In-App-Käufe bleiben ein leidliches Thema. Das sogenannte Freemium-Modell war ein starker Motor der App-Store-Umsätze 2013. Und auch wenn für 2014 eine Änderung dieser Umstände vorausgesagt wurde, so bleibt doch der Fakt bestehen, dass In-App-Käufe massiv zugenommen haben. Und das nicht immer (bzw. selten) in Bereichen, in denen sie wirklich sinnvoll sind. Die EU hat nun Vertreter von Apple und Google zu einem Treffen gebeten, um über die In-App-Käufe zu reden.
Apple und Google sollen an Lösungen arbeiten
Immer wieder stehen In-App-Käufe in der Kritik und es gibt vermehrt Berichte über unfassbar hohe Rechnungen, oft verursacht durch Kinder. Einen nicht unwesentlichen Anteil der Schuld dafür tragen sicherlich die Eltern. Schließlich kann man In-App-Käufe bei richtiger Kontrolle unterbinden. Die EU erwartet laut einer Pressemitteilung dennoch von den beiden Tech-Giganten, dass sie Lösungen zum Schutz der Kunden, vor allem der Kinder unter diesen, vor unkontrollierten und kostenintensiven In-App-Käufen vorschlagen.
EU-Kommissar Neven Mimica sagte: “Consumers and in particular children need better protection against unexpected costs from in-app purchases. National enforcement authorities and the European Commission are discussing with industry how to address this issue which not only causes financial harm to consumers but can also put at stake the credibility of this very promising market. Coming up with concrete solutions as soon as possible will be a win-win for all.”
Vier Hauptprobleme wurden ausgemacht
Die Europäische Kommission sowie andere EU-Organe werden sich um vier Hauptprobleme bezüglich der In-App-Käufe konzentrieren: Der irreführenden Werbung, die Freemium-Spiele als “kostenlos” bewirbt, die zielgerichtet Ausrichtung von In-App-Käufen auf Kinder, die fehlende ausdrückliche Autorisierung der In-App-Käufe durch die Eltern, und die Möglichkeit, die Unternehmen wegen unbeabsichtigten Zahlungen zu kontaktieren.
Apple hat sich vor Kurzem mit der US-amerikanischen Federal Trade Commission darauf geeinigt, eine volle Rückerstattung der von Kindern ohne Autorisierung ausgeführten In-App-Käufe an die Eltern zu ermöglichen. Außerdem wurde in einem Sammelklage von 2011 eine außergerichtliche Einigung mit Eltern, deren Kindern Rechnungen in Höhe von mehreren hundert Dollar durch In-App-Käufe angesammelt hatten.
Die In-App-Käufe bei iOS gibt es seit iOS 3.0. Ab iOS 4.3 wurde für In-App-Käufe das Passwort der Apple-ID verlangt, da Bedenken wegen der fehlenden Autorisierung auftauchten. Außerdem können In-App-Käufe inzwischen komplett deaktiviert werden.