Vor Kurzem haben Apples Manager Craig Frederighi und Phil Schiller in einem Interview anlässlich des 30. Geburtstags des Mac gesagt, dass es keine Pläne gibt, die Betriebssysteme OS X und iOS zusammenzuführen. Der Analyst Mark Moskovitz von J.P. Morgan behauptete nun dennoch das Gegenteil.
iAnywhere kombiniert OS X und iOS
Moskovitz behauptet, dass Apple trotz der öffentlichen Erklärung momentan an einem System arbeitet, das OS X und iOS kombiniert. Damit sollen die Verkäufe des iPhones und iPads weiter angekurbelt werden. Das System hat Moskovitz “iAnywhere” getauft, und mit seiner Hilfe soll es möglich sein, ein iOS-Gerät mittels Zubehörs in einen voll ausgestatteten Computer zu verwandeln.
“Auch wenn die Idee nicht neu ist, glaubt unser globales technisches Forschungsteam, dass Apple möglicherweise kurz davor steht, mit iAnywhere eine neue Kategorie einzuführen, nämlich ein zusammengeführtes MacOS-iOS Betriebssystem, mit dem man ein iPhone oder iPad mit einem speziell konfigurierten Display in einen vollwertigen Computer verwandeln kann. Aus unserer Sicht wäre diese Kategorie ein technologischer Quantensprung, der sowohl das Wachstum des iPhones und iPads massiv vergrößern könnte als auch den Verkauf von Peripheriegeräten und cloud-basierter Software und Services”, so Moskovitz. Er glaubt, dass das System innerhalb der nächsten 12–18 Monate erscheinen könnte.
Andere Firmen experimentieren in diese Richtung
Die Idee ist wahrlich nicht neu. Auch Samsung hat mit dem ATIV Q bereits ein Ultrabook vorgestellt, das zwischen Windows 8 und Android 4.2.2 wechseln kann. Motorola hat mit einer Docking-Lösung für das Atrix 4G experimentiert.
Allerdings hat bis heute noch kein Hersteller ein echtes Hybridsystem vorgestellt.
Widerstand von Apple
An und für sich ist das Ganze ein schöner Gedanke. Wäre da nicht ein Haken. Apples Führungsriege hat sich kürzlich vehement gegen solch eine Lösung ausgesprochen. Craig Frederighi sagte in einem Interview: “OS X und iOS sollen gleichgeschaltet werden? Zusammenführen, nur um des Zusammenführens wegen? Das ist absolut nicht unser Ziel. Keiner will später sagen, dass der Mac weniger gut darin wurde, ein Mac zu sein, weil jemand versuchte, ihn in iOS zu verwandeln. Gleichzeitig will man nicht das Gefühl haben, iOS sei von einem Unternehmen entworfen worden und OS X von einem anderen und sie sind unterschiedlich, weil sie nicht die selbe Vision teilen. Wir haben einen gemeinsamen Sinn für Ästhetik und gemeinsame Prinzipien, die uns antreiben, und wir schaffen nach unseren Möglichkeiten die besten Produkte für individuelle Zwecke.”
iAnywhere als Zukunftsmusik?
Auch wenn das ganz so klingt, als würde in näherer Zukunft kein solches Projekt von Apple zu erwarten sein, möchte ich, dass ihr euch mit mir auf ein kleines Gedankenexperiment einlasst. Stellt euch vor, ihr sitzt im Zug/Flugzeug und arbeitet an einer Präsentation, einem Dokument oder einer E-Mail auf eurem iPad. Am Ziel eurer Reise angekommen, müsst ihr nichts anderes tun, als das iPad an einen Bildschirm anzuschließen, und ihr könnt nahtlos weiterarbeiten, als säßet ihr an einem Mac. Das iPad passt dabei automatisch das Software-Design und die Anzeige an, sodass im jeweiligen Betriebsmodus produktive Arbeit geleistet werden kann.
Sicherlich ist Ähnliches bereits heute möglich. Die Wolke (Clouddienste) macht es möglich. Dennoch finde ich persönlich die Vorstellung gar nicht uninteressant, da wir heute eindeutig dazu neigen, zu viele elektronische Geräte zu besitzen. Smartphone, Tablet, Laptop und Desktop-Computer – da kommen schnell einige Tausend Euro zusammen. Ich weiß, wovon ich rede.
Um das eben skizzierte Szenario zu verwirklichen, ist aber mehr erforderlich als nur ein Hybridsystem, das iOS und OS X vereint. Vor allem muss auch die Leistung des jeweiligen Gerätes stimmen, damit man dann zuhause am Schreibtisch die gleiche Arbeit verrichten kann wie an einem stationären Mac. Und von derartigen technologischen Fortschritten sind wir wohl noch ein paar Jahre entfernt. Aber wer weiß. Irgendwann vielleicht einmal….
via MacRumors
Was Analysten alles so glauben und hoffen, stellen die sich auch mal die Frage welchen Sinn es haben würde? Was habe ich dann davon ?
Aber Alessandro wird hier sicher wieder seinen Senf dazu geben.