Wir alle kennen das Geschäftsmodell von Google: Über die Services des Suchmaschinengiganten werden ohne Unterlass Daten der Nutzer gesammelt, die dann zum Zwecke effektiver Werbung vermarktet werden. Auch Apple kennt eine Menge Daten seiner Nutzer. Das geht von Namen über Adressdaten bis hin zu was für Musik und Filme sie mögen. Im Gegensatz zu Google beschützt Apple diese Daten aber. Ein Umstand, der die Werbetreibenden recht sauer macht.
Privatsphäre trotz großen Reibachs
Die großen Werbeagenturen in New York sind alle in der Madison Avenue angesiedelt. Und im Moment herrscht in der Straße miese Stimmung. In einem Artikel ließ AdAge sich nun darüber aus, wie Apple (und übrigens auch Amazon) mit den Daten seiner Kunden umgeht.
“Apple könnte vor der Konkurrenz in Sachen Daten liegen, wenn sie diese teilen würden”, heißt es in dem Artikel. Mit anderen Worten: Die Informationen, die Apple über seine Kunden hat, sind gut. Apples Datenbestände gehören sogar zu den besten, wenn man einem ehemaligen Apple Software Manager, der beim Aufbau von iAd beteiligt war, Glauben schenkt. Allerdings wird von diesen Daten kaum etwas an die Werbekunden weitergegeben. Statt den Werbekunden zu erlauben, das Verhalten der Kunden mit Cookies zu tracken, müssen Apples Werbekunden dem Unternehmen mitteilen, welches Publikum sie erreichen wollen. Apple macht dann den Rest. Die Privatsphäre der Kunden steht hier über den Interessen der Werbeagenturen, und somit letztlich auch über dem Profit.
Werben bei Apple: Man muss der Firma vertrauen.
Wer bei Apple werben will, der bekommt Zugang zu einem Analysetool, in dem sie ihre Kampagnen anhand von Kriterien wie Alter, geografischen Vorgaben, Geschlecht und spezifischen Präferenzen planen und erstellen können. Die Werbeagenturen müssen dann darauf vertrauen, dass Apple diese Vorgaben so gut wie möglich umsetzt. Apple könnte den Werbern genauso gut Zugang zu den spezifischen Daten verschaffen und diesen teuer verkaufen. Machen wir uns nichts vor. Apple verdient immer noch einen Haufen Geld mit Werbung. Aber eben auf andere Art und Weise als die Konkurrenz.
Das macht Apple nun natürlich auch nicht nur aus Nächstenliebe. Wenn man mal betrachtet, wie viel Misstrauen Unternehmen wie Google heutzutage entgegenschlägt, dann ergibt diese Strategie durchaus Sinn. Ein Kunde, der dem Unternehmen vertraut, ist ein glücklicher Kunde.
Das Geschäft ist einfach zu groß
Das ist nicht das erste Mal, dass Apple eine ganze Branche verärgert, indem das Unternehmen ungewöhnliche Wege beschreitet. Als das iPhone 2007 veröffentlicht wurde, mussten die Mobilfunkbetreiber ihre Rolle als Zwischenstück zwischen Endkunden und Hersteller aufgeben. Apple erlaubte auf dem iPhone keine Bloatware, die bereits seit Jahren für gutes Einkommen sorgte. Auch hier fühlten sich die Carrier außen vor gelassen, obwohl Apple auch ohne derartiges Vorgehen für gutes Einkommen bei ihnen sorgte.
Auch die Werbetreiber scheinen gewillt zu sein, zuzugeben, dass Apples Vorgehen sich lohnt. Eine Gruppe der Top-Agenturen stellte sich von Beginn an hinter die iAd-Plattform, und wenn die Werbeindustrie Apple wirklich zeigen wollte, dass sie das nicht mit sich machen lässt, könnte sie der Plattform einfach fern bleiben. Allerdings erreicht iAd über 600 Millionen Nutzer und bietet detaillierte Möglichkeiten, spezifische Kundenstämme zu erreichen. Dieses Geschäft will sich niemand durch die Lappen gehen lassen, und so akzeptiert man auch Apples Bedingungen.
HI, nicht verarschen lassen von den Behörden sondern das ganze versuchen zu umgehen, ich bin zb. was die suche betrifft im internet auf startpage.com umgestiegen.