamera auf der Überholspur

Was sofort auffiel, war der enorme Geschwindigkeitszuwachs im Vergleich zum iPhone 5. Der neue Burst-Mode schießt zuverlässig 10 Bilder mit hoher Qualität pro Sekunde, und erst nach 100 Sekunden geht ihm die Puste aus. Die Verarbeitung von HDR-Fotos erfolgt nun nahezu sofort. Das einzige, auf das man bauartbedingt noch warten muss, ist der Fokus. Das Fokussieren an sich dauert genauso lang wie beim iPhone 5.

Bildqualität

Die Bildqualität bei guten Lichtverhältnissen bleibt etwas hinter aktuellen Kompaktkameras zurück, aber der Unterschied ist wahrlich marginal und nur bei großen Vergrößerungen zu erkennen. Die Qualität der Fotos des iPhone 5s ist sehr hoch. In den Augen des Testers allerdings bleibt sie bei guten Lichtverhältnissen hinter denen des iPhone 5 und des Samsung Galaxy S4 zurück. Das ändert sich aber, sobald das Licht schlechter wird.

Sowohl die größeren Pixel des Sensors im iPhone 5s als auch die größere Blende der Linse ist auf die Verbesserung der Bildqualität in Situationen mit schlechtem Licht ausgelegt. Und die Verbesserungen bemerkt man. Im direkten Vergleich mit dem iPhone 5 sieht man, dass Apple die Bildqualität substantiell verbessern konnte.

iPhone 5s vs. iPhone 5 Kamera

Links das iPhone 5, rechts das Bild des iPhone 5s

 

Allerdings hat auch das iPhone 5s bei schlechtem Licht einen großen Nachteil: Der Fokus ist furchtbar ungenau und langsam. Allerdings ist das ein Problem, das selbst Kompaktkameras und teilweise sogar DLSRs haben. Man kann es dem iPhone 5s also kaum vorwerfen, und wenn die gängigen Apps für Nachtfotografie auf iOS 7 aktualisiert wurden, dann dürfte man noch einmal einen großen Qualitätszuwachs auch beim Fokus erreichen.

Der Blitz

Der Blitz des iPhone 5s wurde im Vergleich zum iPhone 5 stark verbessert. Ein True Tone Flash mit zwei LED soll für natürlichere Farben unter Blitzbedingungen sorgen. Das iPhone hatte schon immer mit einem schlechten Blitz zu kämpfen. Die Ergebnisse des True Color Flash sind aus fotografischer Sicht deutlich besser. Allerdings sind auch sie noch nicht ideal. Dazu sei aber gesagt, dass professionelle Fotografen das Licht ihres Blitzes oft mit gefärbten Gelpads an die natürlichen Lichtbedingungen anpassen, um optimale Ergebnisse zu erhalten. Das iPhone 5s versucht solche Anpassungen selber vorzunehmen, und sorgt dabei für durchaus überzeugende Ergebnisse.

Das Urteil

Der Test von Takebetterpictures geht noch weit mehr ins Detail, aber das könnt ihr selber nachlesen. Das Urteil fällt insgesamt positiv aus. Zwar ist der Sprung vom iPhone 5 nicht besonders groß, und die meisten Verbesserungen sind eher softwareseitig (wenn auch exklusiv für das iPhone 5s). Mit Ausnahme des Blitzes hat sich hardwareseitig nicht viel getan. Allerdings geht es mehr darum, wie sich das iPhone 5s als Kamera im Alltag schlägt. Dort konnte es den Tester voll überzeugen und stellte sich als die „spaßigste iPhone-Kamera bisher“ heraus.

Natürlich ist Fotografie mit dem Smartphone immer ein Kompromiss. Kein RAW-Modus, keine Experimente mit Tiefenschärfe (die aber auch generell DSLR-Fotografen vorbehalten sind) und schlechtere Bildqualität in geschlossenen Räumen sind alles Dinge, mit denen man sich abfinden muss. Wer ernsthaft fotografieren will, kommt um eine richtige Kamera nicht herum, im Idealfall eine DSLR. Aber dafür ist das iPhone auch nicht da. Es ist eher eine Kamera, die man immer dabei hat. Eine Kamera für Schnappschüsse, Erinnerungen und spontane Fotos. Und in dem Bereich schlägt es sich hervorragend.

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