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Dank Spritz kann man Texte bis zu fünf Mal schneller lesen

Diese Woche stand ganz im Zeichen des Mobile World Congress in Barcelona. Namenhafte Hersteller aus der ganzen Welt haben ihre neusten Technik-Highlights präsentiert. Vom Smartphone bis zum intelligenten Fitnessarmband war so einiges dabei. Wer allerdings glaubt, dass die Vorstellung des Samsung Galaxy S5 das Sahnehäubchen  bei diesem Event war, der liegt weit daneben. Spritz sorgte für jede Menge Gesprächsstoff hinter den Kulissen und zwischen den Reihen der Besucher. Es handelt sich hierbei um eine smarte Anwendung, die unter anderem das Lesen von Inhalten aus dem Web revolutionieren soll. Die beiden Entwickler Maik Maurer und Matthias Klein haben eine Technologie entwickelt, welche es ermöglicht Texte bis zu fünf mal schneller lesen zu können. Wie das Ganze funktionieren soll und welches Potential in Spritz steckt, wollen wir im folgenden Beitrag einmal näher durchleuchten.

spritz

Wie funktioniert Spritz?

Auf einem speziellen Display („Redicle“) blitzen lediglich einzelne Wörter auf. Dabei fixiert das menschliche Auge nur einen Punkt, den sogenannten „Optimal Recognition Point“, der ausreicht um das gesamte Wort erfassen zu können, und das in einer ziemlich kurzen Zeitspanne. Der Vorteil dabei ist, dass das Auge (nicht wie bei einem gewöhnlichen Textteil) springen muss, sondern lediglich diesen Punkt fixiert. Den Entwicklern zufolge kann man somit bis zu 500 Wörter pro Minute erfassen, ohne bereits nach fünf Minuten von Kopfschmerzen oder dergleichen geplagt zu werden.

Vor drei Jahren haben die beiden Münchner Maik Maurer und Matthias Klein mit den Entwicklungen von Spritz begonnen. Sie haben ein klares Ziel vor Augen, nämliche das Lesen zu revolutionieren. Seit Jahrtausenden hat sich das Lesen nicht verändert, bis jetzt.

Spritz stellt eine Art Text-Streaming dar, an das man sich zunächst erst gewöhnen muss. Im Laufe des digitalen Zeitalters haben wir selbst bereits, ohne es zu wissen, die Weichen für derartige Technologien gestellt. Wir informieren uns mehr als je zuvor im Internet und nutzen den Vorteil schnell an Informationen zu gelangen. Am liebsten mögen wir knackige Infos ohne großes Brimborium. Umfangreichere Lektüre wird entweder überflogen oder sich für die späten Abendstunden aufgehoben. Spritz soll dabei keinesfalls Romane oder vergleichbare Werke ablösen, oder es ermöglichen die dicken Wälzer fünf mal schneller lesen zu können. Nein Spritz ist eher dafür gedacht die wichtigen kurzen Informationen aus dem Alltag auf nahezu jedem Display darzustellen und ohne großartigen Zeitverlust zu übermitteln.

Die Anwendungsbereiche sind vielfältig

Viel Platz braucht die Technologie ja nicht, da wie bereits angesprochen, lediglich ein Wort angezeigt wird. Somit eignet sich Spritz auch Bestens für Smartwatches, die bisher noch mit recht klobigen Displays ausgestattet sind, da das Lesen von E-Mails oder SMS auf noch kleineren Displays durchaus anstrengen dürfte. Natürlich würde sich Spritz auch genauso gut für Smartphones eignen. Auf der MWC wurde Spritz bereits auf der neuen Samsung Galaxy Gear 2 Smartwatch und dem Galaxy S5 gesichtet. In Verbindung mit dem jeweils installiertem E-Mail Programm, feuerte Spritz bereits fleißig Wörter ab und begeisterte die Tester. Die Wörter werden einem förmlich wie Tropfen in das Auge „gespritzt“ um gleich noch die Herleitung des Namens zu erklären. Spritz stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt sprühen.

Spritz auf einer Smartwatch in Aktion

(Leider spiegelt das Display der Smartwatch zu sehr, so dass die einzelnen Wörter nicht sichtbar sind)

[youtube tglMZz1vWPA]

Warum kann man mit Spritz schneller lesen?

Lesen wir normale Texte, wie etwa auf einer Website oder in einem Buch, dann springt das Auge zwischen den Wörtern, wie ihr gerade selbst feststellen werdet, hin und her. Während diesen „Springphasen“ befinden wir uns in einer Art Leerlauf und nehme keine Inhalte auf. Dank Spritz gibt es fast keinen Leerlauf mehr und somit sparen wir Zeit beim Lesen. Bei dem angezeigten Wort wird jeweils ein Buchstabe markiert und rot eingefärbt. Die Markierung verweilt immer an ein und demselben Ort. Das Besondere dabei ist, dass die  die rote Markierung lediglich  fixiert werden muss um jedes Wort lesen zu können. Auf spritzinc.com kann man sich selbst ein Bild von der Spritz-Technologie machen und unterschiedliche Geschwindigkeiten ausprobieren. Die Demoversion ist leider in der englischen Sprache verfügbar, so dass man wohl kaum bei der maximalen Geschwindigkeit von 500 Wörtern pro Minute eine längere Zeit lang folgen kann. Bis 300 WPM dürfte man aber noch mitkommen. Deutsche Texte lassen sich allerdings auch bei 400 WPM noch gut lesen. Im Vergleich dazu lesen mit der herkömmlichen Lesemethode im Durchschnitt 200-250 Wörter pro Minute. Den Entwicklern von Spritz zufolge gab es bei den Testläufen sogar Probanden, die bis zu 1000 Wörter die Minuten lesen konnten (Englisch). Im Anschluss mussten die Tester dann spezifische Fragen zu dem angezeigten Text beantworten um herauszufinden, wie viel auch tatsächlich erfasst wurde.

Wir werden sicher in Zukunft noch einiges über Spritz erfahren. Die Kollegen der deutschen Gründerszene haben die Macher von Spritz interviewt und so manch interessante Information heraus kitzeln können. Das komplette Interview gibt es hier. Das Entwicklerduo würde es übrigens sehr begrüßen, wenn Spritz fest in ein Betriebssystem integriert werden würde um somit Smartphone und Smartwatch das Lesen langfristig zu revolutionieren. [Apple das war ein berühmter Wink mit dem… Wir wünschen uns iPhone und iWatch Support und zwar zeitnah]

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5 Kommentare

  1. Das Video ist klasse..,

  2. Hammer Technologie. Und funzt richtig gut.

  3. Hört sich wirklich fein an, aber „spritz“ kommt sprachlich sicher nicht aus dem englischen, sondern wie die Entwickler aus D…

  4. Schnell lesen ist aber nicht schnell verstehen. Und wenn man liest, ist es so, als würde man den Text laut sprechen. Mag sein, dass die neue Technik gewisse Vorteile hat, aber für die lernschwache Gesellschaft ist das eher nix. Erinnert ein wenig an Hypnose. Man liest halt den Text, aber kann in der kurzen Zeit praktisch nicht reflektieren. Man die Infos mehr oder weniger als gegeben auf.

    Aber Verwendung wird man dafür sicher eine finden.

  5. Dann wird’s ja Zeit, dass ich das auch bald auf eurer Seite finden kann…