Jeff Bezos hat sich Großes vorgenommen für dieses Jahr. Mit dem Amazon Fire Phone möchte er gegen die Konkurrenz von Apple und Samsung antreten. Dass er respektive Amazon mit dem Fire Phone das Smartphone nicht neu erfinden können, war klar. Auch Jeff Bezos muss das gewusst haben. Dennoch möchte Amazon das Fire Phone selbstverständlich an den Mann bzw. die Frau bringen. Erste Reviews des Amazon-Smartphones blieben jedoch verhalten.
Kindle Fire Phone: Zu viel gewollt
Das Amazon Fire Phone wird ab morgen in den USA erhältlich sein, und im Vorfeld hatte der Internethändler die Pressesperre bezüglich Reviews des Smartphones aufgehoben. Und so finden sich seit heute im Netz mehrere Reviews namenhafter Tech-Journalisten, die das Amazon Fire Phone genauer unter die Lupe genommen haben.
David Pierce hat dem Fire Phone in seinem Review für The Verge 5,9 von 10 Punkten gegeben. Er vergleicht das Fire Phone mit der ersten Generation des Kindle E-Reader.
Ein Gerät mit so vielen Funktionen, so vielen Ideen, dass glatt vergessen wurde, wofür es eigentlich da ist. Smartphone sind zum Arbeiten, für das alltägliche Leben. Amazon versteht das nicht, und das Fire Phone reflektiert das auch nicht. Amazons erstes Smartphone besteht aus einer Reihe guten Ideen in einem Gesamtpaket, dass es zu weitaus weniger als die Summer der einzelnen Features macht.
Insgesamt ist David Pierce von dem Amazon Smartphone nicht besonders beeindruckt. Es sei – wie von Amazon nicht anders zu erwarten – zum Shoppen gut geeignet. Bei der Verwendung als Telefon zeige es aber Schwächen.
Hinter den Erwartungen zurückgeblieben
Walt Mossberg schreibt bei Re/Code, dass das Kindle Fire Phone hinter seinen Erwartungen zurückblieb. Zwar müsse man es Jeff Bezos und dem Entwicklerteam hoch anrechnen, dass etwas anderes als das übliche Swipe-Interface ausprobiert wurde, aber dass die einzelnen Features dennoch bei weitem nicht so nützlich seien wie erwartet. In manchen Fällen seien diese sogar “schlichtweg frustrierend”. Außerdem würden dem Amazon-Smartphone Schlüsselfeatures fehlen, die es bei der Konkurrenz von Apple oder Samsung gäbe.
“Kaufen Sie was anderes!”
Eric Limes von Gizmodo findet noch deutlichere Worte für das Smartphone aus dem Hause Amazon: Seiner Ansicht nach sind potentielle Kunden besser damit beraten, ein anderes Smartphone (wir empfehlen natürlich ein iPhone) zu kaufen.
In einem alternativen Universum könnte ein wirklich günstiges Fire Phone mit Firefly als Killer-Feature möglicherweise eine Nische für technologieverrückte Amazon-Junkies füllen. Aber als Premium-Smartphone mit vernünftiger, aber nicht großartiger Software, das sich auf auf einem kleinen Gimmick als Alleinstellungsmerkmal ausruht, ist das Fire Phone ein Smartphone, das man nicht in der Tasche haben möchte.
Kein Zerriss, aber eben auch keine Begeisterung
Nun finden nicht alle so harte Worte wie Eric Limes. Das Amazon Fire Phone wird generell als ordentliches Smartphone anerkannt, das aber nicht das Potential dazu hat, den großen Konkurrenten wirklich gefährlich zu werden. Bemängelt wird unter anderem auch die Auswahl im Amazon App Store, die weit hinter den Konkurrenz-Stores von Google und Apple zurück bleibt. Damit verbunden ist auch eine mangelhafte Zugriffsmöglichkeit auf die Dienste von Google. Kritisiert wird außerdem die geringe Akkulaufzeit.
Amazon findet den Weg auf den Smartphone-Markt erst spät
Mit dem Kindle Fire Phone betritt Amazon einen Markt, auf dem andere Unternehmen sich bereits seit 7 Jahren, also seit dem Release des ersten iPhones, nach Herzenslust austoben. Dass Amazon da einen schweren Stand haben würde, war praktisch vorauszusehen.
Allerdings beleben innovative Produkte (und das Amazon Fire Phone ist in gewissen Bereichen – Stichwort Firefly – durchaus als innovativ zu bezeichnen) den Markt. Und es sollte außerdem bedacht werden, dass der Kindle E-Reader in der ersten Version auch noch als “nicht adäquat” eingestuft wurde und in der aktuellen Version nun unzählige Käufer begeistert. Amazon nahm sich Kritik zu Herzen und nutzte sie, um kommende Versionen zu verbessern. Ähnlich könnte das Unternehmen auch beim Kindle Fire Phone vorgehen.
Das letzte Wort haben die Kunden
Und last but not least: Wie erfolgreich Amazon mit dem Fire Phone sein wird hängt maßgeblich von den Kunden ab. Vor den ersten Zahlen von einem Fehlschlag zu sprechen wäre deutlich verfrüht.
Da sie ja nicht kopieren, ist eben aller Anfang schwer. Da wird das erste Update wohl nicht lange auf sich warten lassen. Dann mal sehen.
Finde die Shopping Funktion höchst interessant.
Wow, shoppingfunktion, toll! Das geht genauso gut mit der Amazon App fürs iPhone, also ist das ein sehr schwaches Kaufargument.
Geht mit Sicherheit nicht, bin selbst Powershopper sozusagen bei Amazon.
Die Erkennung der Ware ist der Burner, auch ohne Barcode.
Jegliche Ware (einige 100.000)wird erkannt und dann in der Regel von Amazon Dir angeboten.
Kann ja sein, das die Funktion später integriert wird in die Amazon Apps.
Alex, ich möchte hier nicht rumschleimen, aber sehr gut geschriebener Kurzartikel. Chapeau!
moinsen
das ganze teil ist nur drauf ausgelegt den kunden schön shoppen zu lassen und das bei amazon
2 oder 3 jahre vorher hjätte es vielleicht was werden können aber so, nette features, das wars aber auch schon.
Na jetzt wartet mal ab.
Erst kommt der Alpha- dann der Betatest am Kunden und das dritte Gerät wird dann richtig groß vermarktet.
Amazon Instant Video Prime Super Abo für monatlich 29,99 € ( vielleicht auch 19 oder 9,99 )
Gerät für 1 €
10 x 15 € Amazon Gutschein dazu
Und dieser wird verdoppelt wenn man übers Smartphone mit Firefly ( das ist doch die Waren-erkenn Funktion?! ) einkauft…
Ist ja auch logisch weil Amazon dann ja jedesmal genau weiss, der hätte jetzt woanders gekauft, aber wir machen nu den Umsatz.
Ich glaube, dass Jeff hiermit der ganze große Wurf geglückt ist.
Eine herausragende Idee…
Eigentlich ist doch nur die Frage wann Apple sich sowas wie Target / Walmart oder ähnliches einverleibt …
Die Welt der Superkonzerne … Schicke New World Order