Ab diesem Wochenende wird Apples iBeacon-Technologie in allen 254 Apple Stores in den USA verwendet werden. Diese soll im Zusammenspiel mit der Apple Store App Informationen an den Kunden senden und diesen mit Angeboten versorgen. Die iBeacon-Technologie wurde auf der WWDC 2013 verhältnismäßig stillschweigend eingeführt. Viele User wissen noch nicht wirklich, um was es sich dabei handelt. Dies soll an dieser Stelle etwas beleuchtet werden.
Was ist iBeacon überhaupt?
Bei iBeacon handelt es sich um ein Indoor-Positionierungssystem. Die Technologie dient also dazu, die Position von Geräten in geschlossenen Räumen zu ermitteln. Apple bezeichnet iBeacon wie folgt: “[iBeacons is] a new class of low-powered, low-cost transmitters that can notify nearby iOS 7 devices of their presence.”
Die Technologie basiert auf dem neuen Low Energy Bluetooth (BLE), das auch als Bluetooth 4.0 bezeichnet wird. Dadurch ist die Technologie nur ab dem iPhone 4S, iPad 3, iPod touch 5 und iPad mini sowie späterer Modelle verfügbar.
Im Grunde kann man iBeacon mit NFC vergleichen. Über das System iOS-Geräte oder andere Hardware Push-Nachrichten an andere iOS-Geräte in naher Umgebung schicken und deren Position bestimmen. Positionsangaben lassen sich allerdings nur ermitteln, wenn ein System aus mehreren iBeacon-Transmittern genutzt wird. Der Grund ist folgender: iBeacon ermittelt über die Entfernungssensitivität von Bluetooth 4.0 lediglich die Entferung des Gerätes zum Transmittier. Der Transmittier weiß dann nur, dass sich das Gerät irgendwo auf einer Kreislinie mit einem Radius von x.x Metern um ihn herum befindet. Um auf diese Weise die genaue Position des Gerätes ermitteln zu können, muss es von mindestens 3 Transmittern erfasst sein.
Die Vorteile von iBeacon im Retail-Geschäft
Für die Händler kommt iBeacon mit zwei entscheidenden Vorteilen:
Erstens kann der Händler den Kunden mit spezifischeren Informationen versorgen. Im Beispiel von Apple können zum Beispiel aktuelle iPhone-Preise und Angebote an das iOS-Gerät des Kunden versandt werden, sobald dieser die iPhone-Abteilung eines Apple Stores betritt. Dadurch könnte mittelbar auch die Anzahl von Anfragen an die Kundenberater in den Stores abgesenkt werden.
Außerdem kann der Retailer auf diese Art und Weise genaue Bewegungsprofile der Kunden innerhalb der Stores erstellen. Diese Daten können genutzt werden, im Store-Layouts und generell Retail-Strategien zu perfektionieren. Apple jedoch hat gegenüber der Associated Press erklärt, dass das Unternehmen derartige Profile von seinen Kunden nicht erstellen und generell keine Lokalitätsdaten des Kunden speichern wird.
iBeacon in der Zukunft
Apple ist nicht das einzige Unternehmen, das aktuelle Pläne für iBeacon hat. So ließ die amerikanische Baseball-Liga MLB verlauten, dass die Technologie genutzt werden soll, um einzigartige Services in den Stadien anbieten zu können. Außerdem testet der amerikanische Retailer Macy’s die iBeacon-Technologie momentan in zwei ausgewählten Stores.
Das Potenzial von iBeacon ist damit aber noch nicht im Ansatz ausgeschöpft. Die Technologie könnte in mittelbarer Zukunft zu einer ernsthaften NFC-Konkurrenz werden. Aus diesem Grund gibt es wohl auch noch kein iOS-Gerät mit NFC-Chip. Apple hat sich für eine eigene Variante entschieden.
Diese eigene Variante könnte in Zukunft beispielsweise in einem Apple-eigenen mobilen Bezahldienst verwendet werden. Das iPhone könnte so im Stil von Google-Wallet zu einem mobilen Zahlungsmittel mutieren.
Außerdem ist es auch denkbar, dass Apple iBeacon nutzt, um Indoor-Navigation via Apple Karten anzubieten. Besonders in großen, offiziellen Gebäuden wie bspw. dem Bundestag oder Museen wäre dies sehr nützlich.
Die Technologie bietet also eine Menge Potenzial, das von der Nutzung in Apple Stores noch nicht einmal ansatzweise ausgenutzt wird. Wir sind gespannt darauf, was die Zukunft bringt.
via TechCrunch
Vielen Dank für diesen Artikel, jetzt weiß ich endlich was es mit Ibrahim auf sich hat :)