Im Rahmen des PRISM-Skandals ist der amerikanische Nachrichtendienst NSA in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt worden. PRISM beinhaltet nach den von dem Whistleblower Edward Snowden nahezu unbegrenzten Zugriff der NSA auf die Server der großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen. Diese stritten das natürlich ab. Neben dem Dementi gab es seitens Apple und anderer Unternehmen Engagement in Richtung informationeller Selbstbestimmung. In diesem Zusammenhang wird Apple bald beginnen, die Nutzer über Anfragen seitens der US-Behörden zu ihren Daten zu informieren.
Mehrere Tech-Unternehmen sind mit an Bord
Neben Apple verfolgen bald auch Facebook, Google und Microsoft diese Praxis. Solange keine gerichtliche Anordnung das jeweilige Unternehmen zur Verschwiegenheit verpflichtet, sollen Kunden über jede Anfrage seitens einer US-Behörde informiert werden, und zwar unabhängig davon, ob diese Anfrage beantwortet wird oder nicht. Wie wir bereits berichteten, lässt Apple jede Anfrage juristisch genau prüfen und beantwortet sie nur, wenn sie fehlerfrei gestellt wurde.
Genauere Details zu der neuen Praxis sind noch nicht bekannt. Auch ist noch unbekannt, wann genau diese umgesetzt werden soll. Es handelt sich jedoch um ein deutliches Zeichen, dass die großem US-Tech-Unternehmen sich auch einer Organisation wie der NSA (oder auch dem FBI) nicht widerspruchslos unterordnen.
Die Apple-Sprecherin Kristin Huguet sagte zu dem Thema: „Later this month, Apple will update its policies so that in most cases when law enforcement requests personal information about a customer, the customer will receive a notification from Apple.“
Widerstand gegen die US-Behörden
Die neue Praxis ist Teil der Bemühungen der Tech-Unternehmen, die Überwachung ihrer Kunden durch die Behörden der USA einzuschränken. Ausgangspunkt und Ursache für diese Bemühungen sind die Enthüllungen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden.
Generell hat eine US-Behörde nur das Recht, Kundendaten einzusehen, wenn ein entsprechender gerichtlicher Beschluss existiert ist. Dieser Schutz ist mehrfach höchstrichterlich untermauert worden, und die Tech-Unternehmen werden nun vermehrte Mühe in die juristische Prüfung entsprechender Anfragen stecken.
Protest aus der Justiz
Die US-Justiz sieht ein derartiges Vorgehen kritisch. Es wird bemängelt, dass eine entsprechende Information durch Apple den Verdächtigen die Möglichkeit gäbe, belastendes Material zu löschen. “It’s sort of a double whammy that makes law enforcement’s job harder. It has the potential to significantly impair investigations”, so Jason M. Weinstein, der beim US-Justizministerium als stellvertretender Generalstaatsanwalt angestellt war.
Die US-Behörden werden nun öfter versuchen, die Teich-Unternehmen gerichtlich zur Verschwiegenheit zu verpflichten. Seit den Enthüllungen von Edward Snowden ist dies aber vermehrt schwer geworden.
Apple hat bereits in der Vergangenheit Daten über die Anfragen der US-Behörden veröffentlicht. Im Rahmen der Bemühungen gegen die Überwachung durch den Staat soll dies nun regelmäßiger geschehen.
via Apple Insider
Lobenswert aber auch riskant wenn wirklich böses aufgedeckt werden soll.
Sehr gut, wenn gleich es dann eben mehr richterlich genehmigte Abfragen mit Verschwiegenheitsanordnung geben wird. Ich denke das die Politik da absolut keine Probleme mit hat, irgendwelche Richter abzustellen die einfach alles unterschreiben.
Aber was sollen die Firmen auch sonst machen? Es ist immerhin ein Anfang des gelebten Widerstandes. Gut so!
Traurig das unsere Politiker hier in D diesen Schneid gegenüber der USA nicht aufbringen!
Der Drihnen Krieg der USA von deutschen Boden aus wird einfach zugelassen, die Schnüffelei ebenso. Schrecklich.
Banger
Zitat Markus ↑:
Ganz ehrlich
Halt doch einfach die Fresse wenn nichts annähernd sinnvolles rauskommt….
Erst ausspähen und dann informieren, sollte die überschrift heißen.
Informationen über Daten Abfrage? Auch über den verkauf meiner Daten seitens Apple?