Der NSA-Skandal wird uns wohl so schnell keine Ruhe lassen. Und auch wenn die jeweiligen Tech-Konzerne bestritten haben, über das Vorgehen der NSA informiert gewesen zu sein, ist auch die Frage nach ihrer Beteiligung nicht abschließend geklärt. Der NSA-Anwalt Rajesh De behauptete kürzlich, dass die Unternehmen über die Spionage seitens der NSA informiert waren.
Die NSA arbeitete mit den Tech-Unternehmen zusammen
Laut De arbeitete die NSA in Bezug auf das Sammeln von Daten über die Kunden der US-amerikanischen Tech-Giganten mit den jeweiligen Unternehmen zusammen. Dies beträfe sowohl das PRISM-Programm als auch die sogenannte “upstream”-Sammlung, die Daten direkt aus dem Internet abgriff. Amerikas große Technologie-Unternehmen seien umfassend informiert gewesen.
Spezifisch wurde De während einer Untersuchung der US-Regierung gefragt, ob die Datensammlung unter der Section 702 des 2008 in Kraft getretenen FISA Amendements Act den Unternehmen, bei denen gesammelt wurde, bekannt gewesen sei und von ihnen unterstützt wurde, mit einem simplen “Ja”.
Nur mal zur Erinnerung: Als der Whistleblower Edward Snowden die Details des PRISM-Programms ans Tageslicht brachte, konnten die betroffenen Unternehmen – Yahoo, Apple, Google, Microsoft, Facebook und AOL – nicht schnell genug versichern, dass sie von der Sache nichts wussten. Apple behauptete, von PRISM noch nie etwas gehört zu haben.
De erklärte dazu: “PRISM war ein Begriff, der intern genutzt wurde und dann als Resultat von Leaks zu einem öffentlichen Begriff wurde. Die Datensammlung im Rahmen dieses Programms war ein juristischer Akt, der jedem Unternehmen, in dessen Daten Einsicht genommen wurde, auch bekannt war.”
Wie viel wussten die Unternehmen?
Wirklich klar, wem man denn nun glauben soll, ist der Öffentlichkeit wohl auch weiterhin nicht. Allerdings kann man sich nur schwer vorstellen, dass die Praktiken der NSA den Tech-Unternehmen komplett unbekannt waren. Auf der anderen Seite jedoch deckten die Unterlagen von Edward Snowden auf, dass die NSA unbegrenzten Zugriff auf die Daten der Unternehmen hatten. Dass dies – wie jetzt behauptet wird – stets gerichtlich abgedeckt war, scheint ebenso unglaubwürdig.
via TheGuardian