Ein Feature, das bei iOS schon länger vermisst wird, ist ein systemweiter Passwort-Manager. Mit iOS 8 hat Apple diesbezüglich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das AutoFill-Feature von Safari kann nun im gesamten System eingesetzt werden und so zum Beispiel genutzt werden, um sich in eine App einzuloggen.
Traditionelle Passwort-Manager haben das Nachsehen
iOS ist ohne Frage eines der fortschrittlichsten mobilen Betriebssysteme auf dem Markt. Aber wie von Apple gewohnt sind die Gestaltungsmöglichkeiten des Nutzers begrenzt. So gibt es beispielsweise bereits Passwort-Apps unter iOS (so zum Beispiel die hervorragende App 1Password). Diese erhalten allerdings keinen Zugriff auf die Systemstruktur, sodass die gespeicherten Passwörter nur innerhalb des Browsers der App genutzt werden können. Ähnliches gilt für das AutoFill und Passwort Feature von Safari. Dieses synchronisiert sich automatisch mit der Desktop-Version (sofern der Nutzer auch einen Mac benutzt) und füllt Formulare und Logins mit gespeicherten Daten aus. Allerdings war auch hier beim Browser Schluss. Die in Safari gespeicherten Daten können in der aktuellen Version von iOS nicht genutzt werden, um Logins von Apps auszufüllen.
iOS 8: Endlich ein systemweiter Passwort-Manager
Mit iOS 8 ändert sich dies. Passwörter aus der Safari-Datenbank können nun auch für App-Logins genutzt werden. Allerdings erfordert dies ein Mitwirken des Entwicklers. Dieser muss seine App nämlich mit seiner Webseite verbinden, um zu verifizieren, dass die beiden Dienste verbunden sind. Dann stehen für die Entwickler ein paar APIs zur Verfügung, mit denen sie den Nutzern ihrer Apps die in Safari gespeicherten Daten zum Login zur Verfügung stellen können. Wenn für die App keine Daten bei Safari gespeichert sind, kann der Nutzer dies direkt aus der App heraus nachholen und so Safari AutoFill und die iCloud Keychain aktualisieren.
Das Feature soll die iOS-Nutzbarkeit verbessern
Mit dem Feature möchte Apple die Nutzung von Apps unter iOS für den User angenehmer gestalten und verhindern, dass Apps nicht genutzt werden, weil die Erfahrung gleich beim Login negativ ist. Das neue Feature ist Teil von Apples Continuity-Ansatz, der vor allem von den Features Handoff und der Telefonie über das iPhone auf dem Mac getragen wird.
Ohne Frage ist der systemweite Zugriff auf die Safari-Passwörter ein guter Ansatz. Dennoch sei an dieser Stelle kurze Kritik erlaubt. Zum einen kommt das Feature viel zu spät. Apple ist bekannt dafür, vorsichtig damit zu sein, das System zu öffnen. Dennoch ist solch ein Feature praktisch ein logischer Selbstgänger, das sich die Nutzer schon sehr viel früher gewünscht hätten. Und zum anderen bleibt das Feature so wie ich es verstanden habe für Apps, die keine assoziierte Webseite haben, nicht nutzbar. Dennoch zeigt Apple hier einen guten Ansatz, der mich dazu bringen könnte, in Zukunft auch die bisher von mir links liegen gelassene Feature iCloud Keychain zu nutzen.
via 9to5Mac
Und ich dachte immer, Passwörter im Browser, etc. zu speichern wäre eine der dümmsten Ideen in der langen Geschichte dümmer Ideen… BTW, „einzulochen“ ist ein schöner Typo ;)
Aber man braucht den passcode um an den anderen codes ranzukommen.